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Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Titel: Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Nead Elrod
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und je wacher ich wurde, desto mehr Schmerzen machten sich bemerkbar. Mir fielen noch weitere Dinge ein, und keines davon war angenehm.
    »Was haben sie mit ihm gemacht?«, fragte Paco.
    »Er ist gestürzt, als wir ihn auf das Boot brachten.«
    »Weck ihn auf.«
    Etwas Wasser spritzte mir über das Gesicht. Da begriff ich, dass sie von mir gesprochen hatten. Ich bäumte mich auf und wurde vollständig und schmerzhaft wach. Ich konnte mich deshalb nicht viel bewegen, weil ich fest an einen Stuhl gebunden war, aber die Augenbinde war herunter. Was ich sah, war allerdings nicht sehr beruhigend.
    Der große Klumpen mit dem Wasserglas in der Hand war Fred. Der kleinere, bulligere Mann hinter ihm war Paco. Keiner der beiden machte ein freundliches Gesicht.
    Der Raum war lang und hatte eine niedrige Decke. Die Wände waren sonderbar geschwungen. Ich schloss daraus, dass wir uns auf einem Boot befanden, einem großen Boot. Das erklärte auch die Bewegungen und meinen schwachen Magen; ich war ein schlechter Seemann.
    »Er ist wach«, sagte Fred. Er und Paco entfernten sich aus meinem Sichtfeld. Mein Stuhl stand in der Mitte des nackten Bodens vor einem Tisch. Auf dem Tisch lehnte noch ein Mann, dünner und dunkelhäutiger als seine Freunde. Er stieß sich ab und trat zu mir heran. Mit einem Klicken erschien ein Messer mit einer langen, schmalen Klinge in seiner Hand. Die Schneide war so scharf, dass der bloße Anblick schon schmerzte.
    Ich versteifte mich, als er sich zu mir herunterbeugte.
    »Ganz ruhig, Kumpel«, sagte er und durchschnitt die Stricke. Als sie von mir abfielen, konnte ich mich kaum rühren, aber ich versuchte einige Bewegungsübungen. Das war keine gute Idee. Als das Blut seine Arbeit wieder aufnahm, wechselten sie rasch von völliger Taubheit zu gemeinen Nadelstichen.
    »Willst du was zu trinken?«
    Ich brachte ein Nicken zustande. Er gab ein Zeichen, und Fred reichte mir einen gut eingeschenkten doppelten Whiskey. Wasser wäre mir lieber gewesen, aber ich nahm, was ich kriegen konnte. Es war gutes Zeug und wärmte mich angenehm von innen. Mein Wohltäter lächelte auf mich herab, und ich hätte zurückgelächelt, aber er steckte das Messer nicht weg. Fred nahm mir das Glas fort und stellte es auf die Theke der Wandbar. Er sah Paco an, als warte er auf ein Zeichen. Paco sah zum dritten Mann, dessen Aufmerksamkeit auf mich gerichtet war.
    »Ich denke, du weißt, warum du hier bist«, sagte er. Er hatte lange dicke Wimpern. Es waren die Augen einer Frau, und ihr Blick gefiel mir nicht. »Steh auf.«
    Ich hatte keinen Grund, mich zu sträuben, allerdings schwankte ich ein wenig und musste mich am Stuhl festhalten. Fred kam zu mir, leerte mir die Taschen und verteilte den Inhalt auf dem Tisch. Sie gingen alles durch. Ich verabschiedete mich von dem Tausend-Dollar-Schein. Sie sahen mich an, und Fred feixte.
    »Ich wusste doch, dass die kleine Krabbe ihm was zugesteckt hatte.«
    »Was hast du sonst noch?«, fragte Paco.
    Sie fanden die Serviette mit meinen gekritzelten Notizen, aber das war nicht, was sie wollten.
    »Er ist ein Reporter«, sagte der Dritte. Fred lachte. Sie sahen sich interessiert einen alten Presseausweis an, den er aus meiner Brieftasche geholt hatte. Er las meinen Namen. »Wie lange warst du schon nicht mehr in New York, Jack R. Fleming?«
    »Hören Sie, ich weiß nicht, was Sie von mir wollen, ich bin erst heute aus dem Zug gestiegen ...«
    »Hat der kleine Galligar dich hergerufen, damit du ihm hilfst?«
    »Galligar?« Wahrscheinlich Bennys Name in Chicago. »Ich weiß nicht, wovon Sie reden. Der kleine Bursche quatscht mich einfach auf der Straße an. Er tischt mir eine verrückte Geschichte auf, die aus dem Black Mask stammen könnte. Ich glaube ihm nicht, und er sagt, er gibt mir tausend Eier, wenn ich ihn aus der Stadt bringe. Ich denke mir, dass der Schein vielleicht falsch ist und er mich über den Tisch ziehen will, dann schießt ihn jemand ab, und ich bin abgehauen.«
    »Warum erzählst du mir nicht die Geschichte?«, fragte er, während er meine Notizen überflog.
    »Er sagte nur, dass ein paar Kerle hinter ihm her sind, weil er den falschen Leuten Kohle abgenommen hat.«
    »Wer ist L. L.?«
    »Louie Long oder Lang, glaube ich, es fällt mir jetzt gerade nicht ein.« Müde ließ ich mich auf den Stuhl sinken. Die Initialen dienen nur der Gedächtnisstütze, später denke ich mir etwas dazu aus.«
    »Was meinst du damit?«
    »Ich bin Reporter, aber ich schreibe auch Erzählungen.

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