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Ja Mei - Wie Ich Lernte, Die Ehe Zu Schliessen

Ja Mei - Wie Ich Lernte, Die Ehe Zu Schliessen

Titel: Ja Mei - Wie Ich Lernte, Die Ehe Zu Schliessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Glubrecht
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Dorfdisco.
    Nur einer hat gegen den Strip-Club gestimmt: Jan. Er findet, das gehöre sich nicht in einer Beziehung. Ich sehe das nicht so eng. Andererseits: «Was ist, wenn mich in Dumbling jemand erkennt?»
    «Ah geh!» Urs winkt ab.
    Die nächste Dorfdisco ist das «Geilo», zwei Orte weiter, der nächste Stripladen liegt praktischerweise gleich nebenan und nennt sich «Route B 12». Mit seiner Ankündigung, er könne noch fahren, weil er vollkommen nüchtern sei, macht Christoph sich endlich Freunde. Weil er einen schicken BMW-Zweisitzer fährt, verliert er sie gleich wieder.
    Urs bestellt zwei Taxen. Weil es in Dumbling nur einen Fahrer gibt, muss der Besitzer des Unternehmens erst einen Spezl anrufen, aber der sitzt gerade noch beim Abendessen. Bis die Wagen da sind, wird es daher «a hoibe Stundn» dauern. Kein Problem, es ist erst halb zehn, so habe ich Zeit, den Mankini auszuziehen, zu duschen und noch ein bisschen herumzuballern. Wir verlagern unseren Schießstand auf die Hochparterre-Veranda, essen noch ein paar Pilze, trinken Wodka und heizen uns mit lautem Hip-Hop ein. Nach einer halben Stunde, als gerade als die Dämmerung einsetzt, hören wir endlich Autoreifen über den Kies knirschen. Jan ruft: «Die Taxis sind da!»
    Jochen stürmt mit dem Gewehr in der Hand nach unten. Ich hinterher. Die Jungs folgen. Plötzlich heult eine Sirene auf, eine Lautsprecherstimme befiehlt: «Lassen Sie die Waffe fallen!»
    Vor der Tür steht ein Polizeiauto.
    «Was bist denn du für ’n Taxi?», fragt Jochen und starrt gebannt in das kreisende Blaulicht.
    «Lassen Sie die Waffe fallen», tönt es erneut aus dem Megaphon.
    «Jochen, das ist kein Taxi!», sage ich beschwörend. Und zu den Polizisten: «Der tut nichts.»
    Jochen blinzelt. Ein Beamter steigt aus. Seine Hand ruht seitlich am Gürtel, auf der Dienstpistole.
    «O wacka», sagt Jochen und hebt das Luftgewehr. «Ich gebe Ihnen das Ding lieber. Nicht, dass sich noch jemand verletzt.»
    «Fallen lassen!», ruft der Polizist.
    «Die Waffe oder mich?»
    Der Beamte schnippt mit dem Daumen seiner rechten Hand den Druckverschluss des Pistolenhalfters auf. «Auf den Boden!»
    Meine Freunde sind einer nach dem andern aus dem Haus gekommen. Carsten, der offenbar schon wieder etwas drüber ist, versucht, hinten im Polizeiauto einzusteigen, doch da ist abgeschlossen. Er schaut den Polizisten auf dem Beifahrersitz an und macht eine fragende Geste. Dann dreht er sich zu den anderen. «Da sitzt schon einer drin.» Carsten tritt einen Schritt zurück und liest die Aufschrift auf dem Auto. «Scheiße, das sind die Bullen!»
    Jochen hat sich auf den Boden geworfen, der Polizist auf ihn drauf. Er nimmt meinen Kumpel in den Hebelgriff und zerrt ihn hoch. Handschellen klicken.
    Jetzt kommt auch Urs aus der Tür. Er ist noch damit beschäftigt, in den Ärmel seiner Jacke zu finden. Als er den Polizisten sieht, bleibt er stehen.
    «Servus, Hiasl. Wuist an Jochen eikastln?»
    «Urs! Bist dahoam?»
    «Jo freili. Mia hom des Taxi gwortet. Bist jetzat unta die Taxla ganga?»
    Der Polizist grinst, hält aber immer noch Jochen im Drehgriff fest. «Naa, da Hinterreiterferdi hod oagrufa. Ea is mit seim Hund spoziern gwen und hod Schisse gheat. Da hod ea gmoant, hia san Eibrecha, die wo mit Gewehrn auf die Bliamal von da Regina schiaßn.»
    «So a Schmarrn. Des san mei Spezln.» Urs legt mir die Hand auf die Schulter und schiebt mich vor. «Des is da Waschtl.»
    Der Polizist lässt endlich Jochen los und reicht mir die Hand. «Hias, habe die Ehre.»
    «Waschtl», sage ich, woraufhin Jochen zu kichern anfängt.
    «Und wea seids ia?», will der Polizist von den anderen wissen.
    «Die san in Ordnung», beschwichtigt ihn Urs. «Mia hom bloß a Hochzeitsschiaßn gmocht. Da Waschtl wead dem Knoll sei Schwiegersohn.»
    «Schmarrn!»
    Ich nicke.
    Jetzt ist auch der andere Polizist aus dem Auto gestiegen, er nimmt die Mütze ab und streckt die rechte Hand aus, um mich zu beglückwünschen. «Du heiratst die Roni! Jo, da gratulier i.»
    Auch der andere Polizist reicht mir die Hand. Er überlegt.
    «War die ned ma mit so am Grischpal zamm gwesn, dea wo nach Kina obghaun is?»
    «Es war Nepal», korrigiert Christoph kleinlaut.
    «Und wo is da Knoll?»
    «In Texas», erkläre ich und erzähle von den streikenden Mexikanern. Die beiden Polizisten hören interessiert zu. Allmählich entspannt sich die Situation wieder. Der Beamte nimmt Jochen die Handschellen wieder ab, der macht ihm Komplimente zu seinem

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