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Isländisch Roulette: Thriller (German Edition)

Isländisch Roulette: Thriller (German Edition)

Titel: Isländisch Roulette: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Óskar Hrafn Thorvaldsson
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Páll Jósteinns Devisenkonto bei Kaupþing genauer untersucht, kommen interessante Details zum Vorschein.Dort gibt es Einzahlungen von insgesamt sechzigtausend Euro von einer Stonefree Holding S.A., knapp sechstausend Euro am Tag, die letzten zwei Wochen hindurch, bevor Reynir ermordet wurde. Genau die Summe, die Arvydas in der Sporttasche hatte. »Na, na! Wem wohl diese Gesellschaft gehört, Stonefree Holding S.A.?«, stellt Rúnar sich halblaut selbst die Frage. Er versucht, die Gesellschaft zu googeln, was ihm jedoch nichts bringt. Er ruft das Landesfinanzamt an, doch die Leute in diesem Haus haben noch nie etwas von solch einer Gesellschaft gehört. Er schickt eine Anfrage an das Unternehmensregister von Luxemburg und erhält die Auskunft, dass die Gesellschaft auf den Britischen Jungferninseln registriert sei und keine Angaben über die Inhaberschaft vorlägen.
     
    Reykjavík, Freitag, 18. Juni 2010
     
    Fast alle aus der zweiten Etage der Polizeidienststelle sitzen im Konferenzraum und schauen das Fußballweltmeisterschaftsspiel zwischen Serbien und Deutschland in Südafrika, als Guðjón hereingelaufen kommt.
    »Die Ergebnisse der DNA-Proben sind aus Schweden gekommen«, ruft er in die Runde.
    Die meisten wenden sich vom Fernseher ab und Guðjón zu.
    »Und?«, fragt Gunnar.
    »Das Blut am Messer und an den Schuhen stammt von Reynir Sveinn. Die Proben vom Anzug haben ergeben, dass Reynir Sveinn ihn getragen hat. Die Proben von den Tragegriffen der Sporttasche waren nicht aussagekräftig genug und haben uns nichts gebracht.«

22
     
     
    Amsterdam, Dienstag, 30. November 2010
     
    Im Dampfbad der Thermos Day Sauna, der im wahrsten Sinne des Wortes heißesten Schwulensauna Amsterdams, sitzen zwei Männer und verwöhnen einander.
    »Verdammt, ist Steinn Þorri berechenbar. Er hat sofort angebissen, als ich den Köder für ihn ausgeworfen habe«, sagt Jón Þorbergur lachend.
    »Und du wusstest wirklich, dass er so reagieren würde?«, fragt Jean-Claude voller Bewunderung.
    »Na klar. Der Mann war komplett pleite und brauchte die Diamanten. Ich kannte ihn so gut, dass mir klar war, er würde durchdrehen, wenn das ganze Geld des Fonds futsch wäre. Und zornige Menschen tun dumme Dinge, oder ist es umgekehrt?«, sinniert Jón Þorbergur mit gespielter Geste und muss schallend lachen.
    »Du hast in ihm gelesen wie in einem offenen Buch«, kommentiert Jean-Claude und wischt sich den Schweiß von der Stirn.
    »Ich hätte eine Million Mäuse dafür gegeben, das Gesicht von Steinn Þorri zu sehen, als die Polizei ihmvon dem Daumen im Gefrierschrank erzählte. Er war so was von ahnungslos, als ich bei ihm vorbeigesehen und den Daumen im Gefrierschrank deponiert habe. Genauso dämlich wie in dem Moment, als ich zu dir kam, weißt du noch, und den Daumen aus der Dose in seinem Rucksack genommen habe. Das klappte alles einfach wie am Schnürchen.«
    »Was hättest du gemacht, wenn er nicht mit dem Daumen zu mir nach Hause gekommen wäre?«, fragt Jean-Claude gespannt.
    »Ganz einfach: Ich hätte es an die Polizei durchsickern lassen, dass Reynir und Steinn Þorri in der Schweiz ein Bankfach haben, für das man ihre beiden Daumen benötigt, um es zu öffnen. Er hätte sich da niemals rausreden können.«
    »Gut gemacht, Nonni Darling! Ich habe neulich einen Anruf von seinem Anwalt erhalten. Er fragte mich, ob die Diamanten nicht in guten Händen wären. Ich habe gefragt: Welche Diamanten? Und er hat aufgelegt«, erzählt Jean-Claude und lacht so heftig, dass es ihn schüttelt.
    »Wie steht es denn sonst so um diese Diamanten?«, fragt Jón Þorbergur.
    »Ich hab dreihundert Steine verkauft. Wir hatten Glück und kamen mit einem Prinzen aus Brunei zusammen, der hundertfünfzig Stück auf einen Schlag genommen hat. Der hat bestimmt fünfzehn Dobermännerund will jedem einzelnen ein Halsband mit zehn Diamanten schenken. Denen werde ich sie besser nicht wieder abluchsen«, sagt Jean-Claude und lacht noch gewaltiger.
    »Nie wieder wird uns irgendjemand schlecht behandeln, Schatz«, sagt Jón Þorbergur, schaut liebevoll zu Jean-Claude und schmiegt sich an ihn.
     
    Reykjavík, Dienstag, 30. November 2010
     
    Gunnar Finnbjörnsson sitzt an seinem Schreibtisch in Hverfisgata. Er kann sich ein sattes Grinsen nicht verkneifen. Er nimmt das
Dagblaðið
und betrachtet die Titelseite.
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