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Jack McEvoy 01 - Der Poet

Jack McEvoy 01 - Der Poet

Titel: Jack McEvoy 01 - Der Poet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Organisation in die Hand bekommen, die Beltran betreffen. Er ist im Laufe der Jahre der Best Pal von neun Jungen gewesen. Der zweite, um den er sich vor rund sechzehn Jahren kümmerte, war Gladden.«
    »Himmel.«
    »Ja. Allmählich fügt sich alles zusammen.«
    Ich schwieg für ein paar Augenblicke und dachte über die Neuigkeiten nach. Die Ermittlungen gingen mit Riesenschritten voran. Es war Zeit, sich anzuschnallen.
    »Wie kommt es, dass das Field Office hier nicht auf diesen Kerl gestoßen ist? Alle Zeitungen haben über ihn berichtet.«
    »Gute Frage. Bob hat vor, sich den SAC deswegen vorzuknöpfen. Gordon hat seine Ergebnisse gestern Abend rausgehen lassen. Jemand hätte es sehen und zwei und zwei zusammenzählen müssen. Nun, wir waren die Ersten, die es getan haben.«
    Eine typische bürokratische Schlamperei. Ich fragte mich, wie viel früher sie auf Gladden gestoßen wären, wenn jemand im Field Office von L. A. ein bisschen aufmerksamer gewesen wäre.
    »Du kennst Gladden, nicht wahr?«
    »Ja. Er gehörte zu den Sexualverbrechern, die wir damals verhört haben. Vor sieben Jahren. Ich habe dir von dem Projekt erzählt. Er und Gomble und andere, in diesem Höllenloch da unten in Florida. Ich glaube, unser Team - Gordon, Bob und ich - war eine ganze Woche dort, weil es eine Unmenge von Kandidaten für unsere Interviews gab.«
    Ich wollte ihr schon von Thorsons Anruf bei dem Gefängnis- Computer erzählen, aber dann ließ ich es bleiben.
    Ich war froh, dass sie mit mir wieder wie mit einem Menschen redete. Und es war höchst fraglich, ob sie das auch weiterhin tun würde, wenn ich ihr gestand, dass ich mir die Hotelrechnungen angeschaut hatte.
    »Glaubst du, dass irgendein Zusammenhang besteht zwischen Gombles Hypnosekünsten und dem, was ihr im Falle des Poeten vermutet?«
    »Möglich.«
    Zurück zu den Ein-Wort-Sätzen.
    »Möglich«, wiederholte ich mit einem Anflug von Sarkasmus.
    »Irgendwann werde ich in Florida noch einmal mit Gomble reden. Und ich werde ihn genau das fragen. Doch vorher ist es lediglich möglich, eine Annahme. Okay, Jack?«
    Wir bogen in eine Gasse ein, die hinter einer Reihe von alten Motels und Ladengeschäften entlangführte. Sie verlangsamte die Fahrt so weit, dass ich die Sicherheitsgurte zu lockern wagte.
    »Aber im Augenblick kannst du nicht nach Florida fliegen, oder?«
    »Das hat Bob zu entscheiden. Hier sind wir dicht an Gladden dran. Ich glaube, im Augenblick möchte Bob alle Leute auf L. A. konzentrieren. Gladden ist hier. Oder ganz in der Nähe. Wir spüren es. Wir müssen ihn erwischen. Erst wenn wir ihn haben, kann ich mir über die anderen Dinge den Kopf zerbrechen. Die psychische Motivation. Dann fliegen wir nach Florida.«
    »Und warum dann? Um neues Material für die Untersuchungen über Serienmörder zu gewinnen?«
    »Nein. Ich meine, ja, das auch, aber in erster Linie im Interesse der Anklage. Kerle wie der versuchen immer zu behaupten, sie seien geistesgestört. Ihnen bleibt keine andere Wahl. Und das bedeutet, dass wir die Anklage auf seiner psychischen Verfassung aufbauen und beweisen müssen, dass er sehr gut wusste, was er getan hat, dass er sehr wohl zwischen Gut und Böse unterscheiden kann. Es ist immer die gleiche Geschichte.«
    Der Gedanke, dass der Poet in einem Gerichtssaal angeklagt werden würde, war mir nie gekommen. Mir wurde bewusst, dass ich immer davon ausgegangen war, dass man ihn nicht lebend fassen würde.
    »Was ist los, Jack? Willst du nicht, dass es zum Prozess kommt? Willst du, dass wir ihn töten, wenn wir ihn finden?«
    Ich drehte den Kopf und sah sie an. Das Licht von einer Laterne schien in ihr Gesicht, und für einen Augenblick sah ich ihre Augen.
    »Darüber habe ich noch nicht nachgedacht.«
    »Natürlich hast du das. Würdest du ihn töten, Jack? Wenn du mit ihm allein wärst und keine Konsequenzen zu befürchten hättest, würdest du es dann tun? Glaubst du, das würde einiges wieder gutmachen?«
    Mir widerstrebte es, dieses Thema mit ihr zu erörtern. Ich spürte, dass sie ihre Frage ernst meinte.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete ich schließlich. »Könntest du ihn töten? Hast du schon einmal jemanden umgebracht, Rachel?«
    »Wenn ich die Gelegenheit dazu hätte, würde ich es tun, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern.«
    Ich wartete darauf, dass sie weitersprach, aber es kam nichts mehr. Sie hielt hinter einem der alten Motels an, wo bereits zwei andere Caprice standen.
    »Du hast meine zweite Frage noch nicht

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