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Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht

Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht

Titel: Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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sechseinhalb Kilo ein ziemlich kräftiger Zug sind. Deshalb fehlt ein eigener Sicherheitsmechanismus. Reacher riss die Pistole hoch und zog den Abzug durch. Der Schuss fiel, und der leere Stuhl zersplitterte. Der Schussknall war laut, viel lauter als im Film. Ein Geräusch, als klatsche jemand mit dem Telefonbuch von Manhattan mit aller Kraft auf eine Schreibtischplatte. Kein wirklich leises Geräusch. Aber trotzdem viel leiser als ein ungedämpfter Schussknall.
    Die vier Kerle erstarrten vor Schreck. Zerfetztes Kunstleder und die uralte Rosshaarfüllung wurden aufgewirbelt, schwebten langsam zu Boden. Rutter stand wie gelähmt da. Reacher verpasste ihm einen linken Magenhaken, trat ihm die Beine weg und ließ ihn zu Boden knallen. Dann zielte er mit der Steyr auf den Mann neben dem zertrümmerten Stuhl.
    »Runter in den Keller«, sagte er. »Los, los, runter mit euch! Beeilung!«
    Keiner bewegte sich. Also zählte Reacher laut eins, zwei, drei und drückte dann erneut ab. Wieder ein lauter Knall. Vor den Füßen des ersten Kerls zersplitterten die Bodenbretter. Eins, zwei, drei, dann schoss Reacher noch mal. Und wieder eins, zwei, drei Staub und Holzsplitter wurden aufgewirbelt. Die wiederholten Schussknalle waren ohrenbetäubend laut. Es stank nach Kordit und der heißen Stahlwolle im Innern des Schalldämpfers. Nach dem dritten Schuss in den Fußboden hatten die Männer es plötzlich sehr eilig, zu der Falltür zu kommen. Sie drängelten und schubsten und polterten die Treppe hinunter. Reacher ließ die Klappe hinter ihnen zufallen und zerrte den Ladentisch darüber. Rutter versuchte, sich auf allen vieren aufzurichten. Reacher warf ihn mit einem Tritt um und bearbeitete ihn dann weiter mit den Füßen, als er wegzukriechen versuchte. Er landete mit dem Kopf unten am Ladentisch.
    Jodie hielt das gefälschte Foto in der Hand. Sie ging neben ihm in die Hocke und hielt es ihm vor die Nase. Er blinzelte, während er sich darauf zu konzentrieren versuchte. Sein Mund bewegte sich, aber er brachte keinen Ton heraus. Reacher bückte sich und fasste ihn am linken Handgelenk. Riss seine Hand hoch und packte den kleinen Finger.
    »Fragen«, sagte er. »Und für jede Lüge breche ich Ihnen einen Finger, verstanden?«
    Rutter begann sich zu wehren, setzte seine gesamte Kraft ein, um sich aufzurappeln und von ihm wegzukommen. Reachers Faust traf ihn wieder in der Magengrube, und er sackte erneut zusammen.
    »Wissen Sie, wer wir sind?«
    »Nein«, keuchte Rutter.
    »Wo ist diese Aufnahme entstanden?«
    »Geheimlager«, sagte Rutter stöhnend. »Vietnam.«
    Reacher brach ihm den kleinen Finger. Bog ihn einfach zur Seite, bis er knackend am Knöchel abbrach. Rutter schrie vor Schmerzen auf. Reacher packte den nächsten Finger, an dem ein goldener Ring steckte.
    »Wo?«
    »Bronx Zoo«, keuchte Rutter.
    »Wer ist der Bewacher?«
    »Irgendein Junge.«
    »Wer ist der Mann?«
    »Freund«, sagte Rutter stöhnend.
    »Wie oft haben Sie mit diesem Trick gearbeitet?«
    »Vielleicht fünfzehnmal«, antwortete Rutter.
    Reacher bog den Ringfinger zur Seite.
    »Das ist die Wahrheit!«, kreischte Rutter. »Nicht öfter, echt nicht! Und Ihnen hab ich nie was getan. Ich kenn Sie überhaupt nicht.«
    »Sie kennen das Ehepaar Hobie?«, fragte Reacher. »Droben in Brighton?«
    Er sah, wie Rutter benommen eine Namenliste in seinem Kopf durchging. Dann, wie er sich an sie erinnerte und zu begreifen versuchte, wie es möglich war, dass diese gebrechlichen alten Leute ihm dies alles eingebrockt hatten.
    »Sie sind ein richtiger Scheißkerl, stimmt’s?«
    Rutter schüttelte in panischer Angst den Kopf.
    »Los, sagen Sie’s schon, Rutter«, brüllte Reacher.
    »Ich bin ein Scheißkerl«, winselte Rutter.
    »Wo ist Ihre Bank?«
    »Meine Bank?«, fragte Rutter verständnislos.
    »Ihre Bank«, wiederholte Reacher.
    Rutter zögerte. Reacher verstärkte wieder den Druck auf seinen Ringfinger.
    »Zehn Blocks von hier«, kreischte Rutter.
    »Eigentumsurkunde für Ihren Truck?«
    »In der mittleren Schublade.«
    Reacher nickte Jodie zu. Sie stand auf und trat hinter den Ladentisch. Zog die Schublade auf, kramte darin herum und holte einen Packen Schriftstücke heraus. Sie blätterte ihn durch, dann nickte sie. »Auf seinen Namen zugelassen. Hat etwas über vierzigtausend Dollar gekostet.«
    Reacher ließ die Hand los und packte Rutter am Hals. Er beugte sich noch tiefer über ihn, bis er das Kinn des anderen zwischen Daumen und Zeigefinger hatte.
    »Ich kaufe

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