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Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Titel: Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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dann mit Washington. Während dieser Zeit haben wir uns mehrmals mit Ihrer Frau unterhalten, um sicher zu sein, daß sie uns alles sagte, was sie gesehen hatte ...»
    «Und sie hat jedesmal genau das gleiche gesagt, stimmt's?» wandte Ryan ein.
    «Ja», antwortete Owens. Er lächelte. «Das ist sehr bemerkenswert.»
    Ryan feixte. «Nicht für Cathy. In manchen Sachen, besonders bei ihrer Medizin, ist sie wie eine Maschine. Es überrascht mich, daß sie Ihnen keinen Film gab.»
    «Das sagte sie später auch», erwiderte Owens. «Die Aufnahmen in der Zeitung sind von einem japanischen Touristen - verzeihen Sie, aber das Klischee stimmt. Er stand einen halben Häuserblock weiter und hatte eine Kamera mit Teleobjektiv. Vielleicht interessiert es Sie noch zu erfahren, daß man bei den Marines eine ganze Menge von Ihnen hält.» Owens warf einen Blick auf seine Notizen. «Kursbester in Quantico und ausgezeichnete Tauglichkeitsbeurteilungen.»
    «Dann sind Sie überzeugt, daß ich auf der richtigen Seite stehe?»
    «Das waren wir vom ersten Augenblick an», sagte Taylor. «Aber bei solchen Verbrechen muß man gründlich sein, und diese Sache hatte offensichtlich mehr als genug Verästelungen.»
    «Eines stört mich», sagte Jack. Es gab noch mehr, was ihn störte, aber sein Gehirn arbeitete zu langsam, um alles zu ordnen.
    «Was denn?» fragte Owens.
    «Warum zum Teufel fuhren sie - Ihre Königlichen Hoheiten, sagt man hier wohl - mit nur einem Sicherheitsmann spazieren ... Einen Moment.» Ryan hielt den Kopf schief. Er redete ziemlich langsam, weil sein Gehirn Mühe hatte, seine Gedanken in eine logische Folge zu bringen. «Es war ein geplanter Hinterhalt - kein improvisierter Anschlag. Aber die Kerle überfielen sie, während sie fuhren ... Sie mußten ein bestimmtes Auto an einem bestimmten Punkt erwischen. Irgend jemand hat ihnen Bescheid gegeben. Es waren mehr Leute daran beteiligt, nicht wahr?» Einen langen Moment hörte Ryan nur intensives Schweigen. «Jemand mit einem Funkgerät ... Die Burschen mußten wissen, daß sie kamen, welche Route sie nahmen und wann genau sie auf dem Schauplatz erscheinen würden. Selbst wenn all das klappte, war es immer noch schwierig genug, weil sie den Verkehr berücksichtigen mußten ...»
    «Nur Historiker, Doktor Ryan?» fragte Ashley.
    «Bei den Marines lernt man auch, wie man einen Hinterhalt legt. Wenn man ein bestimmtes Ziel überfallen will, braucht man erstens Geheiminformationen, und dann wählt man den Schauplatz, und drittens postiert man seine eigenen Sicherheitsleute, die einem sagen müssen, wann das Ziel sich nähert. Das sind nur die Grundvoraussetzungen. Warum gerade dort, warum am St. James's Park, mitten auf der Mall?» Der Terrorist ist ein politisches Wesen. Ziel und Tatort werden um der politischen Wirkung willen gewählt, sagte er sich. «Sie haben vorhin meine Frage nicht beantwortet. War es ein Mordversuch oder eine versuchte Entführung?»
    «Wir sind nicht ganz sicher», antwortete Owens.
    Ryan betrachtete seine Besucher. Er hatte gerade einen wunden Punkt berührt. Die Burschen machten den Wagen mit einer Granate fahrunfähig und trugen außerdem noch je eine Granate auf sich. Wenn sie sie einfach töten wollten ..., die Granaten würden jede Panzerung durchschlagen, warum also noch Handfeuerwaffen benutzen? Nein, wäre es ein reiner Mordversuch gewesen, dann hätten sie nicht so lange gebraucht, oder Sie haben mich angeflunkert, Mr. Owens. Es war fraglos eine versuchte Entführung, und Sie wissen das, Mr. Owens.
    «Warum fuhr also nur ein Sicherheitsbeamter im Wagen mit? Sie müssen Ihre Leute besser schützen.» Was hatte Tony Wilson doch gleich gesagt? Vielleicht war die Fahrt nicht vorher angemeldet worden? Die erste Voraussetzung für einen erfolgreichen Hinterhalt sind gute Informationen ... Hör auf damit, Idiot! Der Commander löste das Problem für ihn.
    «Hm, ich denke, wir haben alles erschöpfend behandelt. Wir werden morgen wahrscheinlich noch einmal bei Ihnen reinschauen», sagte Owens.
    «Wie geht es den Terroristen ... Ich meine, dem verwundeten?»
    «Er ist nicht sehr kooperativ. Wollte nicht mit uns reden, nicht mal seinen Namen nennen - aber das ist die alte Geschichte. Wir haben ihn erst vor ein paar Stunden identifiziert. Keine Vorstrafen, sein Name taucht nur als möglicher Mittäter bei zwei geringfügigen Fällen auf, das ist alles. Er macht gute Fortschritte, und in ungefähr drei Wochen», sagte Owens kalt, «wird er vor ein

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