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IRRE SEELEN - Thriller (German Edition)

IRRE SEELEN - Thriller (German Edition)

Titel: IRRE SEELEN - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Masterton
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Es war leer. Jack suchte mit der Taschenlampe jeden Zentimeter gründlich ab, leuchtete von einer Ecke zur anderen, nahm sogar die Decke in Augenschein. Braune Blumentapete, eine verschimmelte Kopie von Susanna und die Alten. Ein Bett, auf dem sich braun verkrustete Spuren von Inkontinenz fanden. Doch kein Randy, nirgendwo.
    »Randy!«, schrie Jack in den Gang. Seine Stimme wurde von der abgestandenen Luft gedämpft.
    »Wahrscheinlich war ihm langweilig«, meinte Karen. »Weit kann er ja nicht gekommen sein.«
    »Ich habe ihm befohlen, hier zu warten!«, erwiderte Jack. »Ich habe ihm befohlen, hier zu warten und sich nicht zu bewegen. Herrgott! Hätten wir ihn doch besser mitgenommen!«
    »Jack, es ist nicht deine Schuld.«
    »Ich weiß nicht, welcher Teufel mich geritten hat, ihn dort allein zurückzulassen.«
    Karen streckte die Hand aus und berührte ihn sanft am Arm. »Ach, komm schon, Jack, du weißt, woran du gedacht hast. Und ich ebenfalls.«
    Jack schrie: »Randy! Randy! Kannst du mich hören! Randy!«
    Er lauschte. Keine Antwort. Er hörte nur den Regen, der in den Rinnen gurgelte, und das leise Knarzen eines Gebäudes, um das sich seit mehr als 60 Jahren niemand mehr gekümmert hatte. Willkommen zurück, Jack!, schien es ihm zuzuflüstern.
    »Wir müssen nach ihm suchen«, entschied Jack. »Allmächtiger Gott! Wie lange waren wir weg? Zwei Minuten? Drei? Habe ich ihm nicht gesagt, dass er dort sitzen bleiben und warten und sich nicht von der Stelle rühren soll? Hast du gehört, wie ich das zu ihm gesagt habe? Randy! «
    Sie liefen den Gang zurück bis zur Treppe. Jack war kalt und er war gereizt. Er musste immer wieder schlucken. Was, wenn Randy recht behalten hatte und sich doch ein Perverser hier im Haus vergnügte? Er konnte Randy jetzt schon ermordet und seinen Körper weggeschleift haben. Wie sollten sie ihn jemals finden?
    Und falls sie ihn doch fanden, war es vielleicht schon zu spät. Randy konnte gequält, missbraucht oder stranguliert worden sein. Und währenddessen hatte Jack den Finger in seine Sekretärin gesteckt. Was sollte er bloß der Polizei erzählen? Und Maggie erst?
    Sie rannten die Stufen hinunter. Ihre Schritte hallten in der bedrückenden Stille. Karen sagte atemlos: »Er wird schon irgendwo stecken, Jack. Hat sich bestimmt nur umgesehen.«
    »Randy!«, brüllte Jack und leuchtete mit der Taschenlampe den Gang im zweiten Stock ab. Er wartete, doch es kam keine Antwort.
    »Weißt du, wie viele Zimmer es in diesem Haus gibt, verflucht noch mal?«, fragte er Karen.
    Sie antwortete: »Tut mir leid, Jack. Es ist auch meine Schuld.«
    »Natürlich ist es nicht deine Schuld. Ich bin sein Vater. Ich hätte ihn nicht hierher bringen dürfen. Diese ganze Fahrt heute Abend war eine absolute Schnapsidee. Ich weiß nicht, was mich auf diese bescheuerte …«
    Aus weiter Entfernung erscholl schlagartig der dumpfe Schrei eines kleinen Kindes, das einen nachtschwarzen Brunnen herabfällt. Er hörte eine Stimme, die Aaaaaaaahi-Auuuuuuu! schrie und dann abrupt wieder verstummte.
    »Hast du das gehört?«, erkundigte er sich bei Karen.
    »Ja, da war was, keine Ahnung. Vielleicht eine Katze.«
    »Katze? Das war Randy. Randy! «
    Keine Antwort. Jack rannte den Gang im zweiten Stock entlang, bis er zur Treppe am anderen Ende des Gebäudes gelangte. »Randy? Randy? Randy, ich bin’s, Daddy!«
    Sie verbrachten zwei Stunden damit, jede einzelne Etage abzusuchen, an jedem Türgriff zu rütteln. Das Haus hatte über hundert Zimmer und lediglich das, in dem sie Randy zurückgelassen hatten, war nicht abgeschlossen gewesen. Nirgendwo eine Spur von dem Jungen – nicht in den Gängen, nicht in der Küche, nicht im gesamten ersten Stockwerk.
    Schließlich kamen sie die Treppe hinunter in die Halle. Es war inzwischen fast 02:00 Uhr morgens und die Batterien in Jacks Taschenlampe begannen zu schwächeln. Karen meldete sich zu Wort: »Ich muss Bessy anrufen und ihr sagen, dass ich nicht zurückkomme.« Bessy war eine Kellnerin mit dicken Knöcheln, die seit Karens Scheidung bei ihr eingezogen war und Sherrywine beaufsichtigte, wann immer Karen tanzen oder etwas trinken gehen wollte.
    »Hier gibt es kein Telefon«, merkte Jack an.
    »Aber an der Tankstelle in Lodi gab es ein Telefon.«
    »Na, und was denkst du, was ich jetzt mache? Meinst du vielleicht, ich lasse Randy hier zurück, damit du deine Babysitterin anrufen kannst? Herrgott, Karen, vielleicht ist er ermordet worden!«
    »Hier ist er nicht, Jack! Er

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