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Ist Schon in Ordnung

Ist Schon in Ordnung

Titel: Ist Schon in Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
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Hochhäusern und einer großen Straße, die nach Norden führt. Dort will er hin. Er lässt den Rucksack ins Heidekraut fallen und setzt sich auf einen Stein. Er dreht sich eine Zigarette, es zischt, als er sie anzündet, Sonne und Mond scheinengleichzeitig, und er bleibt lange sitzen und schaut nur. Seine Hände sind groß und braun und grob, und im Gesicht hat er auf beiden Wangen tiefe Furchen. Aus dem Rucksack holt er eine Flasche und nimmt einen großen Schluck, er kneift die Augen zusammen, schraubt den Verschluss wieder zu und steckt die Flasche zurück in den Rucksack. Sie ist grün, unten klimpert es, und er lächelt. Er raucht die Zigarette zu Ende und drückt sie an dem Stein aus, auf dem er sitzt. Er steht auf und geht in den Wald, ohne noch einmal zurückzuschauen, bis er eine Stelle findet, die ihm gefällt. Dort lehnt er den Rucksack an einen Baum, holt eine Axt heraus und beginnt mit dem Bau einer Hütte. Er baut den ganzen Tag. Es wird eine kleine Hütte, aber sie ist kompakt und solide, er macht es nicht zum ersten Mal, er hat schon viele gebaut. Wenn es dunkel wird, holt er einen Primuskocher heraus, pumpt Petroleum in die Schale, zündet ihn an und stellt eine Bratpfanne darauf. Er wirft Fleisch in die Pfanne, setzt sich auf einen Baumstumpf und wartet. Er hat alle Zeit der Welt.
     
    Der Wecker leuchtet halb zwei, und ich weiß nicht, was mich geweckt hat, aber jetzt kann ich nicht mehr einschlafen. Draußen gießt es, der Regen fällt gleichmäßig dicht wie eine Wand, eine rauschende Wand. Die Straßenlaternen blinzeln, als ich mich auf das Fensterbrett stütze und hinausschaue. Die grauen Gefängnis-Blocks draußen sind im Erdboden versunken, fortgespült. Es gibt nichts anderes als diesen Regen und die Laternen.
    Ich habe geträumt, ich zittere leicht, hinter der Stirn fühlt es sich schwer an, und hinter den Lidern ist Sand. Ich bin noch leicht betrunken und kann meine Gedanken nicht sammeln. Ich erinnere mich nur noch an diesen Traumund an Arvid in der Tür, ich bin auf dem Weg nach draußen, und er will mir etwas Wichtiges sagen, er fuchtelt mit den Armen, aber wir haben zuviel getrunken, es rauscht in meinen Ohren, und ich kann nicht hören, was er sagt. Im Wohnzimmer leuchtet ein warmes Licht, er ist allein, seine Schwester und seine Eltern sind mit der Nachtfähre nach Dänemark gefahren. Sie müssen zu einer Beerdigung. Dunkel steht er da, mitten im Licht und ist der beste Kumpel, den ich je hatte, und es macht nichts, dass ich nicht hören kann, was er sagt.
    Im Zimmer ist es stickig und klamm, ich mache das Fenster auf, und die Oktobernacht sickert herein, nass und schwer, und fast kann man sie anfassen, und ich stehe nur in Unterhose am offenen Fenster und würde am liebsten schreien. Die Haut an den Oberschenkeln und am Bauch bekommt kleine Knubbel, und ich schlage mit der Hand auf das Fensterbrett, bis ich spüre, dass es wehtut.
    Ich suche im Dunkeln nach Pullover und Hose, ziehe sie an und setze mich in den Sessel, den ich von der alten Polstergarnitur im Wohnzimmer geerbt habe. Ich taste mich vor, finde Tabak und Streichhölzer auf dem Tisch. Drehe mir eine Zigarette und zünde sie an. Das Streichholz flammt auf, für einen kurzen Augenblick wird es hell im Zimmer, ein kleiner Schock für das Auge, und es wird wieder dunkel, noch dunkler.
    Ich sitze da und rauche, höre es draußen rauschen, dann stehe ich auf und gehe zum Schreibpult, knipse die Lampe an, die nur ein gedämpftes Licht von sich gibt, ziehe eine Schublade auf und hole eine zerfledderte Penthouse -Ausgabe heraus. Ich schaue sie mir nicht zum ersten Mal an, habe sie schon oft durchgesehen, habe sie längst über, trotzdem blättere ich darin. Es gibt darin eine Fotoserie mit zweiMädchen. Sie sind so nackt, ihre Haut glänzt und fühlt sich bestimmt ganz weich an, sie berühren sich, und es sieht echt aus, ich weiß, dass es nicht echt ist, trotzdem schaue ich es mir an. Ich blättere weiter, die beiden Mädchen berühren sich noch mehr, schmale Hände auf nackter Haut, ihre Münder sind halb geöffnet, ihre Augen sind halb geöffnet, dann gehen sie bis zum Äußersten, und ich schließe die Augen und denke an Frau Karlsen, an ihre Haut am Hals, an den Schultern und weiter abwärts, und ich knöpfe die Hose auf und besorge es mir selbst, die rechte Hand fest um den Schwanz. Und dabei denke ich, dass es eigentlich ganz schrecklich ist, mitten in der Nacht allein in einem Zimmer zu sitzen, ganz allein so dazusitzen,

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