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Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Titel: Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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er mich mit seinem Bajonett aufgespießt hätte.»
    Owens grunzte zustimmend. «In der Tat.»
    «War das Gewehr geladen?» fragte Ryan.
    «Wenn ja, warum schoß er dann nicht?» entgegnete Ashley.
    «Eine belebte Straße ist nicht der beste Ort, ein Hochleistungsgewehr zu benutzen, selbst wenn man ein gutes Ziel hat», sagte Ryan. «Es war geladen, nicht wahr?»
    «Wir können hier keine Sicherheitsangelegenheiten erörtern», sagte Owens.
    Ich wußte, daß es geladen war, sagte Ryan sich. «Aber wo zum Teufel kam er so schnell her? Der Palast ist ein ganzes Stück weiter.»
    «Clarence House, das weiße Gebäude beim Palast von St. James. Die Terroristen suchten sich eine schlechte Zeit - oder vielleicht einen schlechten Platz - für das Attentat aus. An der Südwestecke des Gebäudes steht ein Posten. Er wechselt alle zwei Stunden. Als der Anschlag stattfand, war die Ablösung gerade unterwegs. Das bedeutet, daß um diese Zeit vier Soldaten anwesend waren und nicht nur einer. Der diensthabende Polizist am Palast hörte die Detonation und das automatische Feuer. Der verantwortliche Sergeant rannte zum Tor, um nachzusehen, was los war, und schrie, daß ihm einer von den Posten folgen solle.»
    «Er löste den Alarm aus, nicht wahr? Deshalb kamen die anderen so schnell?»
    «Charlie Winston», sagte Owens. «Der Rolls hat eine elektronische Alarmanlage, die bei einem Angriff losgeht - aber das brauchen Sie nicht weiterzusagen. Sie alarmierte die Zentrale. Sergeant Price handelte auf eigene Faust. Es war Pech für ihn, daß der Posten ein Hürdenläufer ist - ich glaube, er macht auch bei Hindernisrennen mit - und mit Leichtigkeit über die Absperrungen springen konnte. Price versuchte es auch, aber er stürzte und brach sich das Nasenbein. Er hatte alle Mühe, den anderen einzuholen und zwischendurch noch mit seinem Funkgerät Alarm zu schlagen.»
    «Na ja, ich bin froh, daß er es schaffte. Der Wachposten hat mir Todesangst eingejagt. Hoffentlich kriegt er auch eine Streicheleinheit.»
    «Zunächst mal die Königliche Polizeimedaille und den Dank Ihrer Majestät», sagte Ashley. «Eines ist uns nicht ganz klar, Doktor Ryan. Sie sind wegen einer Rückenverletzung aus dem Militär ausgeschieden, aber gestern haben Sie nichts davon gezeigt.»
    «Sie wissen sicher schon, daß ich als Börsenmakler arbeitete, nachdem ich die Marineinfanterie verlassen hatte. Ich kam ganz gut zurecht, und Cathys Vater suchte mich auf und bot mir an, für ihn zu arbeiten. So lernte ich Cathy kennen. Ich wollte nicht nach New York gehen, aber zwischen Cathy und mir funkte es sofort. Eins führte zum anderen, und wir waren ziemlich schnell verlobt. Ich trug damals ein Korsett, weil mein Rücken ab und zu streikte. Nun, kurz nach unserer Verlobung passierte es wieder, und Cathy ging mit mir ins Johns Hopkins und ließ mich von einem ihrer Lehrer untersuchen. Der machte drei Tage lang alle möglichen Tests und sagte dann, er könnte mich wieder so gut wie neu hinkriegen.
    Wie sich herausstellte, hatten die Ärzte im Marinekrankenhaus an meiner Wirbelsäule herumgepfuscht. Ich trage ihnen nichts nach, sie taten ihr Bestes, aber Stan war noch ein ganzes Ende besser. Er schnitt mich an einem Freitag auf, und zwei Monate danach war ich wirklich fast wieder wie neu», sagte Ryan. «Das ist die Geschichte meines Rückens. Ich verliebte mich zufällig in ein hübsches Mädchen, das Chirurgin wurde.»
    «Ihre Frau ist ohne Zweifel eine sehr rührige und tüchtige Person», stimmte Owens zu.
    «Und Ihr Mann fand sie schrecklich aufdringlich?» bemerkte Ryan.
    «Nein, Doktor. Die meisten Menschen neigen unter Streß zu gereizten Reaktionen. Ihre Frau hat auch die königlichen Hoheiten am Tatort untersucht, und das war sehr hilfreich für uns. Sie weigerte sich kategorisch, von Ihrer Seite zu weichen, ehe Sie medizinisch gesehen in besten Händen waren, und man kann ihr da kaum einen Vorwurf machen. Sie fand unsere erkennungsdienstliche Behandlung allerdings etwas zu langwierig, glaube ich, und sie machte sich verständlicherweise Sorgen um Sie. Wir hätten die Sache vielleicht beschleunigen können ...»
    «Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen, Sir. Mein Dad war Bulle. Ich weiß Bescheid. Ich kann mir vorstellen, daß es ein bißchen kompliziert war, uns einwandfrei zu identifizieren.»
    «Nun ja, wir hatten zunächst nur Ihren Paß und Ihren Führerschein, aus Ihrer Jackentasche. Wir mußten uns zuerst mit Ihrer Botschaft in Verbindung setzen und

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