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Jack Morrow und das Grab der Zeit: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Jack Morrow und das Grab der Zeit: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Jack Morrow und das Grab der Zeit: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niel Bushnell
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Kreis herum und spürte etwas näher kommen. Er drehte sich zu Jack herum und lachte bedrohlich auf. »Die Rose, Jack. Sie ist hier.«
    Rouland sah wieder nach oben, und ein kindliches Stau nen stand in seinen dunklen Augen. Ohne Vorwarnung sprin tete Davey auf Rouland zu. Er ging in die Hocke und sprang hoch in die Luft, überwand den Raum zwischen ihnen in einem beeindruckenden Satz. Irgendwie war er über Rouland gekommen und warf ihn zu Boden. Einen Moment lang schien alles wie eingefroren. Nichts bewegte sich, und dann waren die Paladine überall. Eloise kämpfte gegen drei zugleich und ließ ihrer Wut jetzt freien Lauf.
    Jack sah fassungslos zu, wie Rouland seinen Schock über wand und sich vom Boden hochstemmte, eine Hand um Daveys Kehle. Mit einer Armdrehung schleuderte er Davey beiseite, quer durchs Kirchenschiff. Er schlug gegen einen der Steinpfeiler und blieb reglos liegen.
    Die Paladine zogen ihren Kreis immer enger und bedrängten Eloise mit ihrer Überzahl. Sie kämpfte beharrlich, und zwei Paladine gingen zu Boden. Sie sprang auf die Kirchenbänke, und auf einmal bewegten sich die Fechtenden rasch durch die Kathedrale. Eloise führte die Paladine von Jack weg, und in ihrem Kreis war plötzlich eine Lücke. Jack sah nach hinten zu Davey: Er lebte noch, das Gesicht verzerrt vor Schmerzen, und sein Blick besagte klar, was er von Jack wollte.
    »Haut ab«, rief Jack. Jo-Jo reagierte als Erster und rannte vom Kampfgeschehen weg. »Komm, Jack!«
    Jack lief zu einer der Seitentüren des Kirchenschiffs, Jo-Jo rannte blindlings voran, und hinter ihnen klirrten die Klingen. Er traute sich nicht stehen zu bleiben. Die Tür war nicht abgeschlossen, und Jo-Jo und er schlüpften hindurch. Vor ihnen war wieder eine Wendeltreppe.
    »Da rauf«, sagte er zu Jo-Jo, dann folgte er seinem jüngeren Ich die Stufen hinauf und war im ersten Stock, bevor unten die Paladine ins Treppenhaus platzten. Er blieb nicht stehen, um nachzusehen, sondern rannte immer schneller, immer höher.
    »Ich hab Angst«, rief Jo-Jo, als er beim Kopf der Treppe ankam.
    »Ich auch«, sagte Jack. Er hielt dem Kleinen eine Hand hin. »Aber uns passiert nichts, versprochen.«
    Jo-Jo nahm seine Hand.
    Die dunklen Umrisse der Paladine kreiselten von unten auf sie zu wie ein Vogelschwarm, der gleich auf seine Beute niederstieß. Vor ihnen war eine Tür, und Jack betete, dass sie nicht abgeschlossen war – wohin sie führte, war egal. Er drängte sich dagegen, aber sie wollte nicht aufgehen. Seine Verzweiflung wuchs, als die Paladine immer näher kamen, und er packte die Klinke erneut und zog mit aller Kraft daran. Diesmal ging die Tür quietschend und schwerfällig auf, gerade weit genug, dass sie hindurchpassten. Er fuhr herum und drückte die Tür zu, dann rannte er wie der einen langen Korridor hinab, ohne jeden Gedanken dar an, wo sie wohl waren; Hauptsache, er brachte Jo-Jo in Sicherheit. Schon war zu hören, wie die Paladine hinten mit der Tür kämpften, sie aufrissen und weiter vordrangen. Vor ihnen bog der Gang nach links ab. Jack folgte ihm und blieb bei einer Tür stehen, die leicht zurückgesetzt war. Er öffnete sie und trat ein, stieß die Tür hinter Jo-Jo und sich fest zu.
    Sie befanden sich in einem kleinen Raum voller alter Kisten und Bücher. Jack ließ Jo-Jos Hand los und fing an, alles vor der Tür aufzuhäufen, was sich finden ließ. Er trat zurück und begutachtete seine hastige Arbeit.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Jo-Jo.
    »Keine Ahnung.«
    Aus dem Korridor waren Stimmen zu hören, die näher kamen. Jack fuhr herum, und seine Verzweiflung wuchs mit jeder Sekunde. In der Ecke war, hinter drei großen Holzkisten verborgen, eine rostige Metallleiter an der Wand befestigt und führte durch eine kleine Öffnung in der Decke senkrecht nach oben.
    »Schnell!« sagte er zu Jo-Jo und schob ihn die Leiter hinauf. Sie gelangten auf eine kleine Metallplattform, und als er darauf trat, sah er eine verriegelte Luke vor ihnen. Er zog die Riegel rasch beiseite und zog die Luke auf. Schwüle Nachtluft schlug ihm ins Gesicht, pfeifend und heulend, und er kletterte durch die Öffnung, aber Jo-Jo wollte nicht mitkommen.
    »Wir können hier drin nicht bleiben«, sagte Jack und ver suchte, nicht so ängstlich und drängend zu klingen. »Hier lang. Komm.«
    Arglos zog Jo-Jo sich durch die Luke nach draußen, auf das Dach der Kathedrale. Schwere Regenwolken hingen am dunklen Himmel und wollten jeden Moment losschütten. Der Wind zerrte an ihren

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