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Jack Taylor liegt falsch

Jack Taylor liegt falsch

Titel: Jack Taylor liegt falsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Bruen
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einhändiganheben,keinTremor.WolltegeradeJeffumdasselbenochmalbitten, als Mikey an meinem Ellenbogen erschien und fragte:
    »Kleine Party?«
    »Wollen Sie was?«
    »Wir haben keine Zeit. Wir haben unsere eigene kleine Party.«
    Er hatte ein halbes hämisches Grinsen im Gesicht. Ich sagte:
    »Zeit für einen Schnellen.«
    Ich bestellte einen Doppelten und sagte zu Mikey:
    »Leisten Sie mir Gesellschaft.«
    »Ich glaube nicht.«
    »Müssen Sie wissen.«
    Ich zündete mir eine Lulle mit dem silbernen Zippo an. Mikey sagte:
    »Das ist Sweepers Feuerzeug.«
    »Worauf wollen Sie hinaus?«
    Auf nichts wollte er hinaus. Ich trank das Glas aus, wartete auf den Ruck, sagte:
    »Also los.«
    Jeff sagte:
    »Pass auf, Jack.«
    Ich antwortete nicht. Der Jameson trat um sich, machte mich vorübergehend sprachlos.
    Mikey hatte den Van draußen geparkt. Sah zerschrammt aus, bis man einstieg und merkte, dass er nach Maß eingerichtet war. Hier drin konnte man glücklich und mit allem Komfort wohnen. Ich sagte:
    »Schön umgebaut.«
    »Ich bin gut mit den Händen.«
    Er fuhr los, fädelte sich in den Verkehr ein. Ich fragte:
    »Wo fahren wir hin?«
    »Headford Road, zu den Sesshaften.«
    Die Verachtung in seiner Stimme war wie ein Messer. Ich reagierte nicht, er sah zu mir herüber und sagte:
    »Ich bin kein tinker.«
    »Was?«
    »Sie halten mich doch für einen.«
    »He, Mikey. Ich halte Sie für gar nichts. Es ist vielleicht nur schwer zu glauben, aber ich denke überhaupt nicht über Sie nach. Ich habe Sie wie oft getroffen? Einmal?«
    »Zweimal.«
    »Zweimal?«
    »Ich war bei den Tiernans dabei, schon vergessen? Sie haben natürlich nur eine Bande tinkers gesehen.«
    Ich schüttelte den Kopf, holte meine Zigaretten heraus, griff nach dem Zippo. Er sagte:
    »Mir wäre es lieber, wenn Sie aufs Rauchen verzichten könnten, zumindest in meinem Van.«
    Ich steckte sie mir an und sagte:
    »Geht mir doch so am Arsch vorbei.«
    In Woodquay sagte er:
    »Mit meiner Mutter, als ich vier war, musste ich immer um Mitternacht raus. Immer bis zum Fair Green. Da riss sie sich die Kleider vom Leibe. Wenn sie einen gewissen Pegel erreicht hatte, machte sie das.«
    Als ich nichts erwiderte, fuhr er fort:
    »Ein Van hat sie angefahren, sie war sofort tot. Nicht, dass sie irgendwas gespürt hätte, dazu war sie zu betrunken. Die tinkers haben mich adoptiert.«
    »Warum?«
    »Es war ihr Van.«
    »Und Ihre Familie?«
    »Die bestand nur aus ihr und mi r … und dem Schnaps, klar. In einer Wohnung in Rahoon, kennen Sie so was noch? Keinen Hund würde man da unterbringen. Ein Getto in Galway, wie in Amerika.«
    Ich zertrat die Kippe auf dem Fußboden, sagte:
    »Und warum sind Sie geblieben? Sie sind doch jetzt erwachsen.«
    Wir bogen in die Einfahrt eines großen Hauses ein. Er sagte:
    »Sie sollten ja nun wirklich am besten wissen, dass es kein Zurück gibt.«
    Als wir ausstiegen, fragte ich:
    »Wer wohnt hier?«
    Es war eine große dreistöckige Sache mit angebauter Garage. Wonach sie aussah, war Bargeld, jede Menge Bargeld. Ich konnte Mikeys Gesicht nicht sehen, aber ich hörte das hämische Grinsen, als er sagte:
    »Wer wohl? Sweeper.«

»Das Leben ist etwas Grauenhaftes. Es ist ja ganz okay,
aber es zermürbt einen. Die Niederträchtigen gedeihen sogar dann noch in ihrer Skrupellosigkeit. Wenn Sie krank sind, brauchen Sie unbedingt einen guten Anwalt. Wenn Sie ein Todesurteil erhalten, ist darin inbegriffen, dass die Frontlinie verschoben wurde.
In manchen Fällen – das hängt von Ihren Umständen ab – müssen
Sie das Feld räumen und sich verkrümeln. Sie sind schwach.
Der Tod ist dem täglichen Rückzug vorzuziehen.«
    Harold Brodkey, Die Geschichte meines Todes

M ikey führte mich ins Haus. Einen Flur entlang, der mit Schwarz-Weiß-Fotos vollgehängt war. Das alte Galway. Frauen mit Kopftuch, Männer mit Schlägermütze. Vielleicht war es der Whiskey, aber es kam mir vor wie eine bessere Zeit. In ein Wohnzimmer, üppig mit Antiquitäten und Ledersesseln möbliert. Ein großes Feuer, davor Sweeper, den Arm auf ein marmornes Kaminsims gelegt. Drei junge Männer in schwarzen Trainingsanzügen. Sweeper bellte:
    »Was hat euch aufgehalten?«
    Dies zu Mikey, der mich ansah und sagte:
    »Verkehr.«
    Sweeper wandte sich an mich, fragte:
    »Was zu trinken?«
    Mikey machte ein Geräusch, als ersticke er gerade. Ich sagte:
    »Nein, ich brauche nichts.«
    Jaja, ich brauchte nichts. In die künstliche Ruhe vierer Whiskeys eingewickelt, brauchte ich nichts.

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