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Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Titel: Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Unbedenklichkeitserklärung für Top secret hätten, hätte ich Ihnen nicht soviel gesagt. Aber wir sind selbst noch nicht eingeweiht worden. Wie gesagt, es könnte ein zufälliges Zusammentreffen sein, aber was den wichtigsten Teil betrifft, haben Sie richtig geraten. Es war eine außerplanmäßige Fahrt, und irgend jemand bekam rechtzeitig Wind davon, so daß der Hinterhalt vorbereitet werden konnte. Es ist nicht anders möglich. Sie werden das als geheim und vertraulich betrachten, Doktor Ryan. Es darf nicht aus diesem Zimmer rauskommen.» Murray war ein sehr liebenswürdiger Herr. Und er nahm seine Arbeit sehr ernst.
    Jack nickte. «Keine Angst. Außerdem war es ein Entführungsversuch, nicht wahr?»
    Der FBI-Mann schnitt eine Grimasse und schüttelte den Kopf. «Ich habe ungefähr ein halbes Dutzend Entführungen bearbeitet und jeden Fall mit einer rechtskräftigen Verurteilung abgeschlossen. Wir verloren nur eine Geisel - einen kleinen Jungen, den sie gleich am ersten Tag umbrachten. Die beiden wurden hingerichtet. Ich habe zugesehen», sagte Murray kalt. «Kidnapping ist von A bis Z ein Risikoverbrechen. Sie müssen an einem bestimmten Platz sein, um ihr Geld zu bekommen, das ist gewöhnlich der wunde Punkt. Wir haben die tollsten Tricks, um die Geldüberbringung zu verfolgen, und wenn es soweit ist, sind wir sofort zur Stelle. In diesem Fall ... Die Entführten wären Super-VIPs gewesen, und die Kerle hätten bestimmt kein Geld gefordert - sie wollten offensichtlich irgendwelche ‹politischen› Gefangenen freibekommen.»
    «Sie sagten vorhin, sie wären noch nie an die Öffentlichkeit getreten? Vielleicht sollte dies das erstemal sein? Die erste Verlautbarung, gewissermaßen mit einem Paukenschlag?» sagte Ryan nachdenklich.
    «Klingt logisch», entgegnete Murray nickend. «Sie wären ein selbständiger Faktor geworden. Wie gesagt, unsere Informationen über diese Burschen sind verdammt mager, und außerdem ist fast alles davon aus zweiter Hand und kommt über den Provisorischen Flügel der IRA - weshalb wir ja auch zuerst dachten, sie seien ein Ableger von ihnen. Wir haben noch nicht genau herausgefunden, was sie eigentlich wollen. Jede ihrer Operationen hat ... wie soll ich es ausdrücken? Es scheint ein Schema zu geben, aber keiner hat es je ausklamüsert. Es ist fast, als zielten sie, was die politischen Auswirkungen betrifft, gar nicht auf uns, aber das ergibt keinen Sinn - nicht daß es einen Sinn ergeben müßte», grunzte der FBI-Mann. «Die Analyse der terroristischen Psyche ist nicht leicht.»
    «Besteht eine Möglichkeit, daß sie jetzt hinter mir her sind, oder ...»
    Murray schüttelte den Kopf. «Unwahrscheinlich, und die Sicherheit ist praktisch hundertprozentig. Sie wissen, mit wem Sie Ihre Frau und Ihre Tochter herumfahren lassen?»
    «Ja, SAS. Ich habe gefragt.»
    «Der Junge gehört zu ihrem Pistolenteam für die Olympiade, und wie ich höre, besitzt er Felderfahrung, über die keine Zeitung berichtet hat. Der Begleiter vom Diplomatenschutz ist auch einer von ihnen, und überall, wohin Sie fahren, folgt Ihnen noch ein getarntes Polizeifahrzeug. Die Sicherheitsmaßnahmen für Sie selbst sind auch recht eindrücklich. Sie haben das größte Interesse, Sie zu schützen. Sie können ganz ruhig sein. Und wenn Sie wieder zu Hause sind, haben Sie es ein für allemal überstanden. Keine dieser Gruppen hat jemals in den USA operiert. Wir sind zu wichtig für sie. NORAID hilft ihnen zwar auch finanziell, aber viel wichtiger ist die psychologische Unterstützung.»
     
    «Nun, Euer Ehren?» Admiral James Greer schaltete die Nachrichten des Kabel-TV per Fernbedienung aus, als der Hauptsprecher zum nächsten Punkt auf der Liste kam. Der Direktor der Central Intelligence Agency klopfte seine Zigarre an dem Kristallaschenbecher ab.
    «Wir wissen, daß er schlau ist, und es sieht ganz so aus, als könnte er mit Reportern umgehen, aber für meinen Geschmack hat er zuviel Temperament», sagte Richter Arthur Moore.
    «Hören Sie, Arthur. Er ist noch jung. Ich möchte hier jemanden mit neuen Ideen haben. Sie werden mir jetzt sagen, daß sein Report Ihnen nicht gefallen hat? Ich meine, für einen ersten Versuch war er Spitze!»
    Richter Moore lächelte hinter seiner Qualmwolke. Sie saßen im Büro des Stellvertretenden Direktors, zuständig für Nachrichtenbeschaffung, im sechsten Stock des CIA-Gebäudes. Draußen nieselte es. Die grünen Hügel des Potomac-Tals nahmen ihm die Sicht auf den Fluß, aber er

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