Ja, Liebling
aber ganz nützlich sei.
Typisch, dachte Elinor ungeduldig, da steht sie nun auf der Veranda und träumt vor sich hin. Hoffnungslos unpraktisch und unsicher. Warum hat sie nur die vielen Koffer und Kisten mitgebracht, die jetzt alle ausgepackt werden müssen. Sie sagte noch einmal: »Margaret, wach doch auf. Ich wollte dir helfen. Soll das alles ausgepackt werden? Ich weiß gar nicht, warum du das Zeug mitgebracht hast.«
Margaret sagte leise: »Nun, es ist ganz hübsch, wenn man seine eigenen Sachen um sich hat. Vielen Dank, Elinor, ich packe jetzt noch nicht aus.« In Wirklichkeit brannte sie darauf, ihre kostbaren Besitztümer in die großen, vernachlässigten Zimmer zu stellen und zu sehen, wie sie da wirkten.
Elinor zuckte die Achseln. »Mir ist einfach nicht klar, warum du überhaupt hier herausziehen wolltest.«
»Ich habe die Farm immer geliebt, ich konnte nur nicht herkommen, solange sie verpachtet war. Die Leute haben zwar nicht hier im Haus gewohnt, weil sie das Pächterhaus lieber mochten, trotzdem sahen sie es nicht gern, daß die Eigentümerin herkam, deshalb mußte ich warten.«
»Aber du willst doch wohl nicht hier wohnen bleiben?« fragte Elinor scharf. »Du bleibst doch nur hier, solange die Saunders unser Haus gemietet haben. Kein vernünftiger Mensch vergräbt sich auf dem Lande, wenn er ein ordentliches Haus in der Stadt hat.«
Cecily bemerkte den gekränkten Blick ihrer Stiefmutter und sagte rasch: »Aber das ist doch ein hübsches, altes Haus, und es gehört dir ganz allein, nicht wahr, Marge?«
»Ja, außer mir waren keine Erben vorhanden. Mein Bruder ist im Krieg gefallen.«
»Hast du nicht einmal erzählt, daß dein Bruder während seines letzten Urlaubs in England heiratete? Hatte er denn keine Kinder?« Diese neugierige Frage kam von Elinor.
»Es ist zwar schrecklich, aber ich muß zugeben, ich weiß es nicht. Ich war damals noch klein, und Mutter sprach nie darüber. Sie sagte nur, er hätte ein Mädchen aus England geheiratet, von dem mein Vater nicht begeistert sei. Ich glaube, sie hat nach dem Tod meines Bruders wieder geheiratet, allerdings hatten wir sie da schon aus den Augen verloren. Mutter hat Vaters Ablehnung immer bedauert, doch konnte sie nichts dagegen tun.«
»Dann gehört das also alles dir, Marge — die Farm, die Kühe, das Pächterhaus und der ganze hübsche, alte Besitz. Wie schön! Aber du wirst es doch sicher verkaufen?« fragte Cecily.
Margaret schämte sich zwar, aber sie drückte sich vor der Antwort. Ausweichend sagte sie: »Jetzt jedenfalls noch nicht. Der letzte Pächter hat alles verkommen lassen, vielleicht, wenn die neuen Pächter wieder ein bißchen Zug hineinbringen... Auf jeden Fall bleibe ich vorerst hier. Ich kann mich ein wenig um das Haus kümmern. Dann steigt es im Wert.«
Warum sagte sie nicht ganz einfach >Ich habe gar nicht die Absicht, es zu verkaufen und werde für immer hierbleiben?< Sie kam sich feige vor, aber dann entschuldigte sie sich mit dem Gedanken, daß sie eben zu lange unter dem Pantoffel anderer Leute gelebt hatte. Aber jetzt hatte sie immerhin Widerstand gezeigt. Ihre Pflichten waren erfüllt und sie stellte ein wenig erschrocken fest, daß sie das alles gründlich leid war. Sie hatte keine Lust mehr, sich ständig von drei Frauen herumkommandieren zu lassen, und sie wollte auch nicht immer nur unter Frauen sein.
Elinor sagte: »Ich finde es dumm, noch zu warten. Peter meint, du bekommst jetzt einen guten Preis dafür. Es ist schwer, eine Farm zu bekommen, die nur zwanzig Meilen von der Stadt entfernt liegt.«
Margaret wußte: Das war der Augenblick, die Wahrheit zu sagen, aber Elinor fuhr fort: »Für uns ist es schrecklich unbequem, daß das Haus an die Saunders vermietet ist. Der Weg hierher ist immer so furchtbar weit, wenn wir dir die Kinder bringen.«
Über das alles war schon einmal gesprochen worden, als Margaret verkündete, sie hätte den Mietvertrag unterschrieben und wollte für drei Monate auf ihre Farm ziehen. Selbst Cecily hatte sich dagegen aufgelehnt und in charakteristischem Egoismus die Frage gestellt: »Und ich?«
»Es sind ja nur zwanzig Meilen, Liebes, und die Busverbindungen sind ausgezeichnet. Du kannst jeden Morgen in die Stadt fahren.«
»Ganz ausgeschlossen. Ich muß mir in der Stadt ein möbliertes Zimmer suchen und kann nur übers Wochenende herauskommen. Ein schrecklicher Gedanke, aber wenn dir so sehr nach Landluft ist, Marge, dann muß ich mich wohl damit abfinden.«
Natürlich
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