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IRRE SEELEN - Thriller (German Edition)

IRRE SEELEN - Thriller (German Edition)

Titel: IRRE SEELEN - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Masterton
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dabei seinen Schritt. Er konnte regelrecht spüren, dass da jemand war. Das ganze Gebäude schien ein lebendiges Wesen zu sein, wie während eines Erdbebens. Die Wände hallten dumpf; es war ein tiefes, polterndes Rumpeln. Ein Gefühl gespannter Erwartung, das so stark war, dass er es fast schon einzuatmen schien.
    »Daddy!«, schrie Randy. Jack richtete den Lichtkegel auf das Ende des Gangs, gerade noch rechtzeitig, um einen Blick auf einen grau-weißen Umhang zu erhaschen, der in Richtung Treppe verschwand.
    Karen hatte nichts gesehen. »Was war denn da?«, rief sie mit vor Schreck geweiteten Augen.
    Doch Jack hatte schon ihre Hand gepackt und zog sie hinter sich her, während er in halsbrecherischem Tempo die Verfolgung aufnahm. Randy kam ihnen nachgelaufen und schnaufte vor Angst und Anstrengung.
    Sie erreichten das Ende der Treppe. Jack sah einen grau-weißen Schemen. Das Kind war nach oben geflohen. Er wollte ihm gerade folgen, als Karen ihn am Ärmel zog und aufhielt. »Meine Schuhe!«, jammerte sie, während sie auf einem Bein hüpfte und versuchte, sie auszuziehen. »Ich kann doch nicht mit hohen Absätzen rennen.«
    »Schon gut, schon gut.« Jack hielt sich am Treppengeländer fest und stützte sie, während sie sich im Eiltempo die Schuhe auszog. Randy stand neben ihnen und versuchte, wieder zu Atem zu kommen.
    »Hast du dieses Kind schon mal gesehen?«, wollte Jack von seinem Sohn wissen.
    Randy nickte. »Es war oben und ich habe es auch draußen im Garten gesehen, als wir weggefahren sind. Es winkte mir zu, aber es hatte kein Gesicht.«
    »Hatte kein Gesicht? «,wiederholte Karen und rümpfte die Nase. »Was meinst du damit? Es hatte kein Gesicht?!«
    »Ich weiß nicht. Es trug einen Umhang oder so.«
    Jack sagte: »Ich habe dasselbe Kind auch schon gesehen. Wenn es ein Kind ist. Erst auf dem Highway. Das war das Kind, von dem ich euch erzählt habe, das, wegen dem ich den Unfall gebaut habe.«
    »Du meinst den Balg, der sich hinterher als Zeitung entpuppt hat?«, hakte Karen nach.
    Jack sagte: »Genau den.«
    »Und diesmal soll es keine Zeitung sein? Oder eine Eule? Oder in diesem Fall noch viel wahrscheinlicher eine Ratte?«
    Jack sah Randy an und zuckte die Achseln. »Vielleicht hast du recht, vielleicht ist es so. Nur ein paar Überreste einer Zeitung.«
    »Aber es ist hochgerannt«, protestierte Randy. »Ich habe es genau gesehen. Es ist hochgerannt.«
    »Könnte auch ein Eichhörnchen gewesen sein, das eine Zeitung zu seinem Nest schleppt«, gab Jack zu bedenken.
    Randy starrte ihn im Schein der Taschenlampe an. Es war eindeutig zu sehen, dass er seinem Vater das nicht abkaufte. Ein Eichhörnchen, das eine Zeitung nach oben schleppte? Aber was zum Teufel sollte es denn sonst sein? Niemand konnte Jack ernsthaft erzählen, dass hier wirklich ein Kind hauste, das in einem grau-weißen Regenmantel von Stockwerk zu Stockwerk flitzte. Nicht dass es hinterher noch ein Geist war, verflixt noch mal.
    Karen erklärte: »Ich will nach Hause. Dieser Ort ist mir nicht geheuer.«
    Jack ergriff ihre Hand und drückte sie aufmunternd. Dann leuchtete er mit der Mini-Maglite nach oben. »Na kommt, es wird schon nichts Schlimmes sein. Selbst wenn es ein Kind sein sollte, wir haben ja wohl keine Angst vor Kindern, oder?«
    »Jack«, sagte Karen. »wenn es ein Kind ist, dann wird es sicher nicht allein hier leben, meinst du nicht auch? Dann sind seine Eltern sicher ganz in der Nähe. Zumindest ein Elternteil. Vielleicht dieser Gruseltyp Lester.«
    Jack nahm eine Stufe nach oben. »Ach, komm«, redete er auf sie ein. »Hier gibt es nichts, wovor man Angst haben müsste. Das ist doch nur ein altes Gemäuer, weiter nichts.«
    »Jack, nein! « , widersprach sie und versuchte, ihre Hand freizubekommen. »Ich habe Angst.«
    Jack wollte sie wieder hinter sich herziehen, aber sie hielt dagegen. Er wandte sich an Randy. »Und was ist mit dir, Randy? Hast du auch Angst?«
    Randy schluckte. »Nein, Sir«, antwortete er mit dünner, tonloser Stimme.
    »Na also«, grinste Jack. »Zwei zu eins. Wir haben keine Angst. Du bist überstimmt, Karen. Wir haben keine Angst, also wagen wir uns weiter vor.«
    »Jack …«, protestierte Karen.
    »Was willst du denn stattdessen tun?«, wollte er von ihr wissen. »Allein und ohne Taschenlampe wieder die Treppe hinunterschleichen?«
    Sie zögerte und nickte dann. »Okay, okay. Aber das werde ich nicht so schnell vergessen. Ich habe Dunkelheit schon immer gehasst. Mein Daddy hat mich nämlich

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