Isländisch Roulette: Thriller (German Edition)
Ermordung des Milliardärs Reynir Sveinn Reynisson beteiligt zu sein, ist auf vielerlei Weise ein rätselhafter Erlkönig in der isländischen Geschäftswelt. Er wurde am 30. Januar 1967 in Reykjavík geboren. Er ist Sohn des Ehepaares Steinþór Steinsson und Þórunn Þorbjarnardóttir. Er hat zwei Zwillingsschwestern, Sylvía und Salka, 35. Steinþór ist Händler in Breiðholt, Þórunn war zu Hause als Hauswirtschafterin tätig.
Schwierige Schulzeit
Steinn Þorri wuchs im Hóla-Viertel im Stadtteil Breiðholt auf. Man kann sagen, dass seine Schulzeit schwierig war. Das Lernen fiel ihm von Anfang an schwer. Vignir Gústafsson, sein Klassenlehrer in der 6. Klasse an der Hólabrekka-Schule, berichtet, dass er kaum mit ansehen konnte, wie ein so ehrgeiziger Junge wie Steinn Þorri mit zwölf Jahren noch Kinderbücher las. »Es fehlte ihm nicht an Antrieb oder Ambition, aber bei ihm ging alles unwahrscheinlich langsam. Irgendwann wurde klar, dass er eine schwere Leseschwäche hatte. Das belastete ihn ungeheuer«, erzählt Vignir. Er ist überzeugt davon, dass diese Widrigkeiten in der Schule Steinn Þorri für die Zukunft geformt haben.
Pornoschuppenking in der Grundschule
kennengelernt
In der Hólabrekka-Schule lernte Steinn Þorri Jósteinn Friðbertsson kennen, den späteren Betreiber der Pornokneipe Súlan. Sie waren während ihrer gesamten Grundschulzeit von der 1. bis zur 7. Klasse zusammen und die ganze Zeit unzertrennlich. Dagbjört Inga Freysdóttir, eine damalige Klassenkameradin, erzählt, dass alle Angst vor den beiden hatten. »Sie waren definitiv die größten Tyrannen und setzten allen zu, die weniger drauf hatten. Das war natürlich eigentlich
ein Witz, denn Steinn Þorri konnte mit zwölf noch nicht mal richtig lesen, doch niemand wagte es, sich über ihn lustig zu machen«, erinnert sich Dagbjört.
Kein Interesse an Sport
Friðrik Helgason, Sportlehrer an der Hólabrekka-Schule, berichtet, dass Steinn Þorri ungewöhnlich wenig Interesse an Sport hatte, verglichen mit anderen Jungen seines Jahrgangs. »Er wollte nie Fußball oder andere Ballsportarten trainieren. Ich weiß noch, dass er ein paar Mal zum Karatetraining ging, aber er hielt dort nicht lange durch. Er war vielleicht nicht sehr sportlich von Statur, klein und kompakt, doch ich hätte ihn gern irgendeine Mannschaftssportart ausüben gesehen. Er hätte viel davon gehabt, denn er war ein egozentrischer Einzelgänger«, meint Friðrik.
Verschwand nach dem Wirtschaftsgym
Steinn Þorri besuchte das Wirtschaftsgymnasium, nachdem er die Zentralprüfungen an der Hólabrekka-Schule absolviert hatte. Gunnar Jónsson, sein Klassenkamerad auf dem Wirtschaftsgym, berichtet, dass sich alle wunderten, als Steinn Þorri die Prüfungen nach der zweiten Stufe des Wirtschaftsgymnasiums überstand. »Der Typ war dyslexisch wie ein Ölgötze, und wir konnten uns das nie erklären. Daher hat es uns nicht sonderlich überrascht, als er durch das Abschlussexamen
fiel. Das war vorauszusehen gewesen«, sagt Gunnar. Er berichtet, Steinn Þorri wäre aus dem Land verschwunden, als klar wurde, dass er das Abitur nicht geschafft hatte. »Die Erde hatte ihn einfach verschluckt, und niemand hörte je wieder von ihm in den darauffolgenden fünfzehn Jahren, ungefähr, bis er als Milliardär wieder auftauchte. Es gab Gerüchte, er habe einen Abschiedsbrief an seine Eltern geschrieben, aber das war nur leeres Geschwätz«, fügt Gunnar hinzu.
Steinn Þorri trat als Kandidat für den Posten des Vorsitzenden der Schülervertretung der Schule an, verlor aber gegen niemand anders als gegen Reynir Sveinn Reynisson, das Opfer des grausamen Mordes, an dem Steinn Þorri angeblich beteiligt ist. Gunnar ist der Meinung, das sei ein herber Tiefschlag für ihn gewesen. Steinn Þorri war ein empfindlicher Typ und verkraftete keine schweren Missgeschicke. Ich glaube, er war wegen dieser Niederlage über lange Zeit völlig zerstört.
Über langen Zeitraum verschwunden
Wenig ist bekannt darüber, womit Steinn Þorri sich beschäftigte, als er Island nach dem misslungenen Abitur verlassen hatte. Ívar Helgason, Wirtschaftsjournalist, meint dazu, dass es für alle, die Wirtschaftsthemen verfolgen, absolut überraschend kam, als Steinn Þorri den Verkauf der belgischen Nahrungsmittelkette AB und zwanzig Milliarden Gewinn anzeigte. »Wir wussten
nicht, wer dieser Mann war, doch dieser Plan wurde von ihm unwahrscheinlich geschickt ausgeführt und verdeutlichte, dass er einen guten Blick für
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