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Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht

Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht

Titel: Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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Glastür, Sicherheitsschloss und fünfzehn senkrecht übereinander angeordneten Klingelknöpfen, neben denen Namensschilder in kleinen Plastikhülsen steckten. Auf dem Schild von Apartment zwölf stand Jacob/Garber, als wohnten darin zwei Personen. Auf der Straße befanden sich Leute, die in kleinen Gruppen beieinander standen oder langsam vorbeischlenderten, aber niemand, der verdächtig aussah. Die Einfahrt zur Tiefgarage lag etwas weiter den Gehsteig entlang. Dort führte eine Rampe steil ins Halbdunkel. Er ging hinunter. Die Tiefgarage war still und schlecht beleuchtet. Hier unten gab es zwei Reihen zu je acht Stellplätzen, insgesamt fünfzehn, weil die Rampe zur Straße hinauf dort lag, wo der sechzehnte Platz gewesen wäre. Elf Wagen waren geparkt. Er überzeugte sich davon, dass niemand irgendwo lauerte. Dann lief er die Rampe hinauf und zur Thomas Street zurück, schlängelte sich durch den Verkehr, überquerte die Straße und wartete auf der anderen Seite. Jodie kam in südlicher Richtung über die Kreuzung auf ihn zu. Sie sah ihn, hielt am Randstein und ließ ihn einsteigen.
    »Alles klar«, sagte er.
    Sie fuhr weiter, bog dann rechts ab und rollte die Rampe hinunter. Ihre Scheinwerfer hüpften und schwankten. Sie hielt in der Mitte zwischen den beiden Reihen und parkte den Bravada rückwärts ein. Stellte den Motor ab, schaltete die Scheinwerfer aus.
    »Wie kommen wir zu dir rauf?«, fragte er.
    Sie deutete nach vorn. »Tür zum Eingangsbereich.«
    Eine Metalltreppe mit fünf oder sechs Stufen führte zu einer Brandschutztür hinauf, die zusätzlich mit einer Stahlplatte verstärkt war. In dieser Tür war das gleiche Sicherheitsschloss wie in der Glastür zur Straße eingelassen. Sie stiegen aus und sperrten das Auto ab. Reacher trug Jodies Reisetasche. Sie gingen die wenigen Stufen zur Tür hinauf. Jodie schloss auf, und er öffnete die Tür. Die Eingangshalle war leer. Der Lift befand sich gegenüber.
    »Ich wohne im dritten Stock«, sagte sie.
    Er drückte auf vier.
    »Wir kommen von oben die Treppe herunter«, sagte er. »Für alle Fälle.«
    Sie benutzten die Feuertreppe und erreichten den dritten Stock. Reacher ließ Jodie auf dem Absatz warten, während er auf den Flur hinausspähte. Der menschenleere Korridor war hoch und schmal. Apartment zehn lag links, elf rechts und zwölf geradeaus vor ihm.
    »Also los«, sagte er.
    Ihre massive Wohnungstür war schwarz lackiert. Spion in Augenhöhe, zwei Sicherheitsschlösser. Jodie sperrte auf und ließ ihn eintreten. Sie schloss hinter ihnen ab und legte eine breite Stahlstange, die an einem Ende beweglich gelagert war, vor die Tür. Reacher drückte sie fester in ihre Halterung. War diese Stahlstange vorgelegt, kam hier niemand herein. Er stellte die Reisetasche ab. Jodie knipste das Licht an und wartete an der Tür, während er einen Rundgang durch die Wohnung machte. Diele, Wohnzimmer, Küche, Schlafzimmer, Bad, Gästezimmer, Bad, Einbauschränke. Große Räume, alle sehr hoch. Nirgends ein Mensch. Er kam ins Wohnzimmer zurück, ließ sein neues Sakko von den Schultern gleiten, warf es auf einen Sessel und drehte sich entspannt lächelnd zu Jodie.
    Aber sie war nicht entspannt, wich seinem Blick aus. Sie stand an der Tür des Wohnzimmers und trat nervös von einem Bein aufs andere. Er hatte keine Ahnung, was plötzlich in sie gefahren war.
    »Alles in Ordnung?«, wollte er wissen.
    »Ich gehe jetzt unter die Dusche«, sagte sie, »und dann sofort in die Falle.«
    »Verdammt anstrengender Tag, was?«
    »Unglaublich.«
    Jodie ging auf ihrem Weg durch den Raum seitlich um ihn herum und achtete darauf, Abstand zu halten. Sie bedachte ihn mit einem schüchternen Winken.
    »Wann müssen wir aufstehen?«, fragte er.
    »Sieben Uhr reicht«, antwortete sie.
    »Okay«, sagte er. »Gute Nacht, Jodie.«
    Sie nickte und verschwand in den Flur. Reacher starrte ihr überrascht nach. Er hörte, wie ihre Schlafzimmertür geöffnet und geschlossen wurde. Dann ließ er sich aufs Sofa fallen und zog seine Schuhe aus. Er war viel zu überdreht, um gleich schlafen zu können, deshalb wanderte er auf Socken herum und besichtigte das Apartment.
    Es war nicht wirklich ein Loft, sondern nur eine Wohnung in einem alten Gebäude mit sehr hohen Räumen. Vermutlich eine ehemalige Fabrik, die in Apartments umgewandelt worden war. Die Außenmauern bestanden aus sandgestrahlten Ziegeln, die Innenwände waren weiß verputzt, die Fenster riesig.
    Teile der Wände hatten ihre warme

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