Isabellas Unterwerfung
hatte Isabella noch nie erlebt. Das ist nicht echt. Mach dich nicht verrückt. Wieso, um alles in der Welt, kannst du deine Finger nicht davon lassen? Noch einmal strich sie sachte über die Striemen.
„Fühlen Sie auch die Lust, die von dieser Frau ausgeht?“
Isabella nahm erschrocken ihre Fingerspitzen von der Fotografie. Ihr stockte der Atem. Sie hatte nicht bemerkt, dass jemand die Nische betreten hatte, so war sie in ihre Betrachtung versunken gewesen. Jetzt spürte sie dicht an ihrem Rücken einen warmen, starken Männerkörper. Seine Stimme war samtweich und dunkel wie guter Rotwein. Sie schluckte, da sie ihre eigene Stimme verloren hatte. Als sie sich zu dem Fremden umdrehen wollte, hielt er sie an den Schultern fest. Die Wärme seiner Hände drang von ihren nackten Schultern durch ihren ganzen Körper. Die Situation erschien ihr surreal, wie in einem Traum. Warum sie diese Berührung duldete war ihr unverständlich, doch sie hielt still und lauschte der sonoren Stimme.
„Sehen Sie genau hin. Die Hingabe der Frau und ihre Lust hat der Künstler hervorragend eingefangen. Sie ist befriedigt und hungrig zugleich. Eine fantastische Arbeit. Das hätte ich Paul nicht zugetraut. Ihm ist es gelungen, die ganze Lust der Szene einzufangen, ohne die Identität der Sub preiszugeben.“
Jetzt erst fiel Isabella auf, dass auf keinem der Fotos ein Gesicht zu sehen war. In diesem Fall hatte Paul das Tuch, das er um den Körper der Frau geschlungen hatte, auch über ihr Gesicht gelegt. Das Gewebe war so dünn, das man ein Gesicht erahnen konnte, aber man erkannte sie nicht. Waren das überhaupt Models oder verkehrte Paul in diesen Kreisen?
Isabella kam sich allmählich lächerlich vor. Sie hatte nicht ein Wort hervorgebracht. Das Einzige, was sie wahrnahm, war die Hitze, die der Fremde ausstrahlte.
„Man könnte fast denken, Sie kennen die Frau?“ Isabella wollte sich umdrehen, aber er verhinderte es mit sanftem Druck. Seine Lippen waren an ihrem Ohr. Sie schloss die Augen und konnte nur mühsam ein Seufzen unterdrücken. „Natürlich kenne ich sie. Die Fotos sind in meinem Club entstanden. Wenn Sie genau hinschauen, vielleicht finden Sie mich.“
Sein Atem und seine Worte an ihrem Hals ließen einen Schauer über ihren Rücken laufen. „Also sind die Fotos echt? Ich dachte, das sind Models.“ Sie konnte die leise Angst und Erregung in ihrer Stimme nicht verbergen.
Der Mann hinter ihr lachte. „Sie veranstalten eine Vernissage mit Fotos, von denen Sie keine Ahnung haben, und sind damit auch noch erfolgreich. Das nenne ich geschäftstüchtig.“ Sein Lachen verstummte. Seine Lippen berührten die empfindliche Haut an ihrem Hals, als er sprach. „Es ist ein Frevel, dass Sie Ihre Lust und Ihr Feuer nicht nutzen. Sie versagen sich die höchsten Freuden im Leben.“
„Das ist nicht meine Welt. Ich könnte das n…“
Er unterbrach ihren angsterfüllten Redefluss. „Sind Sie sich da sicher? Ich habe Sie den ganzen Abend beobachtet, und Sie sprechen auf die Bilder an. In diesem Moment sind Sie so sehr erregt, dass Sie sich mir nicht widersetzen würden. Ich könnte Sie einfach an die Wand pressen und hemmungslos nehmen. Sie haben Angst vor Ihren Gefühlen, vor Ihrer Lust. Mit einem erfahrenen Lehrer brauchen Sie sich vor nichts zu fürchten.“
Isabella glaubte, sich verhört zu haben. Bot dieser Fremde ihr an, sie zur Sklavin zu machen? Entrüstet wandte sie sich um, doch der Fremde war verschwunden, genauso geräuschlos, wie er gekommen war. Isabella hatte das Gefühl, verrückt zu werden. Hatte sie sich das alles eingebildet? Gaukelte ihre überreizte Libido ihr einen verführerischen Fremden vor? Und die Worte, die er ihr eingeflüstert hatte … Sie sah deutlich das Bild vor sich: Sie an die Wand gepresst und ein Mann hinter ihr. Sie keuchte, von Wellen der Hitze überrollt, und schlang schützend die Arme um sich.
Mit klopfendem Herzen rannte sie durch das Labyrinth der Bilder, bis sie in die Lobby gelangte. Jesse redete wild gestikulierend mit seinem Freund Damian. Als die Männer Isabella erblickten, verstummten sie schuldbewusst. Nur ein paar Presseleute waren noch da, doch diese kannte Isabella alle, und keiner von ihnen hatte eine derartig verführerische Stimme.
Jesse kam auf sie zu. „Bell, da bist du ja. Wir haben dich vermisst. Ist doch alles super gelaufen?“ Seine Fröhlichkeit kam ihr aufgesetzt vor, und sie blickte sich suchend um. Ihr entging nicht, dass Damian sie aufmerksam
Weitere Kostenlose Bücher