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Irsud

Irsud

Titel: Irsud Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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geleugnet noch bestätigt werden muß. Ich besitze dich. Du bist Fleisch. Wenn ich mich entscheide, dich zu ernähren, ißt du. Wenn nicht, verhungerst du. Wenn ich mich entscheide, dich zu Fleisch für meine Sabutim zerlegen zu lassen, wirst du Futter sein. Erzähl mir nichts von deinem vorherigen Leben. Das ist vorbei. Vergiß es. Du bist Fleisch. Gekauft und bezahlt. Akzeptiere das.”
    Aleytys starrte sie für einen Moment an. Ruhig stand sie auf, schob vereinzelte Haarsträhnen hinter ihr Ohr zurück. Der PSI-Dämpfer juckte in ihrem Rücken, und ihr Gehirn fühlte sich wie heißer Brei an, und ihre Nacktheit war eine schwer zu übersehende Verwundbarkeit. Sie schob den verwirrenden, verräterischen Zorn weit, weit von sich und bemühte sich, ihren Kopf klar zu bekommen.
    „Niemals. Gekauft? Du hast dein Geld verschwendet.”
    „Nein. Zu deinem augenblicklichen Trost, Sklavin …” Die Kipu schnellte einen langen Zeigefinger zu den beiden Wächterinnen hinter Aleytys. „Komm zum Tisch zurück.”
    Aleytys blickte über die Schulter zu den schmalen, gleichmütigen Gesichtern. Der Dämpfer schnitt ihren emphatischen Tastsinn ab und ließ sie sich schlimmer als geblendet fühlen. Sie sah die Kipu wieder an. „Ich könnte dir einigen Ärger bereiten.”
    „Bringt sie.” Die Kipu drehte ihr den Rücken zu und sah das Bett an, womit sie alles, was Aleytys möglicherweise tun konnte, als geringfügige Stichelei abtat, nicht wert, sich darum zu kümmern.
    Aleytys sah ihr nach, wie sie davonging, und schwor sich, daß sie irgendwie … irgendwie … diese Arroganz durchlöchern würde.
    Lange, kalte Finger schlossen sich um ihre Arme. Hilflos wie ein ungezogenes Kind ließ sie sich von ihnen zu dem polierten Metalltisch zurückschieben. Glatt, mit kaum einer Unterbrechung in ihren Bewegungen, bückten sie sich und hoben sie hoch, um sie auf der Fläche auszustrecken und sie stillzuhalten.
    Eine weiße Nayid ergriff Aleytys’ Kopf, wandte ihn von sich ab; ihre Kraft machte die langen Halsmuskeln sinnlos. Aleytys spürte eine kalte Stelle auf ihrem Rückgrat, rund wie das Ende eines der Stäbe, dann verschwand jedes Empfinden aus ihrem Körper. In plötzlicher Panik schrie sie auf.
    „Es soll nur den Schmerz beenden.” Die Stimme der Nayid war ruhig und präzise wie die einer Maschine. Und seltsam beruhigend.
    Sie schien so sicher und lässig hinsichtlich dessen, was vor sich ging.
    „Was macht ihr?” flüsterte Aleytys. „Wieso …”
    Das Gesicht der Kipu schwamm in ihr begrenztes Sichtfeld.
    „Beruhige dich, Sklavin”, sagte sie kühl. Sie rieb eine Strähne von Aleytys’ Haar zwischen Daumen und Zeigefinger. „Rot …”
    Sie ließ das Haar los, trat zurück und sprach mit einem eigenartig indirekten Ton ihrer volltönenden Stimme. „Du wurdest für einen hohen und edlen Zweck angeschafft. Du wirst in Luxus leben, deine Wünsche sind uns Befehl, bis unser Ziel erreicht ist.
    Akzeptiere dies, zu deiner eigenen Zufriedenheit.” Sie brach ab und entfernte sich weiter, als eine Reihe von heiseren Schreien in einem Crescendo des Schmerzes aufstiegen und dann abrupt abbrachen.
    Eine Bewegung am Rande ihres Blickfeldes lenkte Aleytys ab.
    Auf Kosten der schmerzenden Halsmuskeln zwang sie den Kopf hoch und schaute an ihrem Körper entlang. Die mittlere Nayid, ein schlaksiges Weib, knochendürr mit strengem, scharfkantigem Gesicht, wischte mit einem Schwamm über den Oberschenkel und hinterließ einen fahlen blauen Fleck. Wiederholt tauchte die Nayid den Schwamm in ein Becken, das von einer zweiten weißen Nayid gehalten wurde, und strich die klebrige Flüssigkeit über die hellbernsteingelbe Haut von Aleytys’ linkem Oberschenkel.
    Aleytys ließ den Kopf einen Moment lang zurückfallen, um die zitternden Muskeln zu entspannen, hob ihn dann wieder, als sie ein leises, fleischiges Klatschen hörte. Die große, dünne Nayid schälte die Haut auf dem Schenkel zurück, während die Becken-halte-rin den Blutstrom mit einer zitternden grünen Gallerte stillte. Als die Haut zurückgeklammert war, schnitt die Chirurgin tiefer, schnitt sauber zwischen den großen Deckmuskeln ein, bis sie eine faustgroße Vertiefung geöffnet hatte. Rasch und gründlich weitete die Chirurgin die Vertiefung mit einigen schlimm aussehenden Spreizschnitten, dann wich sie zurück, wartete geduldig.
    Die Ärztin mit dem graugestreiften Haar kam vom Bett herüber, die Hände ehrfürchtig um etwas gummiartig Eiförmiges gelegt, einen

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