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Ismaels fliegende Wale

Ismaels fliegende Wale

Titel: Ismaels fliegende Wale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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die Gruppe auf die nächste Ebene, die jener, auf der sie zuerst gelandet waren, ziemlich ähnlich sah. Der Korridor war allerdings viel länger als der erste, und der darüber liegende erwies sich als nahezu doppelt so lang wie der zweite.
    Booragangah schien, was die baulichen Verhältnisse anbetraf, Zalarapamtra ziemlich ähnlich zu sein. Auch diese Stadt hätte, wenn man sie im Querschnitt betrachtete, eine umgekehrte Pyramidenform aufgewiesen. Die nächste Ebene hätte zweimal so groß sein müssen wie die erste – und das war sie. Allerdings war sie im Gegensatz dazu mit brennenden Fackeln oder den weniger hellen, dafür aber weniger Sauerstoff verzehrenden Leuchtkäferbehältern ausgestattet. Die Fackeln und Behälter steckten in aus den Wänden herausgeschlagenen Steinringen. Die wenigen Leute, die sich hier aufhielten, schliefen.
    Namalee sagte flüsternd zu Ismael, daß es sich bei ihnen um Sklaven handle. Normalerweise hielt sich auf einer solchen Ebene während der Schlafenszeit niemand auf, weshalb die Anwesenheit dieser Leute nur darauf hinweisen könne, daß sie hier irgendeine Arbeit zu verrichten hatten. Die Räume, in denen sich niemand aufhielt, waren mit säuberlich aufgestapelten Kisten gefüllt. Selbst auf dem Korridor standen mehrere Stapel herum, die darauf warteten, in andere Räume transportiert zu werden.
    Sie gingen weiter. Es wäre sicher zu überlegen gewesen, ob man die Sklaven töten sollte, aber immerhin bestand die Möglichkeit, daß einer von ihnen aufwachte und Krach schlug. Daß sie gegen die Eindringlinge vorgingen, wenn diese gezwungen sein sollten, sich über diesen Weg zurückzukämpfen, war unwahrscheinlich. Sie würden beiseite treten und die Sache den Eindringlingen und Verteidigern allein überlassen.
    Die Zalarapamtraner kamen nun schneller voran. Die Tatsache, daß das Tunnelsystem von Booragangah mit dem ihrer eigenen Stadt nahezu identisch war, machte ihnen klar, daß es nicht schwierig werden würde, den richtigen Weg zum Tempel zu finden. Sie stiegen die nächste Treppe hinauf und wandten sich nach links auf den Berg zu –, um nach dorthin abzubiegen. Aber Ismael und zwei andere gingen ohne Fackeln und mit bereitgehaltenen Messern voran, während die anderen hinter ihnen warteten. Dieser Gang war finster. Einige kurze Streifzüge durch die angrenzenden Räumlichkeiten offenbarten ihnen weitere Lagerräume – und ein Arsenal, das Waffen enthielt, über die die Gruppe nicht verfügte.
    Sie wandten sich dem anderen Korridorende zu, das nicht – wie die anderen – vor einer Felswand, sondern vor einer zweiten Treppe endete. Namalee sagte, daß sie das erwartet habe, da die vergleichbare Ebene von Zalarapamtra gleichermaßen aussehe.
    „Diese Treppe müßte auf einen Gang führen, an dessen anderem Ende sich eine Treppe befindet, die auf einen weiteren Korridor hinaufführt. Und der müßte uns in den Tempel der Götter bringen. Bloß …“
    „Bloß was?“ fragte Ismael.
    „Vor langer Zeit, als meine Urgroßeltern noch nicht einmal geboren waren, gelang es einem Zalarapamtraner, aus Booragangah zu entfliehen. Er erzählte ein paar seltsame Geschichten. Eine davon lautet, daß es Wächter gibt, die den Göttertempel von Booragangah bewachen. Es sind keine menschlichen Wächter, sondern Ungeheuer, die selbst der Held Booragangah, der Gründer der Stadt, nicht zu töten vermochte. Deswegen ließ er sie hier, an Orten, wo die allzu Sorglosen ihnen in die Fänge laufen und …“
    „Wir haben keine Zeit für Volksmärchen“, sagte Ismael, aber als er die nächste Treppe erstiegen hatte und um die Ecke sah, war er sich plötzlich nicht mehr so sicher, daß an diesem Ort nicht etwas Ungewöhnliches existierte.
    Ganz im Gegensatz zu den anderen war dieser Korridor hell erleuchtet. Fackeln und Leuchtkäferbehälter waren in einem Abstand von sechs Fuß an den Steinringen der Wände befestigt, wobei jeweils zwei Behälter eine Fackel ersetzten. Der Gang ragte weit in das Riff hinein und endete, da man nicht genau wußte, wie weit man sich schon vorwärts bewegt hatte, möglicherweise sogar im Inneren des Berges. Am äußersten Ende schraubte der Gang sich leicht nach oben. Sein vorderes Ende war allerdings noch sichtbar, und im Licht der Fackeln glitzerte etwas.
    Ismael bog schließlich um die Ecke. Ein Luftzug strich wie eine kalte Hand über seine Wange. Am Fuße der Seitenwände entdeckte er eine Reihe von etwa sechs Zoll durchmessenden Löchern, die man

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