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Issilliba - Aaniya, das Mädchen, das mit den Fliegen sprechen konnte (German Edition)

Issilliba - Aaniya, das Mädchen, das mit den Fliegen sprechen konnte (German Edition)

Titel: Issilliba - Aaniya, das Mädchen, das mit den Fliegen sprechen konnte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. C. Schmelz
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widersprach Mike erschrocken.
    „Wenn keiner davon erfährt, dann ist das doch nicht so schlimm. - Hier stecke diesen Beutel in deinen Rucksack. Du wirst gar nicht glauben können, wie nützlich mein Geschenk ist.“
    Mike zögerte. Vielleicht war es ja wirklich nicht so schlimm, etwas von einem Städter anzunehmen. Vielleicht konnte er das Ding in dem Beutel wirklich gut gebrauchen. Er streckte seine Hand aus und nahm das Geschenk an. Verstohlen blickte er sich um und ließ das kleine Baumwollsäckchen in seinem Rucksack verschwinden.
    „Danke“, murmelte er.
    „Gern geschehen. Vielleicht sehen wir uns mal wieder, Mike“, sagte der Fremde mit einem aufmunternden Lächeln und verließ dann den Raum, in dem Mike ziemlich verunsichert zurück blieb.
    Während der Busfahrt nach Hause war Mike sehr schweigsam.
    „Bist du krank?“, erkundigte sich Gerd, der neben ihm Platz genommen hatte, besorgt und fasste ihm an die Stirn.
    „Nein, wie kommst du darauf?“, erwiderte Mike und stieß unwirsch die Hand seines Freundes fort.
    „He, du bist heut aber schräg drauf“, meinte Gerd, stand auf und setzte sich in die benachbarte Sitzreihe zu Steve.
    „Tut mir leid, Gerd. Ich bin nur müde“, entschuldigte sich Mike. Dann versank er wieder in seinen Gedanken. Er fragte sich, ob er Gerd und Steve oder seiner Familie  nicht doch von der eigenartigen Begegnung erzählen sollte, die er heute gehabt hatte. Aber irgendetwas hielt ihn davon ab. Er wollte zunächst einmal sehen, was ihm der Städter überhaupt mitgegeben hatte.
    Als er dann nach gut einer Stunde in seiner Blockhütte auf dem Bett saß, öffnete er angespannt die Schnalle seines Rucksacks. Prüfend warf er einen Blick aus dem einzigen Fenster an der gegenüberliegenden naturbraunen Bohlenwand, durch das die tiefstehende Abendsonne ihre kräftigen orangeroten Strahlen schickte. Er spähte hinüber zur Hütte seiner Eltern, in der Mutter und Vater mit Ella, Mikes jüngerer Schwester, zusammen wohnten. Ella war erst vierzehn und durfte noch kein eigenes Blockhäuschen beziehen. Erst mit Arbeitsbeginn wurde jedem Landbewohner eine eigene Unterkunft zugewiesen.
    Mike atmete auf. Niemand war zu sehen, und die gemeinsame Brotzeit war erst um acht. Er hatte also noch eine halbe Stunde Zeit, um sein Geschenk zu begutachten.
    Mike zog den kleinen Beutel aus seinem Rucksack und entfernte die Schnur, die den Baumwollsack verschlossen hatte. Er nahm ein eigenartiges Ding heraus. Schwarz war es und aus Gummi. Oben war so etwas wie ein Nasenschutz eingearbeitet und unten hing eine Dose dran. Komisches Teil, dachte Mike und drehte das Geschenk nach allen Seiten. Er wusste nicht, was man mit so einem Ding Wichtiges anfangen sollte. Enttäuscht legte er das Geschenk auf sein Bett. Wenigstens konnte er den Beutel brauchen. Er stand auf und wollte den nützlichen Stoffsack gerade in seine Kleiderkiste packen, da fiel ein kleiner Zettel auf den Boden. Mike bückte sich und hob das Papier vom groben Dielenboden auf. Neugierig entzifferte er die Handschrift:
     
    Dieses Gerät nennt man Gasmaske. Wer sie einige Nächte hintereinander trägt, wird plötzlich entdecken, was allen anderen verborgen ist.
     
    Ah, so war das. Bestimmt würde er einen Schatz finden, dachte Mike, und legte den Zettel und das Säckchen zu seinen Kleidern in die große Kiste neben seinem Bett, die ihm auch als Nachttisch diente. Dann versteckte er die Gasmaske unter seinem Kopfkissen. Er konnte es gar nicht abwarten, bis es endlich Schlafenszeit wurde.
     
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