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Issilliba - Aaniya, das Mädchen, das mit den Fliegen sprechen konnte (German Edition)

Issilliba - Aaniya, das Mädchen, das mit den Fliegen sprechen konnte (German Edition)

Titel: Issilliba - Aaniya, das Mädchen, das mit den Fliegen sprechen konnte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. C. Schmelz
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setzte sich in ihren Sofasessel. Müde blickte sie auf ihre bebenden Hände, während die Unterschenkel immer heftiger krampften. Sogar ihre Zähne begannen zu klappern. Nach zehn Minuten war ihr Zustand noch nicht besser geworden war. Bea stand auf und bereitete sich einen Pfefferminztee. Als sie wenig später an der heißen Flüssigkeit nippte, kam ihr der Gedanke, dass ihr ein anständiges Essen helfen könnte. Also machte sie sich daran, Nudeln zu kochen, obwohl es sie vor Kälte immer noch schüttelte. Während Bea so am Herd stand, legte sich das Zittern tatsächlich und bald schon aß Bea einigermaßen ruhig Spaghetti mit Tomatensauce. Immer wieder flogen ihre Gedanken zurück zu Aaniya und dem letzten Drachen, dem sie in der Früh begegnen würde. Umständlich wegen ihrem Gips wusch sie das Geschirr ab und legte sich dann wieder ins Bett. Doch sie fand keine Ruhe. Ihre Beine begannen wieder zu zucken. Also nahm Bea eine Schlaftablette und hoffte, dass sie trotz der Medizin in der Lage wäre, zu meditieren. Aber da hatte sie sich getäuscht. In Wellen brach das Schlafmittel über sie herein und löschte alles in ihr aus. Nichts als schwarze Finsternis blieb ihr.
    Als sie am kommenden Morgen aufwachte, war ihr trotz der erzwungenen Meditationspause wieder leicht schwind elig. Bea konnte sich nicht mehr selbst täuschen. Sie wusste, dass das viele Meditieren nicht gut für sie war. Diese nagende Unruhe, das Muskelkrampfen, der Schwindel, alles Warnzeichen. Aber sie wollte unbedingt wissen, was mit Aaniya und Goran geschah. Also ließ Bea die Vorhänge geschlossen. Sie wankte ins Bad hinüber und dann in die Küche. Obwohl sie ein ziemlich schlechtes Gewissen hatte, legte sie sich nach einem extra großen Frühstück schon kurz vor neun Uhr wieder auf ihre Matratze nieder und machte die bewährten Entspannungsübungen. Dreimal fing sie von vorne an, weil das Strömen in ihrem Körper nicht kommen wollte. Aber auch das half nichts. Immer noch wartete sie ungeduldig. Irgendwann stand Bea genervt auf und ließ das Rollo runter. Durch den dunkelblauen Vorhang drang zu viel Licht.
    Jetzt in der Finsternis konnte sich Bea besser auf ihren Körper konzentrieren. Ihr Kopf, ihre Arme, ihr Bauch und ihre Beine wurden schwer. Wärme pulsierte durch ihre Adern. Dann kam ein winziges Kribbeln dazu. Dieses Gefühl wurde stärker und wuchs zu einem unwiderstehlichen Strömen an . Es gab nichts mehr, nur noch Dunkelheit und diese reißende, wirbelnde Energie. Ein bläulich schimmernder Punkt tauchte auf und Bea schoss auf ihn zu.

Grom, der letzte Drache
     
     
      A aniya öffnete die Augen. Sie lag in einer der kleinen Niwi-Wohnungen auf einer strohgefüllten Matratze. Ihr Blick wanderte hinüber zu Goran und der weit heruntergebrannten  Kerze, die seine Umrisse erhellte. Ob es schon morgen war? Goran schlief jedenfalls noch tief und fest. Er schnarchte. Das unablässige rasselnde Geräusch nervte Aaniya mit der Zeit. Sie stand auf und wollte hinüber zu ihrem Kameraden, um ihn wachzurütteln. Mit leicht eingezogenem Kopf war sie zwei Schritte durch die niedrige Höhlenwohnung gegangen, da plötzlich wurde es ihr so schwindlig, dass sie sich auf den mit bunten Teppichen ausgelegten Boden setzten musste. Was war nur los mit ihr? Sie hatte doch früher keine Schwindelanfälle gehabt? Und gestern dieses kurze aber heftige Stechen in ihrem Bauch. Aaniya fühlte sich, als ob irgendeine fremde Macht auf ihren Schädel drückte. Ihre Stirn kribbelte heftig. Sie rieb sich die Stelle zwischen den Augen, doch es wurde nicht besser. Vielleicht würde ihr ja gleich so ein Horn wachsen wie den Groglas, dachte sie für einen Moment, aber schnell verdrängte sie die unangenehme Vorstellung wieder. Leicht wankend raffte sie sich auf und kehrte zurück zu ihrem Nachtlager. Sie setzte sich und zog mit zittrigen Armen die Decke eng um ihren Körper. Bald schon stellte sie erleichtert fest, dass sich ihr Zustand normalisierte. Zehn, zwanzig Minuten saß sie da und lauschte Gorans Schnarchen, dann hörte sie, wie in den Nebenwohnungen die ersten Niwis erwachten.
    „Goran, hör auf mit dem Schnarchen“, fauchte Aaniya gereizt.
    „Hm? Was?“, fragte Goran verschlafen und drehte sich um, so dass Aaniya nun sein Gesicht sehen konnte. Er hatte rote Abdrücke vom Kissen auf seiner Wange und seine Haare waren ziemlich durcheinander. Verwundert bemerkte Aaniya das Lächeln auf ihren Lippen. Es war ein zärtliches Lächeln gewesen, kein genervtes.

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