Italian Basics
schon erklärt wäre. Damit man sich dabei nicht verbrennt, gibt es zum einen die Crema und zum anderen das Schlürfen, bei dem die eingesogene Luft Kühlung und zugleich noch mehr Geschmack bringt. Das ist auch ein Grund fürs Süßen (wobei Weißzucker einfach am neutralsten schmeckt, bei aller Öko-Liebe), aber nur der eine. Der andere ist die Sofortwirkung, die dieser Schluck belebende Süße – klingt ja fast wie Dolce Vita – hat. Man fühlt sich wie ein kleiner Gott. Was beim Frühstück vielleicht eine Nummer zu groß ist, weswegen es Italiener da lieber mit dem Cappuccino etwas gedämpfter angehen lassen. »Und zwar nur dann!« rufen jetzt die Puristen und deuten streng auf all die Außeritalienischen, die kurz vor Feierabend noch am Cappuccio nippen. Na ja, wenn es in Hamburg am Nachmittag aber halt so warm ist wie in Rom am Morgen?
Eine wirklich gute Zeit für den ersten Caffè ist der spätere Vormittag, wenn der Biorhythmus langsam aus dem Takt kommt. Und dann einer nach dem Essen, klar. Auch weil hier Cappuccino etc. eher eine Belastung sind. Dann vielleicht nochmal ein Schluck am späteren Nachmittag, was in Italien oft in der Bar auf dem Nachhauseweg passiert. Aber was stehen denn da plötzlich so kleine Gläschen daneben? Ah, Aperitivo, fürs Abendessen, naturalmente. Kann ich mal die Gazzetta dello Sport haben? Wie, du musst sowieso jetzt gehen, weil deine Frau nicht mit dem Essen auf dich wartet. Ts, ts, ts, unser Dolce-Macho-Vita ist auch nicht mehr das, was es mal war … Na, aber beim Digestivo sehen wir uns doch wieder, oder? Va bene!
Basics: caffè
Mit freundlicher Genehmigung der Basic-Baking-Autoren
Caffè: kleiner schwarzer Kaffee, für den Wasser mit Dampfdruck ganz kurz durchs Pulver gepresst wird (in der übrigen Welt: espresso)
Ristretto: Caffè, gekürzt um die ersten Tropfen
Doppio: Caffè mit mehr Pulver, auch doppelter caffè
Lungo: Caffè mit mehr Wasser zubereitet
Americano: fertiger caffè mit Wasser aufgegossen
Macchiato: Caffè mit Tupfen heißem Milchschaum, manchmal auch minimal Milch dabei
Caffè con panna: Caffè mit Schlagsahne obenauf
Cappuccino: 1 / 3 Caffè, 1 / 3 heiße Milch, 1 / 3 Milchschaum
Caffèlatte: Caffè im Glas langsam aufgegossen mit viel heißer Milch, kaum bzw. kein Schaum
Latte macchiato: heiße geschäumte Milch im Glas, auf die langsam ein Caffè gegossen wird
Caffè corretto: Caffè, korrigiert mit einem Schluck Schnaps
Caffè freddo: eiskalter Caffè, meist mit Milch, manchmal mit Eiswürfeln; auch Eiskaffee
Granita di caffè: siehe >
Babychino: Caffè-Tässchen mit Milchschaum und Kakaopulver obenauf
Espresso: steht für die Methode des Caffè-Machens
La dolce vita
Das volle, das süße Leben. Einen ganzen Tag lang. Eccetera? Sehr, sehr gerne.
Man muss kein Latein können, um italienisch zu kochen. Und man muss keine zehnköpfige Familie sein, um italienisch zu essen. Man darf sogar Sieglinde oder Louis heißen, um italienisch gekochtes Essen zu mögen. Denn das Zauberhafte an Italiens Küche ist, dass sie jeden Platz der Welt in eine Piazza verwandeln kann. Auf dem wird dann aus Louis ein Luigi und Sieglinde zu seiner Signora, und alle sind eine große Famiglia, die irgendwie schon von den alten Römern abstammen wird – denn sind wir nicht alle ein bisschen Bella Italia? Man nennt dieses Phänomen auch das Dolce-Vita-Wunder, das einen schon bei einem Schluck Espresso erwischen und den ganzen Tag andauern kann. Klingt zu schön, um wahr zu sein? Wer’s nicht glaubt, bitte folgen. Denn wir starten nun in den schönsten Tag des Lebens. Er heißt:
Der süße Alltag
Wer einmal an einem Pflichttag nur das gemacht hat, was er wollte, der weiß, wie süß das sein kann. Wer das noch nie gemacht hat, kommt jetzt in den Genuss. Damit der Chef und die Kollegen auch zufrieden sind, haben wir uns einen Samstag rausgesucht. Da wird noch was gearbeitet, aber es herrscht schon ein wenig Ferienstimmung – ohne diesen sonntäglichen Erholungszwang. Ein bisschen so wie am ersten Urlaubstag. Und so ein Samstag hat ja auch durchaus seine lästigen Pflichten: Schuhe kaufen, Auto waschen, Wohnung suchen, unbedingt wegfahren müssen. Das lassen wir heute alles und stehen trotzdem früh auf. Waschen uns gründlich, ziehen was an, das schick und komfortabel zugleich ist, und gehen raus auf die Straße. Aber haben wir nicht was vergessen? Das, was für viele der Inbegriff des Genießens ist? Ja doch, das:
Frühstück
Auch wenn man es kaum
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