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Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht

Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht

Titel: Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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gesagt, weil Sie genau wussten, dass es dann nicht lange gedauert hätte, bis jemand darauf gekommen wäre, dass Sie nicht Hobie sind. Deshalb sind Sie untergetaucht. Ein neuer Name, ein neues Leben. Eine weiße Weste. Wollen Sie irgendetwas davon leugnen?«
    Allen umklammerte Jodie noch fester.
    »Sie reden lauter Scheiß«, entgegnete er.
    Reacher schüttelte den Kopf. Schmerzen zuckten durch seinen Kopf wie feurige Blitze.
    »Nein, das stimmt alles«, sagte er. »Nash Newman hat heute Morgen Victor Hobies Skelett identifiziert. Es liegt mit Ihrer Erkennungsmarke um den Hals auf Hawaii in einem Sarg.«
    »Lauter Scheiß«, wiederholte Allen.
    »Die Zähne haben den Ausschlag gegeben«, erklärte Reacher. »Mr. und Mrs. Hobie haben ihren Jungen regelmäßig zweimal im Jahr zum Zahnarzt geschickt, damit er seine guten Zähne behielt. Newman sagt, dass sie eine eindeutige Identifizierung ermöglicht haben. Er hat eine Stunde damit verbracht, die Röntgenaufnahmen auszuwerten und die Details in den Computer einzugeben. Dann hat er exakt den gleichen Schädel erkannt, als er an dem Sarg vorbeigegangen ist. Eine hundertprozentige Übereinstimmung.«
    Allen schwieg.
    »Ihr Täuschungsmanöver hat dreißig Jahre lang geklappt«, sagte Reacher. »Bis Hobies Eltern Druck gemacht haben und irgendjemand begonnen hat, Nachforschungen anzustellen. Und jetzt ist Schluss damit, weil Sie sich vor mir verantworten müssen.«
    Allen grinste höhnisch. Das machte die unverbrannte Hälfte seines Gesichts so hässlich wie die andere.
    »Warum, zum Teufel, sollte ich mich vor Ihnen verantworten?«
    Reacher starrte ihn unverwandt über seine Waffe hinweg an.
    »Aus mehreren Gründen«, antwortete er ruhig. »Ich vertrete hier viele Leute. Zum Beispiel Victor Truman Hobie. Er war ein Held, aber durch Ihre Schuld wurde er als Deserteur und Mörder abgestempelt. Seine Eltern haben dreißig Jahre lang in schrecklicher Ungewissheit gelebt. Ich vertrete auch sie. Und ebenso vertrete ich Gunston und Zabrinski. Beide waren MP-Leutnants, beide vierundzwanzig. Auch ich war mit vierundzwanzig Leutnant bei der Militärpolizei. Die beiden sind wegen Ihrer Verbrechen in den Tod geflogen. Deshalb müssen Sie sich vor mir verantworten, Allen. Weil ich sie bin. Schweine wie Sie sind schuld daran, dass Leute wie ich umkommen.«
    Allens Blick war ausdruckslos. Er bohrte Jodie den Haken etwas tiefer in die Taille, drückte ihr den Revolver noch fester in die Rippen. Dann nickte er kaum merklich.
    »Okay, ich war Carl Allen«, sagte er. »Ich geb’s zu, Klugscheißer. Ich war Carl Allen, und eines Tages war damit Schluss. Danach war ich Victor Hobie. Ich war lange Victor Hobie - viel länger, als ich Carl Allen war -, aber damit scheint jetzt auch Schluss zu sein. Also werde ich in Zukunft Jack Reacher sein.«
    »Was?«
    »Das ist mein Angebot«, erwiderte Allen. »Das ist der Deal. Das ist unser Tauschgeschäft. Ihr Name gegen das Leben dieser Frau.«
    »Was?«, wiederholte Reacher.
    »Ich will Ihre Identität«, sagte Allen. »Ich will Ihren Namen.«
    Reacher starrte ihn nur an.
    »Sie sind ein Vagabund und haben keine Angehörigen«, sagte Allen. »Kein Mensch wird Sie vermissen.«
    »Und dann?«
    »Dann sterben Sie«, antwortete Allen. »Schließlich dürfen wir nicht zulassen, dass zwei Leute mit demselben Namen herumlaufen, oder? Das ist ein fairer Tausch: Ihr Leben gegen das Leben dieser Frau.«
    Jodie starrte Reacher unverwandt an und wartete auf seine Entscheidung.
    »Kein Deal«, sagte Reacher.
    »Ich erschieße sie«, sagte Allen.
    Reacher schüttelte erneut den Kopf. Die Schmerzen waren unerträglich. Sie wurden immer stärker und breiteten sich hinter seinen Augen aus.
    »Nein, Sie erschießen sie nicht«, sagte er. »Denken Sie darüber nach, Allen. Denken Sie an sich selbst. Sie sind ein egoistischer Scheißkerl. Sie sehen sich immer als die Nummer eins. Erschießen Sie sie, erschieße ich Sie. Sie sind dreieinhalb Meter von mir entfernt. Ich ziele auf Ihren Kopf. Drücken Sie ab, drücke ich ab. Stirbt sie, sind Sie eine Zehntelsekunde später tot. Und auch mich können Sie nicht erschießen, denn sobald Sie auf mich zu zielen versuchen, lege ich Sie um, bevor Sie den Revolver hochkriegen. Denken Sie darüber nach.«
    Er starrte Allen trotz seiner Schmerzen weiter unverwandt an. Eine klassische Pattsituation. Aber es gab ein Problem.
    Seine Analyse der Situation wies einen entscheidenden Fehler auf. Das erkannte er jetzt. Diese Einsicht jagte

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