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Ist es nicht schoen, gemein zu sein

Ist es nicht schoen, gemein zu sein

Titel: Ist es nicht schoen, gemein zu sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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Serena es auf,
küsste zuerst Kati und dann Isabel und wandte sich danach erst wieder Blair zu.
    Blair hätte sich lächerlich gemacht, wenn sie noch
eine Sekunde länger an ihren Strümpfen herumgezogen hätte. Aber erst als Serena
ganz dicht vor ihr stand, schaute sie endlich auf und gab sich sehr überrascht.
    »Hey, Blair.« Serena strahlte. Sie legte der etwas
kleineren Freundin die Hände auf die Schultern und beugte sich vor, um sie auf
beide Wangen zu küssen. »Entschuldige bitte, dass ich mich nicht bei dir
gemeldet hab. Ich wollte echt. Aber es war einfach das totale Chaos. Ich muss
dir unbedingt bald mal alles erzählen.«
    Chuck, Isabel und Kati stießen sich in die Rippen und
starrten Blair an. Sie hatte offensichtlich gelogen. Blair hatte gar nicht
gewusst, dass Serena zurückkommen würde.
    Blair wurde rot.
    Aufgeflogen.
    Nate spürte, dass Spannung in der Luft lag, hielt die
Ursache jedoch für eine ganz andere. Hatte Chuck es Blair etwa schon gesagt?
War er aufgeflogen? Schwierig zu beurteilen. Blair sah ihn
noch nicht einmal an.
    Die Begrüßung verlief frostig. Gar nicht, wie man sie
zwischen ältesten, besten Freundinnen erwartet.
    Serena schaute rasch von einem zum anderen. Offenbar
hatte sie etwas Falsches gesagt, und sie erriet auch sofort, was. Idiotin,
beschimpfte sie sich selbst.
    »... dass ich mich gestern Abend nicht mehr gemeldet habe, meinte ich. Ich bin quasi
eben erst aus Ridgefield zurückgekommen. Meine Eltern hatten mich dort
versteckt, um in Ruhe zu entscheiden, wie es mit mir weitergehen soll. Ich hab
mich zu
Tode gelangweilt.«
    Puh. Elegantes Rettungsmanöver.
    Sie erwartete ein dankbares Lächeln von Blair, aber
die guckte nur verstohlen zu Kati und Isabel rüber, ob sie etwas mitbekommen
hatten. Wirklich merkwürdig, wie sich Blair benahm. Serena versuchte, die
aufsteigende Panik zu unterdrücken. Womöglich irrte sich Nate und Blair war
doch sauer auf sie. Während Serenas Abwesenheit war so viel passiert. Die
Scheidung zum Beispiel. Arme Blair.
    »Echt hart, dass dein Dad jetzt so weit weg wohnt«,
sagte Serena. »Aber deine Mutter sieht toll aus, und Cyrus ist ja auch ein
Netter, wenn man sich mal an ihn gewöhnt hat.« Sie kicherte.
    Blair lächelte noch immer nicht. »Kann sein«, sagte
sie und sah aus dem Fenster zum Hotdog-Stand hinunter. »Wahrscheinlich hab ich
mich noch nicht an ihn gewöhnt.«
    Einen ungemütlichen Moment lang sagte keiner der sechs
etwas.
    Was sie jetzt brauchten, war ein guter, starker Drink.
    Nate klimperte mit den Eiswürfeln in seinem Glas. »Wer
will noch einen?«, fragte er. »Ich mach uns welche.«
    Serena hielt ihm ihr Glas hin. »Danke, Nate«, sagte
sie. »Ich bin am Verdursten. In Ridgefield saß ich auf dem Trockenen. Meine
Eltern hatten die Bar abgeschlossen, könnt ihr euch das vorstellen?«
    Blair schüttelte den Kopf. »Nein, danke.«
    »Wenn ich noch einen trinke, hab ich morgen in der
Schule den vollen Kater«, stöhnte Kati.
    Isabel lachte. »Wann kommst du denn mal unverkatert in
die Schule?« Sie drückte Nate ihr Glas in die Hand. »Hier. Ich teil mir einen
mit Kati.«
    »Ich helf dir«, bot Chuck an. Doch bevor sich die
beiden in Bewegung setzen konnten, kam Mrs van der Woodsen zu der Gruppe. Sie
berührte ihre Tochter leicht am Arm.
    »Serena«, sagte sie. »Eleanor bittet uns zu Tisch. Sie
hat für dich neben Blair decken lassen. Dann könnt ihr euch in aller Ruhe alles
erzählen.«
    Serena warf Blair einen unsicheren Blick zu, doch die
hatte sich bereits umgedreht und marschierte zum Esstisch, wo sie sich neben
ihrem elfjährigen Bruder Tyler niederließ, der seit einer Stunde dort saß und
im Rol-
ling Stone blätterte. Tylers
Idol war der Regisseur Cameron Crowe, der schon als Fünfzehnjähriger mit Led
Zeppelin auf Tour gewesen war. Tyler hörte aus Prinzip keine CDs. Seiner
Meinung nach war Vinyl das einzig Wahre. Manchmal machte sich Blair Sorgen um
ihn. Hoffentlich wurde er später mal nicht so ein Losertyp.
    Serena drückte die Schultern durch, folgte Blair, zog
den Stuhl neben ihr hervor und setzte sich.
    »Tut mir Leid, Blair«, sagte sie. »Ich weiß, dass ich
eine Scheißfreundin war.« Sie nahm die Leinenserviette aus dem silbernen
Serviettenring, faltete sie auseinander und legte sie sich auf den Schoß. »Das
mit der Scheidung war bestimmt superhart für dich.«
    Blair zuckte mit den Achseln und nahm sich eines der
dampfenden Brötchen aus dem Brotkorb auf dem Tisch. Sie riss es in zwei Hälften
und stopfte

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