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IRRE SEELEN - Thriller (German Edition)

IRRE SEELEN - Thriller (German Edition)

Titel: IRRE SEELEN - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Masterton
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sie Jacks Arme frei, traten zurück und ließen ihn dort kauern, wo er war. Nur die fette Frau blieb für den Fall, dass er versuchte, sich durch einen Tauchgang in die Tiefen des Erdreichs in Sicherheit zu bringen, unter ihm liegen.
    Willst du ein letztes Gebet sprechen?, erkundigte sich Gordon Holman.
    Jack verharrte, wie er war, in der Hocke und dachte angestrengt nach. Wie lauteten noch einmal die Worte des Rituals? Der Text für die Verwandlung und für das Darbringen der Opfer? Als Geoff sie auf dem Parkplatz Lester entgegengeschmettert hatte, war dieser fast ausgeflippt.
    Caimich mi a nochd,
    Eadar uir irgendwas ,
    Eadar run do reachd,
    Bei der vierten Zeile hatte er einen völligen Blackout.
    Er war erstaunt, dass er sich überhaupt noch an so viel erinnern konnte. Für gewöhnlich ließ sein Gedächtnis eher zu wünschen übrig. Wenn man ihn anrief, versprach er, in ein paar Minuten zurückzurufen und das war’s dann – sofort hatte er es wieder vergessen. Wie sollte er sich in so einer Stresssituation das Gälische wieder in Erinnerung rufen – besonders ein Gälisch, das er nur einmal gehört und zweimal gelesen hatte?
    »Caimich mi a nochd,
    Eadar uir agus eare,
    Eadar run do reachd,
    Agus dearc mo dhoille.«
    Unter der Erde herrschte absolute Stille. Jack blieb mit erhobenem Kopf weiter in der Hocke. Zuerst dachte er, dass Gordon Holman einfach auf den richtigen Moment wartete, um ihm den Garaus zu machen, doch dann ging ein Zittern durch den lehmigen Boden und er sah sich vorsichtig um. Da stand Gordon Holman. Er zitterte am ganzen Körper, schien wie gelähmt vor Entsetzen.
    Jack warf einen Blick auf die Frauen. Die meisten von ihnen waren auf die Knie gesunken und zitterten ebenfalls. Der irre Mönch hatte jetzt die Stirn gerunzelt und lächelte nicht mehr, während der Kopfnicker so heftig nickte, dass er Gefahr lief, sich den Kopf von den Schultern zu schütteln.
    Das Opfer, die Verwandlung. Das Ende eines Lebens, der Beginn eines neuen Lebens. Das war es, was diese elenden Geisteskranken so sehr ängstigte. Die Worte standen für Tod, für Veränderung und für Verunsicherung. Der Sieg der Magie über den menschlichen Willen. Es waren die Worte, welche die Druiden in Stonehenge, Carnac und Mystery Hill an ihre Anhänger gerichtet hatten; zu einer Zeit, da die ganze Welt noch von Magie beherrscht wurde.
    Jack selbst konnte sich der Macht der Worte, die er soeben gesprochen hatte, kaum verschließen. Er fühlte, wie sich die Kraft der Leylinie um ihn konzentrierte und auf das Ritual zu warten schien, das er in Gang gesetzt hatte.
    Und was nun?, überlegte Jack. Soll ich versuchen, einfach abzuhauen? Werden sie mich verfolgen? Wird die Wirkung der Worte nachlassen, sobald ich mich bewege?
    Langsam und vorsichtig kam er auf die Beine. Gordon Holman, der immer noch zitterte, folgte seinen Bewegungen mit geschlossenen Augen, machte aber keine Anstalten, ihn aufzuhalten.
    Es ist noch nicht an der Zeit, beklagte sich Gordon Holman.
    Was meinst du damit, es ist noch nicht an der Zeit?
    Ich habe mir noch nicht alle 800 genommen. Höchstens 50! Es ist nicht an der Zeit! Es kann noch nicht so weit sein!
    Jack sah vor seinem inneren Auge Blitze vorbeiziehen, die durch die Bäume zuckten. Es regnete stark. Er nahm wahr, wie das eiskalte Wasser von den Zweigen tropfte und in die schwarzen, haarigen Wurzeln der Eichen eindrang.
    Außerdem, ergänzte Gordon Holman dann mit deutlich größerer Zuversicht, außerdem hat Quintus uns noch nicht gerufen. Quintus hat uns noch nicht zurückgerufen. Quintus wird wissen, wann es an der Zeit ist! Quintus wird wissen, wann jeder von uns sich 800 genommen hat.
    Gordon Holman lachte und die Frauen stimmten mit ein, wenn auch kläglich leise und wenig überzeugend. Jack hatte die ersten Worte des Opferrituals gesprochen. Was jetzt schon begonnen worden war, würde sich nicht mehr so leicht aufhalten lassen. Nicht, ohne ein Opfer darzubringen, nicht ohne einen Toten. Das Opferritual, das Geoff auf dem Parkdeck initiiert hatte, war erst abgeschlossen worden, als Quintus Miller Lester abschlachtete. Blut war nötig, menschliche Tonerde.
    Doch Gordon Holman schnüffelte und bellte wie ein Hund. Keine Sorge! Keine Sorge!, schrie er seinen wahnwitzigen Begleitern zu. Quintus wird uns rufen, wenn es an der Zeit ist! Quintus wird seine Musik erklingen lassen und wir werden Bescheid wissen! Quintus wird uns mit seiner Flöte zu sich rufen! Der Ruf! Der Ruf! Wir haben den Ruf noch

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