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Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell

Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell

Titel: Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Iommi
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das Kokain vom Tisch und ließen das Gras verschwinden. Jeder hatte ein Versteck in seinem Zimmer, doch das war meist schon voll! So rannten wir die Treppen hoch, zogen uns noch so viel wie möglich in die Nase und schmissen den Rest ins Klo. Dann hetzte ich zu einem der Au-Pair-Mädchen: „Schnell, mach die Tür auf.“
    Sie öffnete, und die Polizei stürmte das Gebäude. Wir saßen unschuldig da, waren alle sehr leise, hatten aber weit aufgerissene Augen. Die Beamten fragten uns, was da vor sich ginge.
    „Ähh, nichts … warum?“
    Niemand konnte übersehen, wie breit alle waren. Sie wollten wissen, was wir in dem Haus machten. Stotternd erklärte ich ihnen die Geschichte. Ich hatte das Gefühl, geschmort zu werden. Hätten die uns durchsucht, wären wir alle in den Knast gewandert. Aber nachdem Bill das Missgeschick mit der falschen Klingel erklärt hatte, zogen sie ab.
    In unserer Panik hatten wir alles ins Klo gespült: „Ach du Scheiße! Nichts mehr da! Schnell, ruf den Dealer an. Er soll schleunigst Nachschub ankarren.“
    Im Record Plant ging es ernsthafter zur Sache. Da die Band den gesamten Aufnahmeprozess kontrollierte, nahmen wir uns die Freiheit zu experimentieren. Die ersten drei Alben kamen aus demselben „Steinbruch“, doch bei Volume 4 nutzten Sabbath die sich ihnen bietenden Möglichkeiten. Im Tanzsaal unseres Hauses stand ein Klavier, auf dem ich nach einer Millionen Lines oft herum klimperte. Ich hatte das Instrument nie gelernt und begann dort mit dem Üben, was sich nach wenigen Wochen auszahlte. In jeder Nacht zogen wir uns Koks rein, spielten, koksten wieder, und spielten weiter. Folglich war ich in diesen sechs Wochen die meiste Zeit hellwach. Nach einiger Zeit fiel mir die Idee zu „Changes“ ein. Ozzy schaute vorbei: „Hey, das klingt gut.“ Und er begann mit dem Gesang. Ich besorgte ein Mellotron, auf dem Geezer zur Begleitung spielte, was der Musik einen symphonischen Charakter verlieh. Wir entschieden uns, den Song aufzunehmen, der für Sabbaths Verhältnisse recht ungewöhnlich klingt. Als Rick Wakeman uns im Record Plant besuchte, fragte er: „Wer spielt denn das Klavier?“, was mir ganz schön peinlich aufstieß.
    Ich hatte Angst, dass er den Part in der Luft zerreißt, doch er mochte ihn.
    Mit Sicherheit hätten wir ihn bitten können, die Passagen für uns aufzunehmen, doch Geezer und ich wollten es selbst spielen. Für uns war das eine wichtige Erfahrung und gleichzeitig eine Herausforderung.
    Wenn man „Changes“ als ungewöhnlich kategorisiert, war „FX“ erst recht abgefahren. Bei den Aufnahmen waren wir fast nackt. Stundenlang im Studio hängen und sich eine Tüte nach der anderen reinzuziehen – da bleibt es nicht aus, dass man neben der Spur ist. Wir spielten, tanzten halbnackt durch den Aufnahmeraum und alberten rum. Mein Kreuz traf die Gitarre.
    „Boing!“
    Das blieb nicht unkommentiert: „Ooh.“
    „Boing.“
    „Ahh.“
    Alle tanzten im Rhythmus der Gitarre und versetzten der Klampfe einen Stoß. Kinderkram! Wir dachten nicht daran, die Spur für einen Song zu nutzen, aber der Tontechniker nahm es mit einem Echo auf, wodurch der Effekt so gut klang, dass er auf dem Album eingebaut wurde. Ich arbeitete verdammt hart an den Songs und achtete auf genügend Wechsel und unterschiedliche Parts. Und hier fiel uns eine Idee einfach zu, weil ein paar bekiffte Typen auf eine Klampfe eindroschen – und sie landete auch noch auf der Scheibe. Das war doch wohl ein Witz. Schade, dass wir das damals nicht auf Video aufgenommen haben.
    „Laguna Sunrise“ war tatsächlich von einem Sonnenaufgang am Laguna Beach inspiriert. Ich saß dort mit Spock , einem Typen aus der Crew, der sehr gut Gitarre spielte. Wir waren die ganze Nacht aufgewesen. Ich klimperte auf einer Akustik, wobei mir die Idee zu dem Song einfiel. Als nächstes versuchte ich eine Orchestrierung zu komponieren. Bis zu dem Zeitpunkt hatten wir noch nie mit klassischen Musikern gearbeitet. Ich kann keine Noten schreiben, Spock hatte das aber drauf und notierte die Partitur für ein Orchester.
    „Was ist denn das für ein Punkt? Egal, schreib weiter!“
    Im Studio wurden die Skizzen vom Orchester abgelehnt. Die Musiker verlangten deutliche Notationen für die jeweiligen Instrumente. Nachdem wir das mit Mühe und Not hingekriegt hatten, spielten sie alles großartig. Auf dem Album Sabbath Bloody Sabbath sind am Ende von „Snowblind“ und „Spiral Architect“ Streicher zu hören. Bei „Supertzar“

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