Jack West 02 - Die Macht der sechs Steine
achtmal auf.
Von Stonehenge aus betrachtet würde zunächst der Jupiter am nordöstlichen Horizont auftauchen, dann der Titan und schließlich der Saturn.
»Und warum ist der Aufgang des Titan so wichtig?«, fragte Zoe. »Was haben denn der Titan oder der Jupiter oder der Saturn mit dem Sa-Benben und dem Dunklen Stern zu tun?«
»Die Verbindung zum Sa-Benben ist eine ganz direkte«, erklärte Julius. »Es ist genau die Verbindung zwischen Stonehenge und der Großen Pyramide, nach der die Menschheit seit Jahrhunderten sucht. Unsere Theorie ist einfach: Die Pyramide ist ein Tempel für unsere Sonne, und Stonehenge ist ein Tempel für die Dunkle Sonne.«
»Und natürlich gibt es auch eine geographische Verbindung zwischen den beiden Orten«, fügte Lachlan hinzu. »Weißt du, wie die Blausteine aus den Preseli-Bergen in Wales hier in die Ebene von Salisbury geschafft wurden?«
»Ja, Lachlan«, antwortete Zoe geduldig. »Zufällig habe ich zwei akademische Grade in Archäologie. Bloß habe ich keine Kurse in Britischer Neolithischer Kosmologie für Bekloppte belegt, was wohl offenbar dein Hauptfach war.«
»Dann weißt du auch über das Rechteck Bescheid, das von den vier ursprünglichen >Station Stones< gebildet wurde, die einst Stonehenge umgaben.«
»Ja.«
»Ich nicht«, meldete sich Lily.
Um es zu verdeutlichen, öffnete Lachlan ein Buch und zeigte Lily ein Bild vom Lageplan von Stonehenge. Um den kreisförmigen Henge herum gab es vier Steine, die »Station Stones« genannt wurden und ein perfektes Rechteck im Verhältnis 5:12 bildeten.
Lachlan erklärte: »Also, wenn ich jetzt eine Diagonale durch dieses Rechteck zeichne, dann wissen wir durch den Satz des Pythagoras, dass das daraus entstehende rechtwinklige Dreieck das Schenkelverhältnis 5:12:13 hat.«
Mit Bleistift zeichnete er ein Dreieck in die Abbildung.
»Kannst du mir folgen?«, fragte er. »Bis jetzt ja«, sagte Lily. »Ein hübsches Dreieck, findest du nicht?« »Tja, schon.«
Dann holte Lachlan eine Karte von Großbritannien heraus. Im unteren Teil der Karte zeichnete er Stonehenge ein, dann zeichnete er das gleiche Dreieck mit dem Schenkelverhältnis 5:12:13 auf die Karte. Stonehenge befand sich an einer Spitze des Dreiecks, und die Grundlinie legte er parallel zum Äquator.
»Das Dreieck deutet auf die Stelle, wo die Blausteine ursprünglich hergekommen waren: die Preseli-Berge in Wales«, erklärte Lachlan. »Das ist für einen primitiven Stamm ein ziemlich außergewöhnliches geographisches Geschick. Es ist sogar dermaßen außergewöhnlich, dass manche glauben, dass die Leute damals Hilfe von woanders hatten.«
»Ich dachte, du wolltest beweisen, dass es eine Verbindung zwischen Stonehenge und den Großen Pyramiden gibt«, sagte Zoe.
Lächelnd zwinkerte Lachlan Lily zu. »Weißt du noch, wie ich eben sagte, es ist ein hübsches Dreieck?« »Klar.«
»Also, wenn du von diesem wunderbaren Dreieck die Hypothenuse so verlängerst...«
»... wo geht sie dann durch?«
Lachlan blätterte um zu einer Weltkarte und verlängerte die Hypothenuse. »Nie im Leben«, meinte Lily, als sie das Resultat sah.
Der Pfeil ging mitten durch Ägypten, bis hinein ins Nildelta -nach Giseh.
»Stonehenge und die Große Pyramide von Giseh«, sagte Lachlan stolz. »Endlich wieder vereint.«
»Und das bringt uns zur zweiten Verbindung«, ergänzte Julius. »Was hat all das mit Titan, Saturn und Jupiter zu tun? Aber es kommt gar nicht so sehr auf Titan, Saturn und Jupiter an. Worauf es ankommt, ist das, was dahinterliegt.« »Dahinter?«, fragte Lily.
Lachlan grinste. »Ja. Wir haben die Daten überprüft, die ihr uns aus Dubai geschickt habt. Die Daten aus Wizards Notizen über den Dunklen Stern und die Geschwindigkeit, mit der er sich nähert. Es scheint, dass er hinter dem Jupiter hervorkommt. Deshalb ist auch dieses Himmelsphänomen des hinter Jupiter aufsteigenden Saturns so wichtig. Es ist sogar von geradezu unschätzbarem Wert, weil es uns zum ersten Mal ermöglicht, diesen furchterregenden Dunklen Stern zu sehen.«
»Wie denn?«, fragte Zoe und wandte sich auf dem Beifahrersitz um. »Ich dachte, wir könnten ihn in unserem Lichtspektrum nicht sehen.«
»Na ja, wir sehen nicht ihn, aber wir sehen den dunklen Raum, den er beansprucht«, erklärte Julius. »Hast du schon mal etwas vom Konzept der Raumzeit gehört?«
»Oder noch spezifischer, von der Raumzeit-Krümmung?«, ergänzte Lachlan.
»Ja, eine gute
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