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IRRE SEELEN - Thriller (German Edition)

IRRE SEELEN - Thriller (German Edition)

Titel: IRRE SEELEN - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Masterton
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uns helfen, Quintus Miller und den Rest dieser Verrückten aufzuspüren.«
    »Und wie wollen Sie das anstellen?«, fragte Otto, während er seine Wünschelruten wieder entgegennahm und ihre Griffe sorgfältig mit einem Taschentuch polierte.
    »Wir wissen, wo die letzten Menschen verschwunden sind«, verriet ihm Jack, während er einen Atlas von Milwaukee öffnete. »Da werden wir ansetzen … einfach mal schauen, ob Sie Vibrationen spüren können.«
    »Und wenn das so ist?«
    »Dann ziehen wir mit Weihwasser einen Kreis um das Areal und sprechen ein exorzistisches Gebet, das die bösen Mächte davon abhält, von diesem Ort zu verschwinden. Das sollte unseren mörderischen Freund an der Flucht hindern.«
    »Und dann?«
    »Graben wir den Schweinehund aus«, erklärte Geoff und rieb sich bei dem Gedanken voller Vorfreude die Hände.
    »Und dann?«
    »Den Rest brauchen Sie nicht zu wissen«, stellte Geoff klar. »Da können Sie dann wegsehen.«
    »Hey – mit Mord will ich nichts am Hut haben«, protestierte Otto.
    »Denken Sie an Ihren Freund Norman«, rief ihm Geoff in Erinnerung. »Haben Sie mit Normans Witwe gesprochen?«
    »Er war nicht verheiratet. Ich habe mit seiner Schwester geredet.«
    »Gut, dann denken Sie in diesem Fall eben an seine Schwester. Und an all die anderen Menschen, die auf die gleiche Art ums Leben kommen werden, wenn Sie, Jack und ich nichts dagegen unternehmen.«
    Otto verzog unglücklich den Mund. »Meine Frau glaubt, ich sei bowlen. Ich habe sie bisher noch nie angelogen. Vielleicht sollte ich all diesen Irrsinn vergessen und wirklich ’ne ruhige Kugel schwingen.«
    »Otto – das ist Ihre Chance, ein Held zu sein.«
    »Danke, kein Interesse. Hab ich jemals gesagt, dass ich ein Held sein will?«
    Jack sah auf die Uhr. »Es ist 18:10 Uhr. Wir sollten uns besser beeilen. Der erste Ort, an dem wir es versuchen, ist die North Fifth einen Block nördlich vom MECCA.«
    Otto zögerte, doch Geoff sagte: »Kommen Sie, Mann! Lassen Sie es uns versuchen! Man weiß ja nie, vielleicht macht es Ihnen sogar Spaß!«
    »Ich setze meine Wünschelrute für Psychos ein«, murmelte Schröder, während er sich aus dem Auto hievte. »Ich glaub’s nicht. Ich glaub’s nicht mal ansatzweise. «
    »Hauen Sie nicht die …«, rief Geoff, gerade als Otto die Tür mit einem ordentlichen Krachen zufallen ließ.
    »Tür zu«, beendete Geoff den Satz leise.
    Fast zehn Minuten lang rannten sie auf dem Bürgersteig der North Fifth Street auf und ab, während Otto seine zwei Kupferwünschelruten vor sich hielt und auf das kleinste Zittern wartete, das als Indiz dafür gewertet werden konnte, dass sich einer dieser Irren aus The Oaks irgendwo in der Nähe befand.
    Der Wind war noch unangenehmer geworden und Jack wünschte sich, er hätte einen Mantel dabei. Außerdem wünschte er sich, sie hätten sich einen weniger auffälligen Ort ausgesucht. Sie standen schräg gegenüber des Milwaukee Exposition and Convention Centers mit der angrenzenden Arena und gerade trafen elf Busladungen mit Teilnehmern für das Jubiläumstreffen der Bäcker und Konditoren ein. Einige von ihnen hielten ebenso wie eine Reihe Geschäftsleute und Einkaufende auf dem Heimweg inne, um Otto mit verhaltener Begeisterung zu beobachten, als er kreuz und quer über den Gehsteig lief und seine Wünschelruten schwang.
    »Und, finden Sie was?«, erkundigte sich Jack bei ihm.
    Otto schniefte. »Eine Abwasserleitung, die hier durchführt, ein Telefonkabel dort drüben. Aber sonst rührt sich nichts. Zumindest nichts, das am Leben sein könnte.«
    »Versuchen Sie es weiter«, drängte ihn Jack.
    »Und wenn ich dann immer noch nichts finde?«
    »Dann versuchen wir es woanders noch mal.«
    Ein Mann mit Hut, grauem Anzug und Hornbrille trat auf Jack zu und sprach ihn an: »Entschuldigen Sie, Sir?« Er sah aus, als wäre er gerade aus dem Jahr 1962 eingetroffen und hätte nur keine Zeit gehabt, sich umzuziehen. »Entschuldigen Sie, Sir, darf ich fragen, was Ihr Freund da macht?«
    »Aber sicher«, antwortete Jack. »Er testet eine neue Art von Einkaufswagen. Nun ja, nur die Griffe, der Rest ist noch nicht ganz fertig.«
    Der Mann beobachtete Otto ernst und respektvoll und mit offensichtlichem Interesse. »Die Leute aus den Entwicklungsabteilungen lassen sich wirklich was einfallen!«, sagte er schließlich und ging dann weiter.
    Bald darauf erklärte Otto: »Dieser Ort ist eiskalt. Hier gibt es gar nichts.«
    »Was meinst du?«, wollte Jack von Geoff wissen.

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