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Ja Mei - Wie Ich Lernte, Die Ehe Zu Schliessen

Ja Mei - Wie Ich Lernte, Die Ehe Zu Schliessen

Titel: Ja Mei - Wie Ich Lernte, Die Ehe Zu Schliessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Glubrecht
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hören wir den Hippiesong «White Rabbit» von Jefferson Airplane. Danach steht das letzte Spiel an: Ich soll bei einem benachbarten Bauern den Stall ausmisten. Ein bayerischer Klassiker, erklärt Urs. Zum Nachtisch gewährt er uns einen kurzen Einblick in Reginas Blumenscheune. Die wirkt jetzt so bunt, dass es mir vor den Augen flimmert. Und wenn ich genau hinschaue, kann ich die Pflanzen sogar wachsen sehen. Urs lehnt die Tür nur an, «fois die Biene Maja neifliagn wui». Klingt logisch.
    Eine halbe Stunde später stehen wir vor dem Nachbarn, Bauern Drexlmeir, der uns weitaus weniger blumig begrüßt: «Drexi.»
    «Urs.»
    «Des is da Waschtl.»
    «Waschtl.»
    Der Drexi spricht so tief bairisch, dass ich ihn kaum verstehe. Allerdings scheint bei mir die Verbindung zwischen Ohr und Hirn gerade auch etwas gestört zu sein. Also lächle ich einfach genauso breit wie die anderen. Der Bauer schaut mich misstrauisch an. Ich würde ja gern mit der Grinserei aufhören, aber ich schaffe es einfach nicht. Ein kleiner Junge mit strohblondem Haar und Sommersprossen kommt hinter dem Bauern hervor, zeigt mit dem Finger auf mich und brabbelt etwas in einer fremden Sprache. Der Bauer nickt.
    «Hobt’s ia scho gschnapselt?», will er wissen.
    Wir nicken eifrig und bemühen uns, ernst zu bleiben. Aber dadurch werden unsere Lachanfälle bloß noch heftiger. Nur Urs kann Fassung bewahren. Wahrscheinlich wirken die Pilze bei ihm nicht so stark, weil er mehr Muskelmasse hat.
    Der Bauer legt mir seinen Arm um die Schultern und führt mich zum Stall. Der Boden ist angenehm weich und gibt freundlich unter meinen Füßen nach. Man muss sich fast gar nicht bewegen und kommt trotzdem voran. Toll!
    Im Kuhstall erschlägt mich die Landluft fast. Ich versuche, mich an den Geruch der Blumen zu erinnern. Es funktioniert. Im Stall stehen zehn Kühe nebeneinander in engen Boxen. Ich werfe einen Blick hinein und sehe, dass dort beträchtliche Haufen Kuhkacke liegen. Wächst aus dem einen da etwa ein Pilz? Nein. Ich schüttele den Kopf, um das Trugbild zu verscheuchen. Der Bauer drückt mir eine Mistgabel in die Hand und sagt etwas, das in meinen Ohren klingt wie: «Soznbazn des kannstnnu amoi ganz naussnschippn.»
    Ich schaue ihn interessiert an. Der kleine Junge lacht. Urs lacht auch. Die anderen hinter mir ebenfalls. Jan hat sich auf den Boden gesetzt und betrachtet fasziniert einen Strohhalm.
    «Na, i hob di bloß dableckt», sagt der Bauer. Zum Glück gehört dieser Satz zu den zwanzig bairischen Wendungen, die ich verstehe, weil ich sie oft genug höre. Er bedeutet: Ich habe dich bloß verarscht.
    «Kimmst!» Sein Sohn nimmt mich an der Hand und zieht mich in einen Nebenraum, der etwa dreißig Quadratmeter groß und in viele kleine Stallkammern unterteilt ist. In jeder Kammer liegt ein wenig Stroh. Darauf sitzen Kaninchen: kleine, große, gescheckte, schwarze, weiße. Der Junge lacht mich an: «Des is mei Stoi, den kost ausmistn. Aba passts mia schee auf mit die Karniggel.»
    Ich nicke.
    Der Junge beugt sich über ein Holzbrett und hebt ein kleines weißes Kaninchen aus dem Stall. Er drückt es mir in die Hände. Das kleine Kaninchen ist so weich. Es zittert ein bisschen, weil es so aufgeregt ist, aber das kann ich gut verstehen, ich bin ja auch so aufgeregt.
    Der Bauernjunge legt den Kopf auf die Seite und nimmt mir sein Kaninchen wieder weg.
    «So, jetzat gibst mia den Edmund wieda und mochst sei Stoi sauba.»
    Wir arbeiten Hand in Hand: Der Junge nimmt die Kaninchen aus dem Stall, ich hole mit der Mistgabel das dreckige Stroh heraus. Blöderweise fallen die kleinen Köttelchen immer zwischen den langen Zinken durch. Deshalb greife ich den Mist einfach mit den Händen. Der Bauer nickt anerkennend. «Du kost zupacka. So Leit kemma braucha.»
    Nach getaner Arbeit fahre ich die Schubkarre an meinen Freunden vorbei zum Misthaufen. Zum Dank für diese Erfahrung will ich dem Bauer die Hand geben, aber der hebt seine nur hoch und winkt.
    Der kleine Junge sagt etwas, das in meinen Ohren klingt wie: «Wennstn Stodtn Hosn die Kettel gpfeacht zu damisch sauba.»
    Ich strubbele ihm durch die Haare. Daraufhin schreit er «Iiiiih!» und läuft ins Haus. Auch wir machen uns auf den Rückweg. Auf der Wiese kommt Jochen auf die Idee, seine Schuhe auszuziehen. Die Halme kitzeln ihn herrlich an den Füßen; und die Kuhfladen kühlen.
    Zu Hause angekommen, stimmen wir darüber ab, wie wir den Abend verbringen wollen. Das Ergebnis: erst Strip-Club, dann

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