Ja und der innere Schalter zum hoechsten Glueck
die Situationen verfolgen einen unabhängig von den Orten, an die man geht.
Man hat zum Beispiel ein Beziehungsproblem und verlässt den Ort, an dem man das Problem erlebt. Vielleicht sogar die Person. Und irgendwann kommt dasselbe Problem an einem anderen Ort mit einer anderen Person wieder. Und dann wieder. Wie ein unendliches Laufrad. Weil der innere Schalter noch immer in derselben Situation auf Nein springt, zieht er diese Situation immer wieder aufs Neue an. Sobald man sich dessen bewusst wird, kann man die nächste Gelegenheit für einen Transformationsprozess nutzen und in sich untersuchen, wo man immer wieder gegen dieselbe Situation ankämpft.
Eine Situation besteht, soweit es das Wachstum des Bewusstseins betrifft, immer aus zwei Teilen: dem Ansehen und dem Annehmen.
Es gelingt deshalb oft nicht, eine Situation anzunehmen, weil man um den ersten Schritt nicht weiß. Man versucht sich oft schon im Ja zu der Situation selbst, ohne sie überhaupt vollständig angesehen zu haben. Doch das geht nicht wirklich. Es ist dann so, als würde man einen Vertrag unterscheiben, den man nur als Papierstapel überflogen hat. Eine solche Unterschrift wäre wie ein Ja zu etwas, von dem man gar nicht weiß, was es genau beinhaltet. Ein solches Ja gibt der auf Sicherheit bedachte Verstand sehr ungern.
Wenn jemand sagt: »Ich kann das Annehmen nicht lernen«, dann liegt es daran, dass er noch nicht alle einzelnen Teile angesehen hat. Deshalb sehen Sie sich am besten als Erstes nur die Situation an und geben sich selbst beim Ansehen ein Ja. Mehr nicht.
»Bin ich bereit, diese Situation überhaupt anzusehen, so wie sie in dieser Sekunde ist?« Das ist das Ja zur Anwesenheit der Situation.
Gut, ich sehe, was gerade geschieht. Und ich gebe nur dieser Tatsache ein Ja, Und dennoch kann es sein, dass mir nicht gefällt, was geschieht, dass es in mir Abwehr auslöst. Muss ich dem auch zustimmen?
Nein, natürlich nicht. Man muss niemals etwas zustimmen, was Abwehr auslöst. Das wäre gegen die eigene Integrität, es wäre ein Lippenbekenntnis. In einem Moment, in dem man Abwehr in sich spürt, ist auch dies ein Teil der Situation. Dann gibt man sein Ja dieser Abwehr in einem selbst. Sie darf anwesend sein.
»Nein, das hier will ich nicht erleben. Das ist nicht gut. Das muss anders ablaufen.« Solche Gedanken sind normal. Und sie sind eindeutig jetzt gerade vorhanden. Dem können Sie Ihr bedingungsloses Ja geben. Dann müssen Sie Ihre Gedanken nicht mehr bekämpfen. Und damit geben Sie sich selbst ein Ja.
Also bedeutet ein Ja zu Situation nur, dass ich wahrnehme, was geschieht, und es nicht bekämpfe?
Es bedeutet, dass ich wahrnehme, was geschieht. Und sonst nichts. Das innere Ja zur Situation hat nichts mit bekämpfen oder nicht bekämpfen zu tun. Man kann sich später im Kämpfen üben, falls man möchte oder man es muss. Das innere Ja zu einer Situation bedeutet zunächst nur, dass man der Situation selbst das Recht gibt, da zu sein, weil sie ohnehin da ist.
Wenn ein Mensch in einem Boot auf einem See rudert und Sie sehen das, können Sie dieser Situation ein bedingungsloses Ja geben. Es ist das, was gerade geschieht, weder gut noch schlecht. Der See. Ein Boot und ein Mann, die sich bewegen. Da gibt es nichts zu bekämpfen und nichts zu üben. Das ist die Situation in diesem Moment. Und nur darum geht es gerade. Wir werden später anhand der Lebensbereiche und Lebenssituationen sehen, wie das im jeweiligen Fall umgesetzt werden kann.
»Finden Sie jeden Abend ein Ja für den Tag, den Sie erlebt haben. Und ein Ja für den Tag, der morgen kommt.«
Die dritte Frage:
Gebe ich mir selbst ein Ja?
»Darf das, was in mir abläuft, auch wirklich so geschehen?
Ist es in Ordnung, was es in mir auslöst?«
Eine Situation besteht aus dem, was Sie von ihrem Ablauf wahrnehmen, und aus dem, was Sie in sich selbst wahrnehmen. Beides ist zunächst einmal nichts anderes als die Wahrheit in Ihnen selbst.
»Dort ist jemand, der diese Dinge zu mir sagt.« Das ist die Situation, die man beobachtet.
»In mir erzeugt das dieses Gefühl von Angst im Bauch.« Das ist die Situation in einem selbst.
Keines von beidem ist ein Grund, es abzulehnen. Es ist in diesem Moment einfach nur das, was anwesend ist. Erst danach denken Sie darüber nach, ob Sie all das auch wollen. Erst danach beginnt der Kampf gegen die Situation in einem selbst. Und hier haben Sie wieder die Wahl, Ja zu sagen oder es abzulehnen.
»Ja, so ist es. Und nun werde ich dem
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