Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jack McEvoy 01 - Der Poet

Jack McEvoy 01 - Der Poet

Titel: Jack McEvoy 01 - Der Poet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
Vom Netzwerk:
Wahrscheinlich kommt alles wieder vollkommen in Ordnung.«
    »Jack, Mann, es tut mir Leid. Ich weiß im Moment wirklich nicht, wo mir der Kopf steht.«
    »Ja, kann ich mir denken. Bis demnächst.«
47
    Die Tablette begann zu wirken. Der Schmerz in meiner Hand ließ nach, und ein Gefühl der Gelassenheit und Entspanntheit ergriff von mir Besitz. Nachdem ich das Gespräch mit Glenn beendet hatte, verband ich meinen Computer wieder mit dem Telefon, startete das Faxprogramm und schickte das Buchexposé an die Nummer, die der Literaturagent mir genannt hatte. Während ich dem schrillen Geräusch der zustandekommenden Computerverbindung lauschte, traf mich ein Gedanke wie ein Blitzschlag. Die Anrufe, die ich während des Fluges nach Los Angeles getätigt hatte!
    Ich war so sehr darauf erpicht gewesen, zu beweisen, dass Thorson Warrens Informant gewesen war, dass ich den anderen Nummern auf seiner Hotelrechnung nur flüchtige Aufmerksamkeit gewidmet hatte. Nummern, die ich immerhin während des Fluges auch einmal angewählt hatte. Einer dieser Anrufe war von einem Computer in Florida beantwortet worden, möglicherweise im UCI in Raiford.
    Ich zog die Computertasche vom Bett, holte meine Notizbücher heraus und blätterte beide durch, fand aber keine Notizen über meine Anrufe vom Flugzeug aus. Dann erinnerte ich mich, dass ich mir gar nichts notiert hatte, weil ich natürlich nicht damit gerechnet hatte, dass jemand die Unterlagen aus meinem Zimmer stehlen würde.
    Die Nummer, von der Clearmountain gesagt hatte, dass sie von Gladdens Computer aus am häufigsten angewählt worden war, kannte ich nicht. Ich dachte daran, ihn anzurufen und ihn zu bitten, sie mir zu geben, aber ich bezweifelte, dass er es ohne Rücksprache mit Backus oder Rachel tun würde. Und genau das wollte ich zunächst noch nicht.
    Ich holte meine Visa-Card aus der Brieftasche und drehte sie um. Nachdem ich das Telefon wieder angeschlossen hatte, wählte ich die auf der Kreditkarte angegebene 8ooer-Nummer und sagte der Vermittlung, ich hätte eine Rückfrage wegen einer Abbuchung. Nach drei Minuten Hintergrundmusik meldete sich eine Sachbearbeiterin, und ich fragte, ob es möglich sei, die Belastungen meines Kontos zu überprüfen, die erst vor drei Tagen vorgenommen worden seien. Nachdem ich mich durch meine Sozialversicherungsnummer und andere Details ausgewiesen hatte, stellte sie anhand meiner Daten im Computer fest, dass die Anrufe meinem Konto bereits belastet worden waren. Und die Nummern, die ich angerufen hatte, waren gleichfalls im Computer gespeichert. Fünf Minuten später hatte ich mir all jene notiert, die ich vom Flugzeug aus angerufen hatte. Ich dankte der Sachbearbeiterin und legte auf.
    Abermals verband ich meinen Laptop mit dem Telefon. Ich schaltete das Kommunikationsprogramm ein, wählte die Nummer, die von Thorsons Zimmer aus angerufen worden war, und ließ das Programm laufen. Ich schaute auf die Uhr auf dem Nachttisch. Es war drei Uhr, das bedeutete sechs Uhr in Florida. Es klingelte, dann kam die Verbindung zustande. Das vertraute Geräusch. Mein Bildschirm leerte sich, dann erschien eine Textzeile.
    ************************************************************************************************************************
    WILLKOMMEN BEIM PTL-CLUB
    ************************************************************************************************************************
    Ich stieß den Atem aus, lehnte mich zurück und hatte das Gefühl, als ginge ein Stromstoß durch mich hindurch. Nach ein paar Sekunden rückte die Textzeile nach oben, und es folgte eine kodierte Aufforderung an den User, sein Passwort einzugeben. Ich tippte EDGAR und stellte fest, dass meine gesunde Hand dabei zitterte. Edgar wurde akzeptiert, dann folgte die Aufforderung für ein zweites Passwort. Ich tippte PERRY ein. Einen Augenblick später wurde auch das angenommen, und auf dem Bildschirm erschien eine Warnschablone.
    ************************************************************************************************************************
    PRAISE THE LORD
    ************************************************************************************************************************
    VERKEHRSREGELN
    1.     NIEMALS DEN ECHTEN NAMEN BENUTZEN
    2.     NIEMALS SYSTEMNUMMERN AN BEKANNTE WEITERGEBEN
    3.     NIEMALS ZU EINEM TREFFEN MIT EINEM ANDEREN USER BEREITSEIN
    4.     DARAN DENKEN, DASS ANDERE USER FREMDKÖRPER SEIN KÖNNEN
    5.    SYSOP BEHÄLT SICH DAS RECHT

Weitere Kostenlose Bücher