Ja und der innere Schalter zum hoechsten Glueck
die Politik oder das Ereignis zu bekommen.
Der ganze Vorgang kostet innere Aufmerksamkeit und Kraft und Lebensfreude, obwohl am Ende für einen persönlich überhaupt nichts dabei herauskommt. Und die Ursache für alles war nur eine Information und eine innere Ablehnung.
Es ist immer derselbe Vorgang, ganz gleich, ob es um das Verhalten eines Kollegen geht, um den Ablauf einer Beziehung, um die Aussage einer anderen Person oder um etwas anderes.
Die ständige Bewertung und Ablehnung finden unbewusst statt und verbrauchen viel Lebenskraft. Im Licht der eigenen Bewusstheit können sie jedoch nicht mehr so ablaufen wie bisher.
Um sich den versteckten Ablauf bewusst zu machen, ist es gut, das, was man Zustimmung nennt, von dem zu trennen, was man Annahme nennt. Wenn Sie etwas annehmen, müssen Sie ihm deshalb noch lange nicht zustimmen.
»Mit jedem inneren Nein zu etwas, was einfach nur gerade vorhanden ist, verletzt man sich selbst.«
Das innere Ja und das äußere Ja unterscheiden lernen
Wie schon gesagt, gibt es ein inneres Ja und ein äußeres Ja. Das innere Ja ist die Annahme dessen, was in einem selbst vorgeht. Das äußere Ja ist die Annahme dessen, was um einen herum geschieht. Beides hat noch nichts damit zu tun, eine Situation gut zu finden oder laut »Ja« zu sagen. Das wäre dann Zustimmung.
Solange die inneren Prozesse unbewusst und automatisch ablaufen, wird sich in herausfordernden Situationen alles vermischen. Da ist eine Situation und das, was jemand sagt oder tut. Und da sind die eigenen Reaktionen und Gefühle. Und irgendwie reagiert man oder sagt selbst etwas. Da ist keine wirkliche Klarheit darüber, was gerade geschieht. Man könnte am Ende oft gar nicht erklären, warum man schon wieder automatisch Nein gesagt oder in Ablehnung gedacht hat.
»Ich wollte eigentlich gar nicht schon wieder dagegen sein. Ich wünschte, ich hätte nicht so abwehrend reagiert. Am liebsten hätte ich die Situation sofort verlassen und gleichzeitig ärgere ich mich über mich selbst, dass das immer wieder in mir abläuft.«
Der wache Verstand bemerkt sehr wohl, dass die automatischen Reaktionen aus dem Unterbewusstsein nicht stimmen. Doch er kann nicht viel dagegen tun, außer sich hinterher Vorwürfe zu machen.
Das ändert sich grundlegend, wenn Sie beginnen, die Situation nachträglich genau anzusehen. Und dafür genügen drei einfache Fragen, die wir gleich ansehen werden.
Kann man Ja zum Leben sagen und gleichzeitig um oder gegen etwas kämpfen?
Der Kampf um etwas oder gegen etwas muss nicht grundsätzlich schlecht sein. Es ist zunächst einmal nur eine Form von Verhalten und von Selbstausdruck. Kampf kann für einen Menschen, der den Kampf immer gescheut hat und dadurch unterdrückt wurde, der angemessene Weg sein, um endlich seinen Platz im Leben einzunehmen.
Wenn das einmal so ansteht, dann sagen Sie Ja zu diesem Kampf. Sagen Sie Ja zu Ihrem Weg. Wenn gekämpft werden muss und Sie lehnen das in sich ab, kämpfen Sie gegen sich selbst. Sagen Sie Ja zu dem, was in Ihnen stattfindet. Bringen Sie Ihre klaren Überlegungen mit hinzu und entscheiden Sie dann ganz bewusst und ohne Emotionen, dass nun das Erlernen von Durchsetzung der eigenen Bedürfnisse ansteht.
Es geht dabei nicht um die Verletzung einer anderen Person. Wie gesagt, wäre es nicht gerade diese, so wäre es stattdessen jene. Sie brauchen nicht ein Nein gegen eine andere Person richten, sondern nur ein deutliches Ja zu Ihrer eigenen Person geben.
Die Chancen zur Annahme in jeder Situation erkennen lernen
Gut, ich verstehe, dass ich Dinge akzeptieren kann und dennoch meinen Weg der Veränderung weiter gehen kann. Dennoch habe ich ein Problem damit, in jeder schwierigen Situation, zum Beispiel mit einem Partner, eine innere Zustimmung finden zu müssen. Das klingt, als müsste ich mich umprogrammieren.
So ist es nicht. Hier gibt es einen großen Trick des Verstandes. Der Verstand denkt, annehmen würde bedeuten: Gut-finden-Müssen, Akzeptieren-Müssen, Lieben-Müssen, Sich-unterwerfen-Müssen. Er denkt, etwas anzunehmen bedeutet: Ich bin noch nicht gut genug. Ich muss einen Lernprozess durchlaufen, um aus meiner schlechten Meinung (meiner Ablehnung) eine neue, bessere Meinung (meine Annahme) zu machen. Diese neue Meinung lautet dann, dass ich zu etwas oder zu einer Person Ja sagen muss, obwohl ich es in Wahrheit doch gar nicht befürworte.
Das ist nicht gemeint, wenn es um Annahme geht. Annehmen bedeutet nicht: Gut finden. Annehmen
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