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Issilliba - Aaniya, das Mädchen, das mit den Fliegen sprechen konnte (German Edition)

Issilliba - Aaniya, das Mädchen, das mit den Fliegen sprechen konnte (German Edition)

Titel: Issilliba - Aaniya, das Mädchen, das mit den Fliegen sprechen konnte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. C. Schmelz
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ihr. Sie legte sich rasch die Hand vor den Mund, doch die Groglas hatten das Geräusch gehört und wandten sich überrascht um.
    Jetzt erspähten sie Aaniya.
    „He, Leute, heute ist unser Glückstag“, grunzte der Riesenmensch mit der Fellbekleidung. „Hier sind nicht nur Niwis zu fangen, sonder auch Kleinmenschen aus Issilliba.“
    „Da wird sich Merzoru aber freuen“, lachte ein anderer der Groglas. „Das gibt eine reiche Belohnung.“
    Mit bebender Hand zog Goran sein Messer aus dem Gürtel und stand sich auf.
    Die Riesenmenschen kamen mit schweren Schritten näher. Doch plötzlich entfuhr dem Grogla mit dem Fellhemd ein gellender Schmerzensschrei. Er fiel auf die Knie und brach ohne ersichtlichen Grund am Boden zusammen.
    „Was is t los, Krog?“, riefen die anderen Riesen, die noch etwas weiter entfernt waren, und traten verwirrt zu ihrem Kameraden. Doch kaum hatten sie ihn erreicht, so wurden auch sie von diesen eigenartigen Schmerzen überfallen. Jeder von ihnen sank in sich zusammen und wälzte sich verkrampft auf dem Waldboden.
    Aaniya warf Goran einen verständnislosen Blick zu. Dann dämmerte es ihr. Das Amulett. Sie fischte die selbstgebastelte Kette aus ihrem Hemd h ervor. Die Perle leuchtete gleißend weiß.
    „Goran, Exenias Zauber!“, schrie sie. „ Er hält nicht lange. Komm!“ Mit diesen Worten sprang Aaniya hinüber zu dem Grogla, der den Leinensack auf dem Rücken trug, entriss ihm den großen Beutel und lief dann mit einer nicht allzu schweren Last bergauf davon. Goran kam hinterher.
    Die beiden rannten durch den immer dunkler werdenden Wald. Bald fühlte Aaniya messerscharfe Stiche in ihrer linken Seite. Ihre Lungen brannten wie Feuer. Aber sie rannte weiter und weiter. Erst als ihr schlecht wurde und sie über Baumwurzeln zu stolpern begann, hielt sie inne. Sie lehnte sich an den Stamm einer gewaltigen Tanne und schnaufte und stöhnte.
    „Meinst du, sie kommen hinter uns her ?“, keuchte sie.
    „Ich weiß nicht. Ich kann nichts hören“, antwortete Goran ebenso atemlos. „Vielleicht ist es besser, wenn wir jetzt weiter schleichen.“
    „Ja, du hast recht“, meinte Aaniya. Sie bewegte sich nun möglichst lautlos weiter.
    Vorsichtshalber änderten die beiden ihre Fluchtrichtung und wanderte jetzt parallel zum Berghang in Richtung Norden. Es wurde finster. Als sie sicher waren, dass ihnen niemand folgte, legte Aaniya den Leinensack sachte auf dem Boden ab. Lange schon war kein Laut mehr aus ihm hervorgedrungen. Sie bückte sich und öffnete den zusammengeschnürten Beutel. Riesengroße, dunkle, verweinte Augen schauten sie verängstigt an. Aaniya wich zurück. Ein sehr kleines Kind kletterte geschickt aus dem Sack heraus. Das war also ein Niwi, durchfuhr es Aaniya. Sie musterte neugierig den Kopf des kleinen Geschöpfs. Er hatte einen beachtlichen Umfang und war von einer nicht allzu dichten, dunkelbraunen Lockenpracht bedeckt. Das kleine Wesen reichte Aaniya etwas über die Knie, fast so wie Baby Jada. Aber das Niwi-Kind musste älter sein als ihre Schwester. Vielleicht sieben oder acht.
    „Wer bist du?“, fragte Aaniya immer noch staunend.
    „Ich bin Ellana“, antwortete das kleine Niwi-Mädchen schüchtern, während es mit seinen kugelrunden Augen zu Aaniya und Goran aufblickte. „Und wer seid ihr?“
    „Ich bin Aaniya und das ist Goran. Du brauchst keine Angst vor uns zu haben. Wir sind Kleinmenschen und kommen aus Issilliba.“
    „Kleinmenschen?“, staunte Ellana. „Die gibt es doch nur im Märchen.“
    Aaniya setzte sich neben das Niwi-Mädchen.
    „Nein, es gibt uns tatsächlich. Wir wohnen auf der anderen Seite der Berge.“
    „Aber da kommt doch keiner rüber“, widersprach Ellana zweifelnd. Ganz zögerlich streckte sie ihre kleinen Hände aus und berührte Aaniyas Haare.
    „Du hast ganz helle Haare“, sagte sie beeindruckt.
    „Hast du das noch nie gesehen?“, fragte Aaniya.
    Ellana schüttelte ihre niedlichen Locken.
    „Das nennt man blond. Blonde Haare.“
    „Komisches Wort“, meinte Ellana. „Wir haben alle braune Haare.“
    „Wie haben die Groglas dich erwischt?“, fragte Goran, der sich jetzt auch neben das Niwi-Mädchen gesetzt hatte.
    „Ich bin aus unserer Höhle geklettert, obwohl das bei uns streng verboten ist“, schluchzte Ellana und fing an zu weinen. „Aber meine Schwester hat heute geheiratet. Da wollte ich ihr ein paar Waldblumen schenken.“
    „Wo ist den n eure Höhle“, fragte Aaniya und suchte mit ungläubigem Blick das steil

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