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Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht

Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht

Titel: Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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fremdartigen Rangabzeichen.
    Die beiden letzten Personen waren Amerikaner, die in Zivil gekleidet waren - die Art Zivil, die ebenso klar auf einen militärischen Status hindeutet wie eine Uniform. Die junge Frau trug einen mittellangen Leinenrock, eine langärmelige Khakibluse und feste braune Halbschuhe. Der Mann war groß und grauhaarig, schätzungsweise Mitte fünfzig, und hatte unter einem leichten Regenmantel mit Gürtel einen Tropenanzug aus Khaki an. In einer Hand hielt er einen abgewetzten braunen Aktenkoffer, und vor seinen Füßen stand ein alter Kleidersack.
    Der Grauhaarige nickte der Ehrengarde kaum merklich zu. Auf einen leise ausgesprochenen Befehl des Kommandoführers hin traten die sechs Soldaten in zwei Reihen an. Sie marschierten in langsamem Schritt vorwärts, machten rechtsum und gingen weiter, bis sie genau zu beiden Seiten des ersten Behälters aufgereiht waren. Verharrten kurz, bückten sich und hoben den Sarg mit einer geschmeidigen Bewegung auf ihre Schultern. Wieder ein halblauter Befehl, dann marschierten sie langsam zum Hangartor, wobei der Sarg genau waagrecht auf ihren Schultern ruhte. Die einzigen Geräusche waren das Knirschen ihrer Absätze auf dem Beton und das Heulen der Düsentriebwerke.
    Auf dem Vorfeld machten sie rechtsum und marschierten in weitem Bogen durch den heißen Abgasstrahl der Triebwerke zur Heckrampe der Starlifter. Dann gingen sie gemessenen Schrittes exakt in der Mitte der Rampe hinauf, tasteten mit den Stiefeln nach den aufs Metall geschraubten Gummiprofilen und gelangten so in den Laderaum der Maschine. Dort erwartete sie die Pilotin, ein Hauptmann der U.S. Air Force in einer salbeigrünen Fliegerkombi in Tropenausführung. Mit ihr war die Cockpitbesatzung angetreten: Kopilot, Flugingenieur, Navigator und Funker. Ihr gegenüber standen der Lademeister und sein Team in ihren grünen Overalls stramm. So bildeten sie zwei schweigende Reihen, zwischen denen die Ehrengarde hindurchmarschierte. Im Laderaum setzten die sechs Männer den Sarg auf einem niedrigen Podest am vorderen Druckschott ab. Vier der Soldaten nahmen Haltung an, während der vorderste und der hinterste Mann den Sarg ausrichteten. Der Lademeister trat vor, sicherte ihn mit Spanngummis, dann richtete er sich wieder auf und salutierte gemeinsam mit der Ehrengarde.
    Die Verladung der sieben Behälter dauerte gut eine Stunde. Die drei Männer und zwei Frauen im Hangar beobachteten sie schweigend und folgten dann dem siebten Sarg aufs Vorfeld hinaus. Sie passten ihr Tempo dem langsamen Schritt der Ehrengarde an und warteten an der Rampe der Transportmaschine in der von Lärm erfüllten schwülen Abendhitze. Dann kam die Ehrengarde ins Freie zurückmarschiert. Der grauhaarige Amerikaner salutierte vor ihr, schüttelte den drei vietnamesischen Offizieren die Hand und nickte seiner amerikanischen Kollegin zu. Dabei wurde kein Wort gesprochen. Er nahm seinen Kleidersack über die Schulter und lief die Rampe hinauf. Die Heckrampe schloss sich hinter ihm. Die Triebwerke heulten auf, und die riesige Starlifter setzte sich in Bewegung, rollte weit ausholend nach links und verschwand hinter dem Hangar. Der Triebwerkslärm wurde schwächer. Dann schwoll er in der Ferne wieder an. Die Zurückgebliebenen sahen die Maschine auf der Startbahn vorbeirasen, weiter beschleunigen und steil abheben. Sie kurvte im Steigflug rechts weg, war nur noch an ihren blinkenden Kollisionswarnleuchten zu erkennen, verschwand dann und ließ nichts zurück außer einem Abgasstrahl, der ihre Kurvenbahn am Nachthimmel nachzeichnete.
    Die Ehrengarde marschierte zu ihrem Fahrzeug. Die Amerikanerin schüttelte den drei vietnamesischen Offizieren die Hand und lief zu ihrem Wagen. Auch die Vietnamesen gingen zu ihrem Dienstwagen, einer stumpf olivgrün lackierten japanischen Limousine. Die Frau fuhr, die beiden Männer saßen hinten. Ihre Fahrt ins Stadtzentrum von Hanoi dauerte nicht lange. Die Frau parkte auf einem mit Maschendraht gesicherten Gelände hinter einem sandfarbenen, niedrigen Betonbau.
    Die Männer stiegen wortlos aus und betraten das Gebäude durch eine Tür ohne Aufschrift. Die Frau schloss den Wagen ab, ging um das Gebäude herum zu einem anderen Eingang und stieg eine Treppe mit nur wenigen Stufen in ihr Büro hinauf. Auf dem Schreibtisch lag ein aufgeschlagenes Diensttagebuch, in das sie mit sauberer Schrift die Absendung der Fracht eintrug. Dann klappte sie das Buch zu und sperrte es in einen Stahlschrank, bevor sie die

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