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Irsud

Irsud

Titel: Irsud Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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wunden Stellen an Schultern und Armen erinnerten sie daran, daß sie sich besser daran machte, ihre Wunden zu heilen.
    Ein hohes, schrilles Kreischen, voller Schmerz, riß sie herum. Es kam aus dem Schlafgemach. Sie rannte auf die Tür zu.
    Die schwarze Peitsche, deren Sausen und Knallen mit Gapps rauhem, keuchendem Gekicher rhythmisch kontrastierten, zuckte und schnitt blutige Striemen in Aamunkoittas Rücken; die Hiiri kauerte neben einem zu Boden gefallenen Haufen Wäsche, kreischte voller Entsetzen, verhielt sich jedoch seltsam passiv unter der Bestrafung. Aleytys packte entsetzt die glatte Kante des Einganges.
    Die Hiiri kreischte und wand sich unter den Hieben, die Blutstriche kreuz und quer über ihren nackten Rücken zogen, doch sie machte keinen Versuch zu entkommen, obwohl ihre Hände und Füße frei waren. Sie litt. Aleytys runzelte die Stirn, verwirrt durch das Gemisch von Emotionen, die von dem eigenartig miteinander verknüpften Paar ausgingen, ein Verflechten von Schmerz und Vergnügen zu einem ekelerregenden Strudel, der verführerisch nach ihr leckte, um sie in den Wirbel hinunterzusaugen, der die beiden aneinanderband.
    Sie riß sich los, zutiefst verwirrt über die sexuelle Reaktion ihres Körpers auf die gewalttätige emotionelle Verstrickung von Gapp und Aamunkoitta. Verängstigt flüsterte sie drängend: „Swardheld, hilf mir.“
    Die schwarzen Augen öffneten sich. Ruhe strömte in ihre zuckenden Glieder, ihr Körper richtete sich auf, nahm ein fein verändertes Gleichgewicht an, als Swardheld lässig von ihr Besitz ergriff und sich kühl umblickte. Gapp und Aamunkoitta blieben zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um zu bemerken, wie er/sie in die Szene eindrang.
    Swardheld trat gelassen an dem Bett vorbei. Er packte die Peitsche direkt über Gapps Hand, stemmte seinen Fuß gegen ihr mageres Hinterteil, streckte sein Bein und riß die Peitsche los; die Nayid schickte er auf die Knie und auf einen Rutsch, der vor der gegenüberliegenden Wand endete.
    Unbeholfen, langsam, zog Gapp die ausgespreizten Beine unter sich und rappelte sich auf die Füße hoch. Sicher und warm in ihren Schädel gekuschelt, spürte Aleytys die lähmende Verblüffung, die von der schlaffgesichtig starrenden Nayid ausstrahlte, und sie schwelgte darin. Swardheld fühlte es durch sie und lachte seinerseits, ein kurzes, scharfes Bellen. Er hob die Peitsche.
    „Du bist dran, Prinzessin.“ Aleytys’ Stimme klang unter seiner Führung tiefer, fast rauh. Grinsend schnalzte er mit der Peitsche, so daß die Spitze in einem täuschend sanften Streicheln über Gapps Wange fuhr. „Gefällt’s dir?“
    Er trieb sie an der Wand entlang, berührte sie nur mit der Spitze der Peitschenschnur, mit feinen Klapsen, die kleine, rote Tupfer hinterließen. Sie erreichte den Türbogen und stürzte hinaus, stolperte an der erstaunten Wache vorbei und floh winselnd den Korridor entlang, floh in Entsetzen vor dieser schrecklichen Umkehrung der Rollen.
    Die pferdegesichtige Wächterin fuhr herum, zog den Betäubungsstab aus dem Gürtel.
    „Nein!“ Das Wort war ein kehliges Bellen, das die Nayid barsch unterbrach. Swardheld knurrte und ließ den Gobelin zwischen sie fallen. Er ließ den Körper zum Bett marschieren und setzte ihn nieder. „Du bist dran, Freyka.“
    Aleytys krümmte die Finger und starrte sie einen Moment lang an, da ihr dieses sich im Fleisch An- und Ausziehen ein unsicheres Gefühl vermittelte. Tief in ihrem Schädel verspürte sie eine flüchtige Belustigung, dann schlossen sich die schwarzen Augen, und sie war wieder allein.
    Seufzend stand sie auf. Aamunkoitta kauerte am Boden, stöhnte vereinzelt, starrte aus einer dummen Maske heraus zu ihr hoch, die ihre Anteilnahme leugnete, sie aus der Welt der Hiiri ausschloß.
    Erbost bohrte Aleytys ihren Zeh in die Rippen der zarten Gestalt. „Sei still, Närrin“, sagte sie ungeduldig. „Dein Publikum ist davongelaufen. Streck dich flach aus.“
    Aamunkoitta blickte zu ihrem kühlen, skeptischen Gesicht auf und ließ das Gewinsel verstummen. Sie bewegte sich nicht.
    „Streck dich aus.“ Aleytys trieb ihren Zeh wieder in die Rippen, ohne den Schmerzenslaut der Hiiri zu beachten. „Dummkopf. Ich bin eine Heilerin.“
    Aamunkoitta schaute Aleytys ärgerlich über die Schulter an, streckte dann langsam und widerstrebend ihren Körper auf den Fliesen aus, ihr Unterkleid noch immer vor die vollen Brüste gepreßt.
    Aleytys kniete sich neben ihr nieder und untersuchte die glatte,

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