Istanbul
Akın mit den Melodramen Gegen die Wand (Goldener Bär 2004) und Auf der anderen Seite (2007) sowie mit der Musikdokumentation Crossing the Bridge (2005), in der er in İstanbuler Clubs den neuen Bosporussounds nachspürt. Semih Kaplanoğlus Film Bal – Honig , der auf der Berlinale 2010 mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet wurde, hat mit İstanbul hingegen nichts zu tun. Im Mittelpunkt steht das Leben eines kleinen Jungen im wildromantischen Kaçkar-Gebirge.
Kultur
Nachtleben
Szenekneipe in Beyoğlu
İstanbul schläft nicht. Ob Bauchtanzperformance oder Technobeats – das Angebot ist überwältigend und stellt das vieler europäischer Metropolen in den Schatten.
Selbst wenn nur jeder tausendste İstanbuler am Abend das Nachtleben auskosten wollte, wären das hochgerechnet schon weit mehr als 10.000 Menschen, die nächtens durch die Clubs zögen. Es sind aber weit mehr, und dementsprechend zeigt sich auch das Angebot. Zentrum des Nachtlebens ist Beyoğlu, wo an Wochenenden Bars und Clubs restlos überfüllt sind. Wer zu Platzangst neigt, sollte nach Ortaköy ausweichen; dort findet man gemütliche Kneipen und einige der exklusivsten Clubs der Stadt.
Kultur
Traditionelletürkische Musik/Bauchtanz
Türkische Musik unterteilt sich in unterschiedliche Stilrichtungen. Bei der traditionellen türkischen Volksmusik (Halk müziği), die auch Türkü genannt wird, steht die saz, eine Laute mit meist drei Saiten, im Vordergrund. In den ungezwungenen, gemütlich-orientalisch eingerichteten Türkü-Bars besingen Alleinunterhalter oder kleine Combos Themen aus dem Leben des einfachen Landvolkes, nach Jahrzehnten mittlerweile auch wieder in Kurdisch. Bei anatolischen Immigranten sind diese Kneipen sehr beliebt. Oft wird getanzt.
Im Gegensatz zur Volksmusik wird Fasıl in Restaurants oder Meyhanes präsentiert. Die schwer zu definierende, anspruchsvolle Kunstmusik hat ihre Ursprünge in der osmanischen Palastmusik, doch haben auch modernere Einflüsse Spuren hinterlassen. Folgende Instrumente begleiten meist den Gesang: kanun (Zither), darbuka (Handtrommel), tef (Tamburin) und ud (Laute).
Von auswegloser Liebe handelt die sog. arabeske Musik , die, wie der Name schon sagt, Einflüsse aus Arabien aufweist. Die singsangartigen Trauergesänge hört man für gewöhnlich im Fernsehsender TRTint und im Dolmuş. Als Idole dieser Schnulzenmusik gelten der mittlerweile schwerreiche, stets unpolitisch auftretende Kurdeİbrahim Tatlıses (tatlı ses = süße Stimme) undMüslüm Gürses (gür ses = kraftvolle Stimme). Berühmt-berüchtigt sind die Konzerte des Letzteren, bei denen das Publikum regelmäßig in kreischend-heulende Ekstase verfällt.
Als Inbegriff türkisch-orientalischer Sinneslust gilt für viele Europäer der Bauchtanz . Dabei hat diese Kunst in der Türkei – anders als z. B. in Ägypten, wo die großen Damen des Bauchtanzes hoch verehrt werden – etwas Anrüchiges. Die Nightclubs und Folklore-Revues sind fest in den Händen von Geschäftsleuten im Strohwitwerstatus und Touristengruppen, zumal für Ali Normalverbraucher die stolzen Preise von 60 bis 90 € (inkl. Essen und Getränken) zu hoch sind. Abzuraten ist von so manchen „Varietés“ in schmierigen müzik hols . Das Vergnügen besteht dort darin, verunglückten Stripshows beizuwohnen und auf die Animierdamen an der Theke zu schielen. Touristen zockt man hier mit Vorliebe ab.
Hinweis : Denken Sie in Türkü-Bars und Fasıl-Restaurants an ein Trinkgeld für die Musiker!
Türkü-Bars
Havar Türkü Evi , in einer Straße mit mehreren Türkü-Bars. Hier tobt der Bär, es wird getanzt, selbst am Sonntag, wenn anderswo gähnende Leere herrscht. Außergewöhnlich viele Frauen im Publikum.Hasnun Galip Sok. 23.
Munzur Café Bar , in der gleichen Straße und auch nicht schlecht. Täglich bis 4 Uhr morgens Livemusik in Wohnzimmeratmosphäre.Hasnun Galip Sok. 17, Beyoğlu.
Eylül Türkü Evi , alteingesessene, einfache Türküpinte. Livemusik täglich ab 20 Uhr.Gazeteci Erol Dernek Sok. 2 C, Beyoğlu.
Fasıl-Restaurants
Außer den hier aufgeführten Adressen in Beyoğlu bieten auch etliche Restaurants in Kumkapı Fasılmusik. Zudem lohnt es sich, einen Blick in die Blumenpassage und in den Fischmarkt zu werfen, wo oft Fasılmusiker aufspielen. Achtung: Die Musik startet oft erst gegen 21 Uhr, und oft auch nur, wenn sich genügend Gäste eingefunden haben – kommen Sie deswegen am besten am Wochenende! Dann empfiehlt sich auch eine Reservierung.
Galata
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