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Jack McEvoy 01 - Der Poet

Jack McEvoy 01 - Der Poet

Titel: Jack McEvoy 01 - Der Poet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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ersten Klingeln.
    »Bledsoe Investigations.«
    »Hier ist Jack McEvoy«
    »Jack Mac, wie geht es Ihnen?«
    »Gut. Und Ihnen?«
    »Wesentlich besser, nachdem ich heute Morgen die Nachrichten gehört habe.«
    »Das freut mich.«
    »Sie haben ein gutes Werk getan, Jack, ein wirklich gutes Werk.«
    Wie kommt es dann, dass ich mich gar nicht gut fühle?, dachte ich, sprach es aber nicht aus.
    »Jack?«
    »Ja?«
    »Ich bin Ihnen etwas schuldig. Und Johnny Mac auch.«
    »Nein, das sind Sie nicht. Wir sind quitt, Dan. Sie haben mir geholfen.«
    »Trotzdem. Wenn Sie irgendwann mal hierher kommen, gehen wir zusammen einen trinken. Auf meine Kosten.«
    »Danke, Dan. Ich werde es mir merken.«
    »Hey, was ist mit diesem FBI-Mädchen, das im Fernsehen und in den Zeitungen zu sehen war? Agent Walling? Sie sieht toll aus.«
    Ich warf einen Blick auf Rachel.
    »Ja, das tut sie.«
    Er schaffte es, mir ein Lächeln zu entlocken. Ich legte auf und betrachtete die beiden Nachrichten von den Verlagen. Ich war versucht, zurückzurufen, ließ es dann aber doch bleiben. Ich wusste nicht viel über die Buchbranche, aber seinerzeit, als ich an meinem ersten Roman schrieb, hatte ich ein bisschen recherchiert und dann beschlossen, mir, falls ich ihn je fertigschreiben sollte, einen Agenten zu beschaffen. Ich hatte mir sogar schon einen ausgesucht. Nur hatte ich nie ein Buch fertig geschrieben, das ich ihm hätte schicken können. Ich beschloss, seinen Namen und seine Telefonnummer wieder herauszukramen und ihn irgendwann anzurufen.
    Als Nächstes bedachte ich den Anruf von Warren. Die Stenografin war immer noch nicht erschienen, also wählte ich schnell die Nummer, die er hinterlassen hatte. Es meldete sich eine Telefonistin, und als ich sie bat, mich mit Warren zu verbinden, schaute Rachel sofort mit einem fragenden Blick auf. Ich zwinkerte ihr zu. Die Stimme am Telefon teilte mir kurz darauf mit, dass Warren nicht im Hause sei. Ich nannte ihr meinen Namen, hinterließ aber weder eine Nachricht noch eine Nummer. Warren würde sich ärgern, dass er meinen Anruf verpasst hatte, wenn er davon erfuhr.
    »Weshalb wolltest du mit ihm sprechen?«, fragte Rachel, nachdem ich aufgelegt hatte. »Ich dachte, ihr wäret Feinde.«
    »Das sind wir wohl auch. Wahrscheinlich wollte ich ihm nur sagen, dass er sich zum Teufel scheren soll.«
    Ich brauchte eine Stunde und fünfzehn Minuten, um Rachel den Ablauf des Geschehens mit allen Details zu erzählen. Die Stenografin hielt alles fest. Als ich zu der Schießerei kam, wurden Rachels Fragen spezifischer. Unter anderem wollte sie auch wissen, was ich in diesen Augenblicken gedacht hatte.
    Ich sagte, dass mein einziges Trachten gewesen sei, Gladden die Waffe zu entwenden. Ich erzählte ihr von meiner Idee, die Pistole leer zu schießen, und betonte, dass der zweite Schuss nicht beabsichtigt gewesen war.
    Nach ein paar abschließenden Fragen sagte Rachel der Stenografin, dass sie die Reinschrift am nächsten Morgen brauchen würde, damit sie den Anklage-Unterlagen für den Staatsanwalt beigefügt werden konnte.
    »Was meinst du mit >Anklage-Unterlagen    »Das ist nur so ein Ausdruck. Wir verwenden ihn in der Regel, wenn wir auf eine Anklage oder eine Verurteilung aus sind. In deinem Fall geht es nur darum, dass eine gerechtfertigte Tötung in Notwehr festgestellt wird. Mach dir keine Sorgen, Jack.«
    Es war noch früh, aber wir beschlossen, trotzdem schon zum Lunch zu gehen. Rachel sagte, sie würde mich hinterher beim Hotel absetzen. Im Field Office wartete eine Menge Arbeit auf sie. Ich hatte nichts mehr damit zu tun.
    Als wir den Korridor entlanggingen, stellte sie fest, dass die mit >Group Three< bezeichnete Tür offen stand. Wir schauten hinein. In dem Zimmer saßen zwei Männer an Computern, mit einem Haufen Papiere neben den Tastaturen. Auf einem der Monitore der Agenten lag ein Exemplar der gleichen Poe-Ausgabe, die ich hatte. Der Mann bemerkte uns.
    »Hi, ich bin Rachel Walling, und das ist Jack McEvoy. Wie kommen Sie voran?«
    Der andere schaute ebenfalls auf. Sie begrüßten uns und stellten sich vor. Dann beantwortete der Mann, der Don Clearmountain hieß, ihre Frage.
    »Recht gut. Heute Abend werden wir eine Liste von Namen und Adressen zusammengestellt haben. Die übermitteln wir dann an die jeweiligen Field Offices, und das sollte für Durchsuchungsbefehle ausreichen.«
    Es würde eine landesweite Aktion werden. Ich sah die

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