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IRRE SEELEN - Thriller (German Edition)

IRRE SEELEN - Thriller (German Edition)

Titel: IRRE SEELEN - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Masterton
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Presslufthammer aufzuhebeln.«
    »Na dann sollten wir besser loslegen«, schlug Geoff vor.
    »Und wenn uns jemand fragt, was wir hier machen?«, warf Otto ein. »Die Bullen zum Beispiel.«
    »Wir erledigen dringende Wartungsarbeiten«, erklärte Geoff. »Das ist ein offizieller Lastwagen eines Versorgungsunternehmens, oder etwa nicht? Und Sie sind ein offizieller Angestellter eines Versorgungsunternehmens.«
    »Herrgott, hoffentlich ist es das wenigstens wert«, knurrte Otto. Er ging um den Laster herum und hievte den Presslufthammer von der Ladefläche. Dann startete er den Kompressor, setzte sich einen Ohrenschutz auf und begann, den Betonboden zu malträtieren.
    Der Lärm war ohrenbetäubend und die Vibration vernebelte Jack die Sicht. Doch Otto kam schneller voran, als Jack vermutet hätte. Der Presslufthammer hackte mit seiner meißelförmigen, großen Spitze auf den Belag ein und sprengte ihn auf. Jack und Geoff räumten die entstandenen Bruchstücke mit bloßen Händen aus dem Weg. Innerhalb von nur einer Viertelstunde legte Otto eine ovale Öffnung frei, die etwa in dem Bereich endete, wo Geoff den Bannkreis mit Weihwasser gezogen hatte. Nach 30 Minuten war der Rand des Ovals gründlich ausgehoben, eine weitere halbe Stunde später konnte er mit der Tiefenbohrung beginnen.
    Wenn man bedachte, was sie mit dem Presslufthammer für einen Höllenlärm verursachten, der auch noch von den Wänden des Performing Arts Centers widerhallte, war es wirklich erstaunlich, dass niemand kam, um sie zu fragen, was sie da eigentlich veranstalteten. Dutzende Menschen fuhren in das obere Deck des Parkhauses, um dort ihr Auto abzustellen – das Ballett von Milwaukee führte an dem Abend Schwanensee auf –, doch niemand würdigte sie eines Blickes. Jeder, der mit so viel Lärm so ungeniert den Boden bearbeitete, musste einen öffentlichen Auftrag haben.
    Mitten in ihrer provisorischen Ausgrabung stellte Otto den Presslufthammer ab, zog den Gehörschutz vom Kopf und sagte: »Der Teufel soll mich holen, wenn da irgendwas ist. Wir graben hier ganz umsonst.«
    Geoff sah zu Jack und meinte: »Was meinst du? Glaubst du, dass wir ihn verpasst haben?«
    Aber Jack kickte die letzten Betonreste zur Seite und entgegnete: »Hier kann sich ein Mann sehr gut verstecken, wenn er sich nur klein genug macht und ordentlich krümmt. Kommt, vielleicht haben wir Glück. Lasst uns weitermachen!«
    »Sie sind der Boss«, bestätigte Otto seufzend und setzte den Gehörschutz wieder auf.
    Der Presslufthammer schlug ein Betonstück nach dem anderen heraus und plötzlich spürte Jack, wie sich seine Nackenhaare vor lauter Angst und Anspannung aufrichteten. An einer Seite des Betonhaufens wurde die nackte Ferse eines Mannes erkennbar. Jack sprang in das Loch hinunter, zupfte Otto am Ärmel und deutete triumphierend auf das Körperteil.
    »Wir haben ihn!«, brüllte er über den Lärm des Kompressors hinweg. »Wir haben ihn doch noch erwischt!«
    Otto trat ein paar Schritte zurück: »Heilige Mutter Gottes!«, keuchte er.
    »Los doch, Otto, graben Sie ihn aus!«, drängte Jack ihn. »Beeilen Sie sich! Bevor es dunkel wird!«
    Doch Schröder schüttelte den Kopf. »Sie wollen ihn da raus haben? Dann müssen Sie das schon selbst erledigen. Herrgott. So was hab ich ja noch nie gesehen.« Er legte den Presslufthammer ab, zog sich die überdimensionierten Kopfhörer von den Ohren und kletterte aus der Grube.
    »Kommen Sie, Otto, seien Sie vernünftig! Sie sind doch schon so weit gekommen!«, versuchte Geoff ihn zu überreden.
    »Aber sicher«, entgegnete Otto. »Und ich bin derjenige, der sowieso schon viel zu viele Risiken eingegangen ist. Ich habe diesen Laster ausgeborgt, ich habe Stadteigentum beschädigt. Wer soll denn das Loch später wieder zuschütten, hm? Verraten Sie mir das mal! Und wer hält seine Rübe dafür hin, dass hier überhaupt gebuddelt wurde? Sie etwa? Mein Gefühl sagt mir nach allem, was ich bisher so mitbekommen habe, dass Sie abhauen, sobald die Situation brenzlig wird.«
    »Meine Güte, geben Sie das Ding schon her. Ich mach es ja«, bot sich Jack an. Er setzte die überdimensionierten gelben Muscheln auf die Ohren, brachte den Presslufthammer in Position, was gar nicht so einfach war, und betätigte den Hebel. Mit einem ohrenbetäubenden brrr-brrrr-brrr-brrrrrrrrpp! sprang das Werkzeug zur Seite, hätte sich beinahe Jacks Griff entwunden und fiel um.
    Jack wollte sich gerade bücken, um die Höllenmaschine wieder aufzuheben, als er

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