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Jack McEvoy 01 - Der Poet

Jack McEvoy 01 - Der Poet

Titel: Jack McEvoy 01 - Der Poet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Schlagzeile bereits vor mir. Der Club des toten Poeten. So würden sie diese Leute garantiert nennen.
    »Aber ich arbeite gerade noch an etwas anderem, das wirklich ziemlich toll ist«, sagte Clearmountain.
    Auf dem Gesicht des Computer-Spezialisten erschien ein befriedigtes Lächeln.
    »Nämlich?«, fragte Rachel.
    »Also, wir kennen einen Haufen Nummern, an die Gladden Digitalfotos übermittelt hat. Wir haben sie mit den Unterlagen über die Kabelüberweisungen an die Bank in Jacksonville verglichen. Es passt alles zusammen.«
    Er nahm einen Stapel Papiere, blätterte ihn durch und wählte ein Blatt aus.
    »Zum Beispiel wurden am fünften Dezember letzten Jahres fünfhundert Dollar auf das Konto überwiesen, und zwar durch die Minnesota National Bank in St. Paul. Als Absender der Überweisung war ein Davis Smith angegeben. Vermutlich ein falscher Name. Am nächsten Tag tätigte Gladden über sein C-Modem einen Anruf bei einer Nummer, von der wir festgestellt haben, dass sie einem Mann namens Dante Sherwood in St. Paul gehört. Die Verbindung dauerte vier Minuten, ungefähr die Zeit, die es braucht, ein Foto zu übermitteln und zu empfangen. Wir haben buchstäblich Dutzende von solchen Transaktionen. Geldüberweisung und Übermittlung im Abstand von einem Tag.«
    »Großartig.«
    »Und nun stellt sich die Frage, woher haben all diese Käufer von Gladden gewusst? Woher wussten sie, was er zu verkaufen hatte? Mit anderen Worten, wo war der Umschlagplatz für diese Fotos?«
    »Und Sie haben ihn gefunden?«
    »Ja, wir haben ihn gefunden. Die Nummer, die über das Modem am häufigsten angerufen wurde, gehört zu einer Systemseite, einer Art Schwarzem Brett, des PTL Networks.«
    Rachels Gesicht drückte Überraschung aus.
    »Praise the Lord?«
    »Schön wär‘s. Wir glauben eher, dass es Pre-Teen Love heißt.«
    »Widerlich.«
    »Stimmt. Im Grunde war es nicht sonderlich schwierig, das herauszubekommen. Nicht sonderlich originell, und die meisten dieser Systemseiten benutzen diese Art von Euphemismen. Was uns den ganzen Vormittag gekostet hat, war, in dieses Netzwerk einzudringen.«
    »Und wie haben Sie es geschafft?«
    »Wir haben Gladdens Passwort herausbekommen.«
    »Einen Moment«, sagte Rachel. »Über das, was gestern Abend passiert ist, haben sämtliche Medien im ganzen Land berichtet. Hätte derjenige, der die Systemseite organisiert, ihn nicht sofort hinausgeworfen? Seinen Zugang und sein Passwort gelöscht, bevor wir eindringen konnten?«
    »Das wäre besser für ihn gewesen, aber er hat es nicht getan.« Clearmountain sah den anderen Agenten an, und beide lächelten verschwörerisch. Sie wussten offensichtlich noch mehr. »Vielleicht war der Systemadministrator aus irgendeinem Grund verhindert und konnte ihn nicht rechtzeitig rauswerfen.«
    »Nun erzählen Sie schon«, drängte Rachel ungeduldig.
    »Wir haben alles Mögliche versucht, um hineinzukommen, Variationen von Gladdens Namen, Geburtsdatum, Sozialversicherungsnummer - die üblichen Tricks. Nichts. Wir dachten dasselbe wie Sie. Dass er aus dem System gelöscht worden war.«
    »Aber?«
    »Aber dann haben wir es mit Poe versucht.« Clearmountain zog das Buch von seinem Monitor und hielt es in die Höhe.
    »Das Passwort besteht aus zwei Teilen. Den ersten zu finden war leicht. Er lautete Edgar. Aber den zweiten Teil bekamen wir einfach nicht heraus. Wir haben es mit Raven versucht, mit Eidolon, mit Usher und so weiter. Dann haben wir es abermals mit Gladdens Namen und Nummern versucht. Immer noch nichts. Aber schließlich - bingo! - hatten wir es. Joe ist darauf gekommen, als er Kaffeepause machte.«
    Clearmountain deutete auf den anderen Agenten, Joe Perez. Er lächelte und verbeugte sich auf seinem Stuhl. Er sah so stolz aus wie ein Junge, der nach einer Abschlussfeier mit einem Mädchen in einem Hotelzimmer gelandet ist.
    »Ich las in der Pause über Poe«, erklärte Perez. »Meine Augen werden müde, wenn ich ständig auf den Monitor schaue.«
    Clearmountain nahm den Bericht wieder auf. »Im biografischen Teil des Buches ist Joe darauf gestoßen, dass Poe einmal einen falschen Namen benutzt hat, um in die Armee oder sonst wo aufgenommen zu werden. Edgar Perry. Wir gaben ihn ein, und wie ich bereits sagte - bingo! Wir waren drinnen.«
    Die beiden Männer strahlten sich triumphierend an. Das FBI von heute, dachte ich.
    »Und was haben Sie dann gefunden?«
    »Es gibt zehn Abteilungen. Die meisten listen spezifische Geschmäcker auf. Mit anderen Worten,

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