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Ismaels fliegende Wale

Ismaels fliegende Wale

Titel: Ismaels fliegende Wale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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Hauskatzen darstellte, die Ismael gekannt hatte. Sein Kopf hätte der von Tabby sein können, aber sein Körper war schlangenähnlich, und die Beine waren überlang und dünn. Das Fell der Katze war lang, struppig und mit weißschwarzen Flecken versehen.
    Das Mädchen wartete, bis die Kletterpflanze sich aus der Schlagader des Tieres zurückgezogen hatte und tötete es dann. Warum sie gewartet hatte, war Ismael nicht ganz klar. Vielleicht existierte eine Art geistiger Verständigung zwischen den wahrnehmungsfähigen Lebewesen und der halbwahrnehmungsfähigen Vegetation dieser Welt. Vielleicht war sie aber auch nur einem ungeschriebenen Gesetz gefolgt, das – hätte sie es gebrochen – einen Angriff der Pflanze zur Folge gehabt hätte.
    Es gab vieles, das er nicht verstand, aber er war glücklich darüber, daß sie weitaus mehr für ihn darstellte als nur menschliche Gesellschaft. Sie wußte, wie man sich in dieser schwierigen Welt bewegen mußte, und schien außerdem genau zu wissen, was sie tat. Ismael schloß sich ihr an, und da sie nichts dagegen einzuwenden hatte, lernte er, während sie zusammen nach Norden wanderten, ihre Sprache.
    Die Sonne zog sich schließlich hinter den Horizont zurück und machte einem schwarzen Himmel mit seltsamen Sternkonstellationen Platz. Der Mond rollte wie der angeschlagene Kopf eines toten Gottes über das Firmament. Er war so gigantisch, daß Ismael eine lange Zeit brauchte, um sich klarzumachen, daß er das Gefühl, er würde gleich auf die Erde fallen und ihn erschlagen, zu Unrecht spürte. Er lernte zu erkennen, wann die dem Mond folgenden Erdgezeiten einsetzten. Er haßte sie, weil sie der allgegenwärtigen Übelkeit ständig Auftrieb gaben.
    Die lange, lange Nacht war zuerst heiß, dann angenehm und wurde schließlich, je mehr sie sich dem Ende entgegenneigte, kalt. Er zitterte, denn er trug nur ein ärmelloses Wams und Seemannsunterhosen; seine Schuhe waren, während er geschlafen hatte – von Küchenschaben, wie er annahm – fortgeschleppt worden. Namalee, das Mädchen, trug kaum etwas, das sie gegen die Kälte beschützen konnte, aber sie schien unter ihr nicht im geringsten zu leiden und verhielt sich in dieser Hinsicht wie eine nackte Patagonierin. Es war unausweichlich, daß er ihr vorschlug, engumschlungen mit ihr zu schlafen, um sich gegenseitig warm zu halten, aber sie weigerte sich, wie sie sich später weigerte, sich von ihm küssen zu lassen.
    Bis dahin verstand er genug von ihrer Sprache, um zumindest ihren Namen, den Ort, von dem sie stammte und den Grund ihres Hierseins zu verstehen. Und ebenso machte sie ihm klar, warum er sie nicht anrühren durfte.
    Sie war Namalee, die Tochter von Sennertaa, dem Herrscher der Stadt Zalarapamtra. Sennertaa war der Jarramua , was König bedeutete, aber im Englischen eher der Position eines Großadmirals entsprach. Er war gleichzeitig der Hohepriester Zoomashmartas, des großen Gottes und Obersten Vorstehers derjenigen, die für die niedrigeren Götter sprachen.
    Die Stadt Zalarapamtra befand sich im fernen Norden, auf halber Höhe eines Berges, von dem Ismael annahm, daß er einst die unterseeische Hälfte einer Insel des südlichen Pazifiks gewesen war. Dort lebte Namalee in einem kristallinen Palast, den man mit Steinwerkzeugen ausgeschabt und mit Säuren, die die Bestien dieser Welt absonderten, unter der Gnade des Stadtgründers und Halbgottes Zalarapamtra ausgebrannt hatte. Sie war eine der vierundzwanzig Töchter Sennertaas, der zehn Frauen besaß. Die Stellung, die sie einnahm, war die einer Glücksjungfrau, deren Hauptpflicht darin bestand, auf Jungfernfahrten mit neuen Schiffen auszulaufen, um sie unter ein gutes Omen zu stellen.
    Ismael ging mit keinem Wort auf ihr Pech ein.
    Sie schien den Kopf deswegen allerdings auch nicht hängen zu lassen. Aber das lag nur daran, weil ihr eine weitaus größere Tragödie zu Ohren gekommen war als die vergleichbar kleine, wie der Verlust des Schiffes und seiner Mannschaft.
    Mehrere Tage bevor die Rahel aus dem leeren Himmel gefallen war, hatte Namalees Schiff einen anderen aus ihrer Heimatstadt stammenden Walfänger getroffen.
    Vom anderen Schiff hatte man sie begrüßt, dann war der Kapitän an Bord gekommen. Es war offensichtlich, daß er schreckliche Nachrichten brachte, denn seine Haut war blaß, und seine Augen waren rot vom Weinen gewesen. Zudem hatte er sein Haupt mit schmieriger Asche bestreut und seine Brust mit einer Messerklinge bearbeitet.
    Namalee hatte zuerst

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