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IRRE SEELEN - Thriller (German Edition)

IRRE SEELEN - Thriller (German Edition)

Titel: IRRE SEELEN - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Masterton
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einen Tiger zu fangen«, bemerkte Geoff.
    »Es kommt näher«, sagte Otto. »Ich spüre eine sehr tiefe Vibration. Wie der unterste Ton einer Orgel! Ich habe so was noch nie erlebt. Es fühlt sich eiskalt an und gibt dieses malmende, knirschende Geräusch von sich.«
    »Teufel noch mal, ich wünschte, ich könnte das selbst nachvollziehen«, bemerkte Jack.
    »Besser nicht, glauben Sie mir«, antwortete Otto. Die Wünschelruten schwangen wieder herum und ihre Spitzen bewegten sich zitternd näher aufeinander zu, als ob sie auf etwas deuteten, das mit jeder Umdrehung näher kam.
    »Du kennst das Gebet sicher?«, vergewisserte sich Jack.
    Geoff nickte und starrte auf den Beton. »Ich habe es auswendig gelernt, sind nur ein paar Zeilen.« Das unaufhaltsame Herannahen des Wahnsinnigen war jetzt deutlich hörbar. Das haarsträubende Ssssschhhhhh – sssssschhhhhhh –ssssschhhhhh, das er zum ersten Mal in The Oaks gehört hatte.
    »Hast du auch das Weihwasser dabei?«, fragte Jack.
    Geoff klopfte mit der Hand auf die Seitentaschen seines Mantels, dann auf die Brusttasche und schließlich auf die Innentasche. »Ach du Scheiße, ich hab’s im Auto gelassen!«
    »Na dann geh es holen, verdammt noch mal!«, brüllte Jack ihn an. »Der Irre kann uns jeden Moment angreifen!«
    Geoff sah auf die Wünschelruten. Sie zeigten nach rechts auf die gegenüberliegende Seite des Parkplatzes. Schnell machte er einen Satz nach links auf das Absperrband zu, duckte sich darunter durch und lief über das Dach auf sein Auto zu.
    Im selben Moment schwangen die Wünschelruten ebenfalls nach links, als ob ihr Gegner unter der Erde durch die Vibration, die Geoff beim Rennen verursachte, aufgeschreckt worden war.
    »Geoff!«, schrie Jack. »Er verfolgt dich! Renn!«
    »Ach herrje, schauen Sie, wie schnell es sich bewegt!«, warf Otto ein.
    Geoff erreichte sein Auto. Die Gummisohlen seiner Turnschuhe schlitterten über den Betonboden. Er riss die Fahrertür auf und griff nach der Flasche Perrier, die er mit Weihwasser gefüllt hatte. Doch im selben Moment krachte eine Faust wie eine Granate von unten durch den Beifahrersitz und packte ihn am Handgelenk.
    »Jack!«, brüllte Geoff panisch. »Jack!«
    Jack wand sich unter der Absperrung hindurch und spurtete über das Parkdeck auf Geoffs Auto zu.
    »Es hat mich am Handgelenk erwischt!«, schrie der ihm zu.
    Jack sprang zur Beifahrertür und riss sie auf. Obwohl Geoff sich am Türrahmen festkrallte, wurde seine Hand in den Sitz hineingezogen und die Haut von den kaputten Schrauben durchbohrt. Jack zögerte nur einen Moment, dann steckte er seinen Kopf ins Auto und biss dem Irren seitlich in den Daumen. Er zertrennte Muskeln und schabte gegen Knochen.
    Für den Bruchteil einer Sekunde lockerte die Hand ihren Klammergriff. Das reichte Geoff, um sich zu befreien. Jack entfernte sich Blut spuckend vom Wagen.
    »Das Wasser!«, ermahnte er Geoff lautstark. »Zieh mit Wasser einen Kreis um das Auto!«
    Geoff öffnete die Perrier-Flasche und verteilte die Flüssigkeit großzügig um seinen fahrbaren Untersatz. Sein Gesicht war noch ganz blass vor Schock. Während er das tat, sprach er die Worte des Exorzismusgebets: »Ab insidiis diaboli, libera nos, Domine; ut Ecclesiam tuam secura tibi facias libertate servire, te rogamus, audi nos; ut inimicos sanctae Ecclesiae humiliare digneris, te rogamus, audi nos.«
    Der Beton unter dem Fahrzeug bebte bei jedem Wort, als ob jemand mit einem Presslufthammer zu Werke ging. Doch als Geoff das Gebet beendet hatte, hörte das Beben auf. Nur das Pfeifen des Windes auf dem Parkplatz, das vom Lake Michigan herrührte, sowie das Hupen und Lärmen von den Straßen waren noch zu hören.
    Otto kam mit den Wünschelruten zu ihnen herüber.
    »Was ist passiert? Sitzt er in der Falle?«
    Mit düsterer Genugtuung verkündete Jack: »Da können Sie Gift drauf nehmen, dass wir ihn in die Falle gelockt haben. Lasst uns das Auto hier wegschaffen und dann fangen wir an zu graben. Ich habe die leise Hoffnung, dass es Quintus Miller persönlich ist.«
    Geoff kletterte vorsichtig zurück in den Valiant, startete den Wagen und fuhr ihn ein paar Meter weiter. Dann standen die drei Männer da und betrachteten den Beton an der Stelle, wo gerade noch das Auto geparkt hatte. Der Boden war an einigen Stellen aufgewühlt, sonst deutete nichts darauf hin, dass sich der Angreifer immer noch dort unten befand.
    »Das ist bombenfester Stahlbeton«, stellte Otto fest. »Keine leichte Arbeit, den mit dem

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