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Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Titel: Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Konto der ULA gehen. Die ULA hat ihren eigenen Stil, Martin! Wir können den ausmachen, nicht wahr?»
    «Sie haben da einen Zirkelschluß konstruiert», bemerkte Cantor. «O'Donnell kommt von der IRA, deshalb muß er dort rekrutiert haben, deshalb muß er Leute in der IRA haben und so fort. Ihre grundlegenden Argumente sind logisch, aber vergessen Sie nicht, daß sie auf einem sehr wackeligen Fundament ruhen. Wenn die ULA nun doch ein verlängerter Arm der IRA ist? Wäre es nicht in ihrem Interesse, so etwas zu haben?» Cantor war ein hervorragender Advocatus diaboli, einer der Gründe, weshalb er Greers Erster Referent war.
    «Meinetwegen, Sie haben nicht ganz unrecht», gab Ryan zu. «Trotzdem ergibt alles, was ich gesagt habe, einen Sinn. Vorausgesetzt natürlich, die ULA ist real.»
    «Ich gebe zu, es ist logisch. Aber es ist nicht bewiesen.»
    «Aber es ist das erste Logische, was wir über diese Leute haben. Was sagt uns das sonst noch?»
    Cantor schmunzelte. «Sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie es ausklamüsert haben.»
    «Kann ich mit jemandem darüber reden?»
    «Mit wem? Ich möchte nur fragen, ehe ich nein sage.»
    «Dem juristischen Attache in London - Dan Murray», antwortete Ryan. «Er hat doch einen Sicherheitsbescheid für diese Sache, nicht?»
    «Ja, und außerdem arbeitet er mit unseren Leuten zusammen. Gut, Sie können mit ihm reden. Es bleibt in der Familie.»
    «Danke.»
     
    Fünf Minuten später saß Cantor seinem Chef an dessen Schreibtisch gegenüber.
    «Er kann wirklich die richtigen Fragen stellen.»
    «Und das wäre?» fragte der Admiral.
    «Dasselbe, was Emil Jacobs und sein Team gefragt haben: Was hat O'Donnell vor? Hat er die IRA infiltriert? Wenn ja, warum?»
    «Und er sagt?»
    «Das gleiche wie Jacobs und die FBI-Leute: O'Donnell ist von der Ausbildung her ein Spionageabwehrtyp. Die IRA will seinen Kopf, und die beste Methode, seinen Kopf zu behalten, besteht darin, Leute drinnen zu haben, die ihn warnen, wenn es brenzlig wird.»
    Der Admiral nickte und blickte dann kurz weg. Das ist nur ein Teil einer Antwort, sagte sein Instinkt ihm. Es mußte mehr geben. «Noch etwas?»
    «Die Sache mit der Ausbildung. Er hat noch nicht alle Daten gesichtet. Ich denke, wir sollten ihm ein bißchen Zeit lassen. Aber Sie hatten recht, Sir. Er ist clever.»
     
    Murray hob ab und drückte mechanisch die richtige Taste. «Ja?»
    «Dan? Ich bin's, Jack», sagte die Stimme von drüben.
    «Wie geht's denn so, Professor?»
    «Nicht schlecht. Ich möchte mit Ihnen über etwas reden.»
    «Nur los.»
    «Ich glaube, die ULA hat die IRA infiltriert.»
    «Was?» Murray richtete sich kerzengerade auf. «He, Mann, ich kann nicht...» Er blickte auf das Telefon. Die Leitung, auf der er sprach, war ... «Was zum Teufel machen Sie auf einer sicheren Leitung?»
    «Sagen wir, ich bin wieder im Regierungsdienst», antwortete Ryan zurückhaltend.
    «Davon hat mir kein Mensch was gesagt.»
    «Was meinen Sie also?»
    «Ich halte es für möglich. Jimmy ist vor ungefähr drei Monaten damit angekommen. Das Bureau findet auch, daß es logisch wäre. Es gibt kein konkretes Indiz dafür, aber alle finden es logisch - ich meine, es wäre von unserem Freund Kevin sehr klug. Es kommt darauf an, ob er entsprechende Verbindungen hatte. Vergessen Sie nicht, daß die innere Sicherheit der IRA sehr gut ist.»
    «Sie haben mir gesagt, das meiste, was wir über die ULA wüßten, komme aus IRA-Quellen. Wie kriegen sie die Informationen?» fragte Ryan schnell.
    «Bitte? Ich komm' nicht ganz mit ...»
    «Wie bekommt die IRA heraus, was die ULA macht?»
    «Ach so. Wir wissen es nicht.» Es war etwas, das Murray genauso störte wie James Owens, aber Bullen haben es fortwährend mit anonymen Informationsquellen zu tun.
    «Warum sollten sie das tun?»
    «Der IRA erzählen, was sie vorhaben? Wir haben keine Ahnung. Wenn Sie eine Theorie haben, ich bin ganz Ohr.»
    «Wenn er zum Beispiel neue Leute für seinen Laden rekrutieren wollte?» fragte Ryan.
    «Warum denken Sie nicht ein paar Sekunden darüber nach», erwiderte Murray wie aus der Pistole geschossen. Ryan hatte soeben die Theorie wiederentdeckt, daß die Erde eine Scheibe ist.
    Eine kurze Pause trat ein. «Oh - dann würde er Gefahr laufen, von der IRA infiltriert zu werden.»
    «Sehr gut, Junge. Wenn O'Donnell sie infiltriert hat, um sich selbst zu schützen, warum sollte er Mitglieder des Vereins, der seinen Kopf will, in seinem Schoß haben wollen? Es gibt einfachere Methoden, sich

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