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Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Titel: Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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zahlte immer bar. Natürlich. Er zog seine Brieftasche aus dem Jackett und zählte die Fünfzigpfundnoten ab. Cooley zählte nach und legte das Buch in einen festen Umschlag aus Pappe, den er mit einem Bindfaden verschnürte. Bei ihm gab es keine Plastiktüten. Verkäufer und Käufer reichten sich die Hand. Die Transaktion war beendet. Der Kunde ging zum Piccadilly, dann nach rechts, in westlicher Richtung zum Green Park und von dort hinunter zum Palast.
    Cooley nahm den Umschlag, der in dem Buch steckte, und legte ihn in eine Schublade. Er machte einen Eintrag ins Hauptbuch und rief sein Reisebüro an, um einen Flug nach Cork zu buchen, wo er einen anderen Antiquar treffen und zusammen mit ihm im Old Bridge zu Mittag essen würde, ehe er wieder heimflog. Beatrix würde sich morgen um den Laden kümmern müssen. Es fiel ihm nicht ein, den Umschlag zu öffnen. Das war nicht seine Aufgabe. Je weniger er wußte, um so sicherer war er, falls er erwischt wurde. Cooley war von Profis ausgebildet worden, und als erste Regel hatten sie ihm «Was man wissen muß und was nicht» eingebleut. Er leitete die Informationsbeschaffung, und er mußte wissen, wie man das machte. Er mußte nicht immer wissen, wie die beschafften Informationen lauteten.
     
    «Hallo, Doktor Ryan.» Es war eine amerikanische Stimme mit Bostoner Akzent, die Jack an seine Collegezeit erinnerte. Sie klang gut. Der Mann war in den Vierzigern, hatte eine drahtige sportliche Figur und schütteres schwarzes Haar. Er trug eine lange Blumenschachtel unter dem Arm. Wer immer er war, der Polizist im Korridor hatte ihn hereingelassen.
    «Guten Tag. Darf man wissen, wer Sie sind?»
    «Dan Murray. Ich bin der juristische Attache der Botschaft. FBI», erklärte der Besucher. «Tut mir leid, daß ich nicht eher kommen konnte, aber es herrschte Hochbetrieb.» Murray hielt dem Kriminalbeamten, der Ryan bewachte - Tony Wilson hatte frei - seinen Plastikausweis hin. Der Polizist entschuldigte sich. Murray nahm Platz.
    «Gratuliere. In Anbetracht der Umstände sehen Sie ganz gut aus.»
    «Sie hätten die Blumen unten am Empfang lassen können.» Ryan zeigte im Zimmer herum. Trotz all seiner Bemühungen, die ganze Pracht zu verschenken, sah man die Wand vor lauter Rosen nicht.
    «Ja, das hab' ich mir fast gedacht. Wie ist das Essen?»
    «Krankenhausfraß bleibt Krankenhausfraß.»
    «Hab' ich mir auch gedacht.» Murray entfernte die rote Schleife und öffnete die Schachtel. «Wie wär's mit Hamburger und Pommes frites? Zusammen mit einem Shake - Vanille oder Schokolade, Sie haben die Wahl.»
    Jack lachte und langte zu.
    «Ich bin seit über drei Jahren hier», sagte Murray. «Und dann und wann muß ich einfach zu den Junk-Food-Läden, um mich daran zu erinnern, woher ich komme. Irgendwann hat man von London die Nase voll. Aber das Bier hier ist super. Ich hätte Ihnen gern ein paar Flaschen mitgebracht, aber ... na ja, Sie wissen schon.»
    «Sie haben soeben einen Freund fürs Leben gewonnen, Mr. Murray, auch ohne Bier.»
    «Dan.»
    «Jack.» Jack war versucht, den Hamburger hinunterzuschlingen, weil er fürchtete, eine Schwester würde hereinkommen und einen hysterischen Anfall kriegen, aber er zwang sich, ihn zu genießen. Er entschied sich für den Vanille-Shake. «Die Bullen sagen, Sie hätten alle Rekorde gebrochen, als sie mich identifizierten.»
    «Das war nicht weiter schwer.» Murray stach einen Strohhalm in den Schokoladen-Shake. «Übrigens, ich soll Sie vom Botschafter grüßen. Er wollte eigentlich mitkommen, aber sie geben nachher eine große Party. Und meine Freunde von der anderen Behörde lassen ebenfalls grüßen.»
    «Von welcher anderen Behörde?»
    «Die, für die Sie nie gearbeitet haben.» Der FBI-Agent zog die Augenbrauen hoch.
    «Oh.» Jack schluckte ein paar Pommes frites hinunter. «Wer zum Teufel hat das herumerzählt?»
    «Washington. Irgendein Reporter hat mit dem Referenten von irgend jemandem gegessen - von wem, spielt eigentlich keine Rolle, nicht? Die reden allesamt zuviel. Offensichtlich erinnerte er sich an Ihren Namen ganz hinten im Abschlußbericht und konnte nicht den Mund halten. Langley entschuldigt sich, sie sagten mir, ich solle es Ihnen ausrichten. Ich hab' das Interview im Fernsehen gesehen. Sie haben sich gut aus der Affäre gezogen.»
    «Ich habe die Wahrheit gesagt - fast. Alle meine Schecks kamen von der Mitre Corporation. Ein simpler Buchhaltungstrick, und der Beratervertrag war auch mit Mitre.»
    «Aber soviel ich weiß,

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