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Irsud

Irsud

Titel: Irsud Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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Sorgen wegen der. Madar, ich fühle mich so glücklich, daß ich nichts sehen will, an nichts denken will, nichts hören … Badest du mit mir?“
    Er wirbelte sie herum, strahlte ein Entzücken aus, das sie mit einem Schock der Freude bis in die Knochen hinein spürte.
    Roher roter Zorn hieb durch das Strahlen.
    Aleytys keuchte und klammerte sich an Burash. Widerstrebend drehte sie den Kopf.
    Gapp klatschte die Windungen einer schwarzen, geflochtenen Peitsche gegen ihren knochigen Oberschenkel. Das scharfe Klatsch-Klatsch-Klatsch schlug in Aleytys’ Blut, während sich der wilde, ätzende Strom von Eifersucht und Wut, der von der jungen Nayid ausströmte, in ihre zarte, ungeschützte Seele hineinfraß. Sie fühlte, wie sich Burashs Arme fester um sie schlossen. Er zitterte.
    „Du. Migru.“ Klatsch-Klatsch machte die Peitsche. „Geh weg von meiner Shigret.“
    Burash wurde es schlecht. Der Kampf in ihm drohte, ihn auseinanderzureißen. Er wollte bleiben, seine Geliebte beschützen, weil er ihre unbewußten Erwartungen fühlte. Aber eine lebenslange Erziehung, kombiniert mit den biologischen Geboten seiner Spezies, zwangen ihn, Gapps Befehl zu gehorchen. Zitternd, mit unglücklich herunterhängenden Fühlern, senkte er seine Arme und trat von Aleytys zurück.
    Ihre Hand zuckte vor und ergriff sein Handgelenk. „Nein“, knurrte sie. Sie kämpfte gegen die gefühlsmäßige Überlastung an, die ihre Nerven quälte, fuhr zu Gapp herum, zog Burash wieder an ihre Seite. „Nein.“
    Ein gieriges Funkeln in den riesigen, multifacettierten Augen, den kleinen Mund zu einem harten Grinsen geschürzt, schüttelte Gapp die Peitsche aus und wickelte die glatten schwarzen Windungen auf dem Gras ab. Ohne jede Warnung ließ sie die Peitschenschnur in Aleytys’ Gesicht knallen; der Schlag hinterließ einen kleinen, scharfen Schmerz.
    Langsam griff sie hinauf, die auf Gapp gerichteten Augen mit Verblüffung und anschwellendem Zorn erfüllt; Aleytys berührte das Gesicht, streckte dann die Hand aus und sah auf die Finger. Verschmiertes Blut färbte das blasse, bernsteinfarbene Fleisch rot. Sie berührte das Gesicht erneut und fühlte den kurzen Schnitt.
    Gapp lachte und schüttelte die Peitsche, so daß sich der schmale, schwarze Strich wie eine zornige Schlange auf dem Gras wand. „Fort mit dir, Migru“, sagte sie mit weicher, langsamer Stimme; sie betonte jede einzelne Vokabel, ließ sie von Vorfreude triefen. „Die hier gehört mir.“
    Aleytys konnte noch mehr Verwirrung, Angst, Schmerz in ihm fühlen, hervorgerufen von seinem intuitiven Empfinden für die widersprüchlichen Erwartungen der beiden Frauen. Aleytys. Auf ihrer Welt war der Mann der Kämpfer, der Beschützer, der Ausbeuter der Frau. Ihre Körper-Geist-Haltung strahlte diese Grundvoraussetzungen in einem Maße aus, das weit unterhalb seines Niveaus bewußter Wahrnehmung lag, und sein Gefühl für sie drängte ihn, darauf zu reagieren. Gapp. Auf ihrer Seite war seine genetische und soziale Konditionierung.
    Aleytys lebte in ihm, während er mit dem Konflikt kämpfte, und stand gleichzeitig abseits, als Beobachterin, und staunte über die Empfindsamkeit dieses Wesens, das nicht die Spur ihrer PSI-Kraft hatte. Unvermittelt berührte sie seine Wange, fühlte die Muskeln unter ihren Fingern zucken, und bei dem plötzlichen körperlichen Empfinden seiner Qual erwachte ein neuer Schmerz. „Es ist schon gut“, flüsterte sie. „Tu, was sie sagt. Ich werde mich um sie kümmern, sobald du aus der Sache heraus bist.“
    „Leyta.“ Er wölbte seine Hand um die ihre. Seine Fühler zuckten kurz. „Sei vorsichtig.“ Er blickte über Aleytys’ Schulter und erschauderte. „Ich kenne sie. Sie quält gern. Für sie ist Schmerz besser als Sex, vorausgesetzt, es tut jemand anderem weh.“ Schweiß sprenkelte seine Stirn und sickerte um die Augen herum an seiner hohen, schmalen Nase entlang.
    „Ah. Aber sie kann mir nicht weh tun. Nicht jetzt. Nicht jetzt, Naram, deinetwegen.“ Sie brach ab, als Gapp bösartig zischte, einen halben Schritt auf sie zumachte, die Peitschenschnur über das Gras zucken ließ. Sie warf ihm ein Lächeln zu. „Komm nach einer kleinen Weile wieder herein. Ich werde im Bad sein.“ Mit einem lauernden Blick auf Gapp trat sie einen Schritt zurück. Sie forschte ängstlich in Burashs Gesicht, vorübergehend in ihren eigenen internalisierten Begriffen von Bedürfnissen des männlichen Egos verfangen. Das Zucken seiner Fühler und das Ansteigen des

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