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Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht

Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht

Titel: Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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und brach ihm mit einem kurzen Ruck das Genick.
    Einer erledigt, aber er war gestorben, ohne etwas verraten zu haben, und in einer solchen Situation sind Informationen unverzichtbar. Reachers Gefühl sagte ihm, dass dies eine kleine Organisation war. Aber um wie viele Personen es sich genau handelte, wusste er nicht, und es war ein verdammt großer Unterschied, ob man blindlings zwei, drei oder fünf Gegner angriff. Er blieb im Treppenhaus stehen und begutachtete die Brandaxt in dem roten Wandschrank. Das Zweitbeste nach gesicherten Informationen war irgendein Aufmerksamkeit erregendes Ablenkungsmanöver. Etwas, das den Gegner beunruhigte, ihn verblüfft innehalten ließ.
    Reacher arbeitete lautlos und überzeugte sich davon, dass der Korridor wirklich menschenleer war, bevor er den Toten zurückschleppte. Er öffnete leise die Tür zum Empfangsbereich und drapierte die Leiche vor der Bürotür. Dann schloss er die Korridortür und verschwand hinter die Empfangstheke. Sie war gut hüfthoch und über drei Meter lang. Er legte sich dahinter auf den Boden, zog die Steyr mit Schalldämpfer aus der Jacke und wartete.
    Die Warterei schien sich endlos hinzuziehen. Er lag auf dem dünnen Teppichboden und konnte den Betonestrich darunter fühlen, der von den Schwingungen des riesigen Gebäudes ganz leicht vibrierte. Er konnte das schwache dumpfe Zittern spüren, mit dem die Aufzüge hielten und wieder anfuhren. Er konnte das Summen der Klimaanlage und die leisen Windgeräusche hören. Er zog die Beine leicht an, um sich sofort in Bewegung setzen zu können.
    Er spürte die näher kommenden Schritte schon eine Sekunde, bevor er das Klicken der Tür vernahm. Er wusste, dass die innere Tür sich geöffnet hatte, denn er nahm die veränderte Akustik wahr. Der Empfangsbereich war plötzlich zu einem größeren Raum hin offen. Er hörte zwei Fußpaare auf dem Teppichboden und wie sie verharrten - ganz wie erwartet. Aber er blieb noch in Deckung. Konfrontiert man jemanden mit einer unerwarteten Situation, dauert es ungefähr drei Sekunden, bis die Wirkung eintritt. Das wusste Reacher aus Erfahrung. Sie entdecken es, sehen es, ihr Gehirn weigert sich, diese Information zu verarbeiten, ihre Augen rufen das Bild noch einmal ab, und nun dringt es endlich in ihr Bewusstsein. Er zählte langsam bis drei, dann schob er sich auf dem Boden liegend um die Empfangstheke herum und hielt dabei die Steyr mit dem langen schwarzen Schalldämpfer in den ausgestreckten Händen.
    Was er sah, war eine Katastrophe. Der Kerl mit dem Haken und dem verbrannten Gesicht ließ seine Waffe fallen und klammerte sich nach Luft schnappend an den Türrahmen, aber er stand auf der falschen Seite von Jodie. Hinter ihr. Er war rechts neben Jodie, die Empfangstheke befand sich links von ihr. Jodie war Reacher einen halben Meter näher als der Mann. Sie war viel kleiner als er, aber da Reacher auf dem Boden lag, verdeckten ihr Kopf und auch ihr Körper genau seinen Kopf und Körper, so dass Reacher nicht schießen konnte. Jodie war im Weg.
    Der Kerl mit dem Haken und den Brandwunden gab erstickte Laute von sich, und Jodie starrte zu Boden. Dann tauchte an der offenen Tür hinter ihnen ein zweiter Mann auf. Der Fahrer des Suburban. In seiner rechten Hand hielt er eine Beretta. Er starrte zwischen den beiden hindurch auf den Boden, dann trat er neben Jodie und zwängte sich an ihr vorbei. Er trat einen Schritt in den Empfangsbereich hinaus. So gab er ein gutes Ziel ab.
    Reacher zog den Abzug durch, der Schalldämpfer knallte laut, und das Gesicht des Kerls zerbarst. Das Neunmillimetergeschoss traf es genau in der Mitte und ließ es explodieren. Blut und Knochensplitter spritzten an die Decke und über die Wand hinter ihm. Jodie erstarrte. Der Mann mit dem Haken reagierte blitzschnell. Viel schneller, als man ihm zugetraut hätte. Sein linker Arm stieß nach unten und griff nach der Schrotflinte. Gleichzeitig schlang er seinen rechten Arm um Jodies Taille. Der polierte Stahlhaken glänzte vor ihrem anthrazitgrauen Kostüm. Er riss sie an sich, noch bevor der andere zusammengebrochen war, umklammerte sie, hob sie hoch, so dass sie den Boden unter den Füßen verlor, und schleppte sie rückwärts gehend mit sich. Das Echo des Schussknalls der Steyr war noch nicht ganz verhallt.
    »Wie viele?«, brüllte Reacher.
    Sie reagierte so schnell wie Leon in seiner besten Zeit.
    »Zwei liegen, einer steht!«, kreischte sie.
    Der Kerl mit dem Haken war also der letzte Gegner, aber er

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