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Jack Taylor fährt zur Hölle

Jack Taylor fährt zur Hölle

Titel: Jack Taylor fährt zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Bruen
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umrissene Verdachtsmomente. Ein Sprecher sagte:
    »Wir werden einer Eskalation des Drogenhandels in dieser Stadt mit aller gebotenen Härte entgegentreten.«
    Ich konnte atmen, wenn schon nicht leicht, so doch immerhin, ohne dass sich mir die Brust zusammenschnürte.

M ein Anwalt rief mich zu sich.
    Seine Kanzlei war in der Mainguard Street. Zwei Treppen hoch, an der Empfangsdame vorbei und in seinen Bau. Seine Urkunden hingen gerahmt die ganze Wand entlang. Zu zweit bewunderten wir sie einen Moment lang, dann sagte er:
    »Gut, Mr Taylor, ich habe ermutigende Neuigkeiten.«
    »Toll.«
    »Möglicherweise wird das Verfahren eingestellt.«
    »Warum?«
    »De r … Das Opfer … Nicht, dass wir so eine Bezeichnung je außerhalb dieser vier Wänd e … Habe ich recht?«
    Dagegen hatte ich nichts einzuwenden, sagte:
    »Von mir werden Sie nie hören, dass ich ihn ein Opfer nenne.«
    »Großartig, das ist die Marschrichtung. Sie haben einen ganzen Batzen über die Jurisprudenz gelernt.«
    Er trug einen Anzug, der still proklamierte:
    »Ich bin ein Gewinner
    … und du bist eindeutig
    keiner.«
    Er blätterte ein paar Seiten durch, sagte:
    »Also, die Polizei könnte sich auf die mutwillige Sachbeschädigung versteifen.«
    »Oh.«
    Dies tat er mit einem Wedeln der Hand ab.
    »Die machen nur Lärm, zeigen uns, dass sie an der Sache dran sind. Wenn Sie willens sind, Entschädigung zu zahlen, kann ich die Sachbeschädigung abbiegen.«
    Er hielt inne, schlug einen strengeren Ton an, sagte:
    »Sie sind dazu willens?«
    »Natürlich.«
    »Guter Mann. Ich werde sofort veranlassen, dass man sich darum kümmert. Sieht besser aus, wenn Sie gezahlt haben, bevor es zur Verhandlung kommt. Zeigt, dass Sie reuig sin d … Und das sind Sie doc h … Stimmt’s, Mr Taylor?«
    »Komplett.«
    »Okey-dokey, alles klar. Ich melde mich, sobald ich weitere Informationen habe. Mein Näschen sagt mir, dass Sie nicht einmal vor Gericht werden erscheinen müssen.«
    »Das ist verblüffend.«
    Er lehnte sich auf seinem Drehsessel zurück, sagte:
    »Nein, es ist Zweckdenken.«
    »Und Ihr Honorar?«
    »Braucht Sie zu Ihrer Freude nicht zu kümmern.«
    »Warum nicht?«
    »Sagen wir, ich bin in der glücklichen Lage, Kirsten behilflich sein zu können.«
    Wir waren uns beide seines Gebrauchs ihres Vornamens wohl bewusst. Ich ließ ihn im Raum stehen, sagte dann:
    »Danke.«
    »Mr Taylor?«
    »Ja.«
    »Verlassen Sie sich in Zukunft nicht auf mein Zweckdenken. Es ist nicht unerschöpflich.«
    Ich hatte die Tür erreicht, als er hinzufügte:
    »Sie werden die Menschen, die Ihnen geholfen haben, nicht vergrämen wollen.«
    »Mensch, das klingt ziemlich wie eine Drohung.«
    Er hob die Augenbrauen, sagte:
    »Ich bin Jurist. Juristen drohen nicht.«
    »Sie scherzen. Sie machen nichts anderes. Der einzige Unterschied ist, dass Sie dafür die passenden Diplome besitzen.«
    Ich hatte mich mit den Pillchen eingeschränkt. Statt der üblichen zwei zum Frühstück hielt ich bis mittags durch und nahm dann eine. Instandhaltung nannte ich das. Kalter Entzug war das Letzte, was ich schieben wollte. Ich ging zurück in Richtung Hotel und fragte mich, warum ich angesichts der Nachrichten vom Anwalt nicht erleichtert war. Es sah aus, als müsste ich nicht ins Gefängnis, aber ich wusste, dass ich nicht vom Haken war. Jemand würde erwarten, dass ich meine Schulden abzahlte. Im Empfang sagte Mrs Bailey:
    »Da ist ein junger Mann für Sie da.«
    »Oh.«
    »Er wartet im Gesellschaftsraum.«
    »Gut.«
    »Mr Taylor, er scheint ein sehr zorniger junger Mann zu sein.«
    »Sind wir das nicht alle?«
    Es war Terry Boyle. Mit teurem Anzug, dem des Anwalts nicht unähnlich; eindeutig in derselben Preisklasse, einer Klasse, die mir stets verschlossen bleiben würde. Er schäumte vor Wut. Ich sagte:
    »Terry.«
    Er bebte vor Übellaunigkeit, knurrte:
    »Sie ficken Kirsten.«
    »Ä h … Etwas leiser, bitte.«
    »Nein!!!«
    Ich erhob die Hand. Er trat einen Schritt zurück, und ich sagte:
    »Okay, setzen wir uns, und Sie versuchen sich zu beruhigen.«
    Wir setzten uns.
    Ich zog meine Lullen hervor, steckte mir eine an. Er wedelte den Rauch fort, sagte:
    »Ich gebe Ihnen einen Auftrag, und was machen Sie? Sie steigen mit der Schlampe ins Bett.«
    »Wer hat Ihnen das gesagt?«
    »Die Schlampe selbst.«
    »Und Sie haben ihr geglaubt?«
    Es war, als hätte er auf eine solche Antwort gewartet. Er fragte:
    »Haben Sie einen Engel auf die Brust tätowiert?«
    »Ic h … «
    »Sie haben eine n …

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