Ja und der innere Schalter zum hoechsten Glueck
rechtfertigen. Ihre neue Sichtweise der Situation muss nicht zu einer neuen Diskussion mit anderen führen.
Wenn Sie etwas erkannt haben, müssen Sie das niemandem erzählen. Sie können einfach damit beginnen, es umzusetzen.
Eine wirklich gute Partnerschaft wird von vielen Menschen als die Erfüllung der Sehnsucht nach Glück und Liebe empfunden. Dieses Glück entsteht, wenn man angenommen, geachtet und geliebt wird und wenn man selbst Annahme, Achtung und Liebe geben darf. Es geht immer um das Ja zum anderen.
Ganz gleich, ob Sie eine freundschaftliche Beziehung oder eine Liebesbeziehung zu jemandem haben, irgendwann hat zwischen Ihnen beiden einmal ein Ja stattgefunden. Zumindest dafür, eine Beziehung zu haben. Viele Partnerschaften scheitern daran, dass ein Teil oder beide kein wirkliches Ja spüren. Da ist immer irgendwo ein verstecktes Nein, selbst wenn der Mund noch so oft Ja sagt. Oder es ist ein: »Ich weiß nicht. Ich überlege noch. Ich kann es nicht sagen. Vielleicht, vielleicht auch nicht.«
Oder der Verstand sagt: »Eigentlich will ich den anderen in meinem Leben haben, aber ich will es nicht so. Ich will ihn oder sie anders haben.« Das ist nicht das Ja zur Beziehung. Das ist ein Ja zu Veränderungswünschen. Und es funktioniert nicht. Man selbst möchte ja auch nicht im Leben des anderen nur unter Vorbehalt sein dürfen. Eine Beziehung, die auf Dauer funktionieren soll, braucht auf allen Ebenen ein vollkommenes Ja zum anderen.
Und auch hier kann man das Ja zur Anwesenheit der Beziehung, zur Situation der Beziehung und zu sich selbst in der Beziehung finden.
Es fühlt sich etwas seltsam an, eine Beziehung auf eine so sachliche Weise zu untersuchen. Es geht doch um Liebe und um Gefühle.
Hier beginnt gerade eine Abwehr des Unterbewusstseins gegen den Transformationsprozess. Der Verstand sagt: »Das darf man sich nicht so genau ansehen, sonst wird alles sachlich. Dann geht das Geheimnis der Liebe verloren und am Ende wird die Beziehung verloren gehen.«
Aber es ist genau umgekehrt. Wir untersuchen, wo eine Ablehnung ist, die Ablehnung kann sich auflösen und dabei entsteht Liebe. Es ist ein direkter Ausgleich. Deshalb ist es auch eine grundlegende Transformation im Bewusstsein. Das Ja zur Anwesenheit, zur Situation und zu sich selbst sind der Schlüssel dazu.
Das Ja zur Anwesenheit der Beziehung – der geschützte Raum
Häufig versuchen Paare, miteinander an Details ihrer Beziehung zu arbeiten, dabei hat einer oder haben beide noch nicht einmal ein grundsätzliches Ja zur Beziehung an sich gegeben. Man macht unbewusst das grundsätzliche Ja zum anderen abhängig davon, wie sich alles entwickeln wird. Wie der andere sich entwickeln wird. »Mal sehen …« Das ist ein Ja mit Bedingungen. Ein Ja, das Zugeständnisse einfordert.
Vielleicht kann der andere die Zugeständnisse schon allein deshalb nicht geben, weil man sie von ihm einfordert. Weil man etwas haben will, setzt sich eine unterbewusste Abwehr in Bewegung. Wie ein alter Reflex aus Kindertagen, als ein Elternteil vom Kind Gehorsam oder Leistung forderte.
Wenn man das Ja zur Beziehung abhängig macht von einer Leistung des anderen, wird der andere immer spüren: »Falls ich es nicht richtig mache, verliere ich die Beziehung.« Und genau so wäre es ja auch. In dieser Grundstimmung kann sich niemand innerlich entspannen. Er wird sich nicht in der Beziehung geborgen fühlen. So kann sich die Liebe nicht entfalten.
Das Ja der Beteiligten zur Beziehung selbst erschafft einen geschützten Raum für beide. Innerhalb dieses Raums kann die Beziehung dann ablaufen, ohne jedes Mal wieder in Frage gestellt zu werden. Nur so ist gemeinsames Wachstum auf Dauer möglich.
Oft kommt es nicht zu einem solchen geschützten Raum, weil ein Partner zwar ein grundsätzliches Ja gibt, aber der andere nicht. Erst wenn sich beide grundsätzlich ein Ja zueinander geben, kann man in der Beziehung wirklich gemeinsam auf ein höheres Niveau von Bewusstheit kommen. Ansonsten würde die nächste große Hürde ein Nein zur Beziehung selbst auslösen. Und so werden Hürden nicht genommen.
ÜBUNG
Die Chance für eine Transformation
Sobald man erkennt, dass zu der Beziehung selbst noch kein Ja stattgefunden hat, kann man wieder näher hinsehen, wo ein Nein unbewusst wirkt. Ein Ja zu einer Partnerschaftsbeziehung besteht aus:
dem Ja, überhaupt eine Beziehung haben zu wollen
dem Ja, überhaupt mit einem anderen Menschen sein Leben teilen zu wollen, was nicht dasselbe
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