Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ja und der innere Schalter zum hoechsten Glueck

Ja und der innere Schalter zum hoechsten Glueck

Titel: Ja und der innere Schalter zum hoechsten Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruediger Schache
Vom Netzwerk:
auf einen höheren Zustand von Bewusstheit führt zu neuen Wahrnehmungen über das Leben.
    Die erste Erkenntnis: Ich muss gar nicht bewerten
    Einige Erkenntnisse münden gar nicht in einem Ja oder Nein, sondern in dem neuen Bewusstsein, dass man in vielen Situationen weniger oder gar nichts tun oder sagen muss. Man darf einfach zusammen mit der Situation anwesend sein. Man darf still sein.
    Oft wird man nach seiner Meinung zu einem Thema gefragt, ohne gefragt zu werden, ob man sich überhaupt für das Thema an sich interessiert. Und selbst wenn man sich für ein Thema interessiert, muss man noch lange keine Meinung dazu haben.
    Ich habe bemerkt, dass ich mich manchmal als Außenseiter fühle, wenn ich nicht mitrede, weil es mich nicht interessiert. Oder weil ich nicht bewerten will.
    Das kann geschehen, weil Kommunikation für die meisten Menschen aus dem Austausch ihrer Meinungen besteht. Viele haben noch nicht erwogen, dass Interesse, Wissen und eine Meinung haben nicht miteinander verbunden sein müssen. Man kann auch kommunizieren, um gemeinsam zu wachsen und etwas zu erforschen. Im indischen Yoga, der Suche nach der höchsten Wahrheit, nennt man diesen Weg das Jnana-Yoga. Es besteht aus Zuhören, aus der Verinnerlichung und aus der Meditation über das Wissen. Auch so kann Kommunikation stattfinden, ohne eine Bewertung des anderen oder des Gesagten.
    Über möglichst vieles möglichst viele Informationen aufsagen zu können ist in unserer Gesellschaft mit Ansehen, Achtung und damit mit Akzeptanz verknüpft. Je mehr ich Bescheid weiß, desto mehr kann ich mitreden. Desto mehr bin ich ein Teil dieser oder jener Gruppe. Je mehr ich weiß und mitrede, desto weniger bin ich allein. Die Angst vor Einsamkeit und Ablehnung ist ein wichtiger Grund, warum das Ego möglichst viel bewertet und redet. In Wahrheit bringen Bewertungen viel weniger Vorteile, als der Verstand es sich wünscht. In vielen Situationen macht eine Bewertung das Leben sogar schwerer als zuvor.
    Ich übe mich darin, weniger zu bewerten. Aber andere in meiner Umgebung tun das nicht. Und wenn eine solche Bewertung mich selbst trifft, lässt mich das nicht ruhig bleiben.
    Unter Bewertung durch andere kann man leiden. Dieses Leid verringert sich, wenn man schon vorher eine grundsätzliche Entscheidung für sich getroffen hat.
    Wenn jemand einen lobt und man gibt dem innerlich zu viel Bedeutung, wird man später auch dem Entzug von Lob viel Bedeutung geben. Man macht sich emotional abhängig von Lob oder Nichtlob. In Wahrheit spricht da nur jemand seine persönlichen Gedanken und Empfindungen aus und diese sind das Ergebnis seiner Wünsche, Träume, Prägungen, Erfahrungen und Verletzungen. Dem kann man aufmerksam zuhören, weil man sieht, dass er nur seinem persönlichen Plan folgt. Wäre man nicht selbst gerade an diesem Ort, würde sehr wahrscheinlich eine ähnliche Szene mit einer anderen Person stattfinden.
    Sehen Sie sich alte Menschen an, die in sich ruhen. Sie haben viele Erfahrungen gesammelt. Sie reagieren auf Lob oder Tadel meist deutlich weniger als junge Menschen. Warum? Weil sie einen Abstand dazu gewonnen haben. Das Leben hat Ihnen gezeigt, dass Lob und Tadel im Laufe der Zeit wechseln wie das Wetter. Und auf das Wetter hat man auch keinen Einfluss.
    Aber ich kann mir doch nicht einfach alles gefallen lassen? Wenn ein anderer mich bewertet und ich nichts sage, wird mir das als Schwäche ausgelegt. Das kann dann ein wirklicher Nachteil werden.
    Es geht nicht darum, sich alles gefallen zu lassen und nie etwas zu sagen. Es geht darum, den anderen mit seiner Meinung und seinen Urteilen und Worten anwesend sein zu lassen. Das ist das Ja zu dessen gerade ablaufender Beurteilung. Man denkt dann vielleicht: »Aha, so denkt dieser Mensch. Fein.« Und sonst nichts.
    Und dann bemerkt man die eigene Meinung, die vielleicht ganz anders ist, und dazu die eigenen Gefühle, die vielleicht mit Abwehr reagieren. Das ist die Situation in einem selbst. Und ihr gibt man sein ganzes Ja, in diesem Moment, in dem sie stattfindet.
    Bis hierhin kann man sagen: Es läuft alles richtig. Da ist kein Fehler anwesend. Ich muss nicht kämpfen und nicht flüchten.
    Und dann muss ich dennoch reagieren.
    Warum? Wenn jemand einen anderen negativ bewertet, muss das in Wahrheit nicht gleich eine Bedeutung haben, auf die man reagieren muss. Er spricht nur seinen persönlichen Gedanken in diesem Moment aus. Einen einzigen kurzen Gedankenblitz unter Milliarden anderer Gedanken, die

Weitere Kostenlose Bücher