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Jack West 02 - Die Macht der sechs Steine

Jack West 02 - Die Macht der sechs Steine

Titel: Jack West 02 - Die Macht der sechs Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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Herzen. Und ich entschuldige mich bei Ihren Leuten für die Grausamkeit meines Vaters.«
    »Seine Taten sind nicht die Ihren. Möge es Ihnen Wohlergehen, Mr. Jack. Und sollten Sie jemals in Afrika Hilfe benötigen, schicken Sie nach uns. Wir werden da sein.«
    Mit diesen Worten zog sich die Delegation zurück.
    »Da kannst du mal sehen«, sagte Pooh Bear. »Jede gute Tat wird irgendwann belohnt.« Neben ihm wickelte Jack vorsichtig das Sackleinen auseinander, und zum Vorschein kamen zwei Steintafeln, jede so groß wie ein DIN-A-4-Umschlag und offensichtlich antik. Beide waren mit einem halben Dutzend Textzeilen beschrieben, und zwar im Wort von Thoth.
    »Die Zwillingstafeln des Thutmosis«, keuchte Jack. »Wahnsinn!«

 

     
KENIANISCHE SAVANNE
    11. DEZEMBER 2007
    5 TAGE VOR DEM ZWEITEN STICHTAG
     
    In einem alten Lastwagen, den sie aus der Mine in Lalibela hatten mitgehen lassen, rasten Jack und Pooh Bear über die weite Savanne Kenias.
    Während Pooh Bear fuhr, saß Jack auf dem Beifahrersitz und musterte die beiden antiken Tafeln.
    »Huntsman, was sind das für Dinger?«
    Ohne den Blick von den Tafeln zu nehmen, antwortete Jack: »Du würdest es mir nicht glauben, wenn ich es dir erzähle.«
    Pooh Bear warf ihm einen Seitenblick zu. »Versuch's doch mal.«
    »Na schön. Die Zwillingstafeln des Thutmosis sind zwei zusammengehörende Tafeln, die einst, um das Jahr 1250 vor Christus, Ramses dem Großen gehörten. Sie standen auf einem heiligen Altar in seinem Lieblingstempel in Theben und waren der wertvollste Schatz seiner Herrschaft. Aber kurz vor Ramses' Tod stahl ein abtrünniger Priester sie aus dem Tempel.«
    »Ich gebe zu, dass ich noch nie von diesen Tafeln gehört habe«, sagte Pooh Bear hinter dem Steuer. »Sollte ich?«
    »Oh, du hast ganz bestimmt schon von ihnen gehört. Nur hatten sie da einen anderen Namen. Die Zwillingstafeln des Thutmosis sind nämlich besser bekannt als die Zehn Gebote.«
    »Die Zehn Gebote!«, rief Pooh Bear aus. »Das ist doch wohl nicht dein Ernst. Das da sind die beiden Steintafeln mit Gottes Geboten, die Moses auf dem Berg Sinai bekommen hat?« Jack gab zurück: »Vielleicht sollte man besser sagen: die bei den Steintafeln, auf denen bedeutendes uraltes Wissen stand und die ein ägyptischer Priester namens Moses aus dem Ramesseum in Theben gestohlen und nach seiner Flucht aus Ägypten auf dem Berg Sinai wieder hervorgezaubert hat.«
    Jack fuhr fort: »Und wenn wir schon so genau sind: Ägyptische Quellen besagen, dass auf den beiden Tafeln nur fünf Gebote stehen, nicht zehn. Die Tafeln sind identisch und enthalten denselben Text. Ob wirklich Gott sie auf dem Berg Sinai Moses übergeben oder Moses sie nur am Berg Sinai zum ersten Mal seinen Anhängern offenbart hat, steht zur Debatte.«
    »Tatsächlich?«
    »Na, dann sag mir doch mal: Wer war Moses?«
    Pooh Bear zuckte die Achseln: »Ein hebräischer Bauer, der von seiner Mutter in einem Binsenkörbchen ausgesetzt und von der Königin gefunden wurde, die ihn als Bruder von ... «
    »Ramses II. aufzog«, beendete Jack den Satz. »Diese Geschichte kennen wir alle. Dass Moses zu Zeiten von Ramses dem Großen lebte, ist wahrscheinlich. Dass er ein Hebräer war, ist dagegen unwahrscheinlich, denn >Moses< ist ein ägyptischer Name.« »Der Name >Moses< ist ägyptisch?«
    »Ja. Streng genommen ist es sogar nur ein halber Name. >Moses< heißt >geboren dem< oder >Sohn von<. Normalerweise wird er mit einem Präfix kombiniert, das zu einem Gott gehört. >Ram-ses< - oder anders geschrieben >Ramoses< - bedeutet deshalb auch >Sohn des Ra<.
    Deshalb ist es auch sehr unwahrscheinlich, dass >Moses< wirklich der Name des Mannes war, den wir Moses nennen. Das wäre so, als würden wir einen Schotten Mc oder einen Iren O ' nennen, ohne auch ihre Familiennamen McPherson oder O'Reilly dazuzunennen.«
    »Und wie hieß er dann wirklich?«
    »Heutzutage glauben die meisten Gelehrten, dass Moses' voller Name Thutmoses war. Der Sohn des Thoth.« »So wie im Wort von Thoth?«
    »Genau so. Und wie du und ich genau wissen, war Thoth der ägyptische Gott des Wissens. Des Heiligen Wissens. Das hat viele Gelehrte zu der Theorie geführt, dass der Mann, den wir Moses nennen, in Wirklichkeit ein Mitglied der ägyptischen Priesterschaft war. Mehr noch, dass er sogar ein sehr einflussreicher Priester war. Ein begnadeter Redner, ein charismatischer Menschenführer. Allerdings war da ein großes Problem: Er predigte eine ketzerische

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