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Jack West 02 - Die Macht der sechs Steine

Jack West 02 - Die Macht der sechs Steine

Titel: Jack West 02 - Die Macht der sechs Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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Präzisierung, Bruderherz«, sagte Julius.
    »Schönen Dank.«
    »Mehr oder weniger«, gab Zoe zurück. »Die Schwerkraft eines Planeten krümmt den Raum um ihn herum. Ich habe mal gehört, wie jemand es mit einer ausgebreiteten Gummimatratze verglichen hat, auf der Murmeln liegen.«
    »Genau«, fuhr Lachlan fort, »und jede Murmel drückt die Gummimatte ein wenig ein. Das ist die Raumzeit-Krümmung. Wenn wir also in einem Raumschiff an diesen Planeten vorbeifahren würden, würde sich unsere Flugbahn tatsächlich bei jedem Planeten, an dem wir vorbeikommen, krümmen, außer natürlich, man würde mehr Energie einsetzen.«
    »Aha.«
    »Mit dem Licht ist es dasselbe«, sagte Julius, »auch Licht wird gekrümmt, wenn es durch das Schwerkraftfeld von Planeten und anderen Sternen dringt.«
    »Und ein großer Planet wie Jupiter krümmt das Licht mehr als ein kleiner wie Merkur«, ergänzte Lachlan.
    »Genau«, übernahm wieder Julius. »Wenn wir also heute Nacht von Stonehenge aus den Jupiter beobachten und den Saturn dahinter aufsteigen sehen, werden wir dank der eigentümlichen Lichtkrümmung um die beiden Planeten herum einen flüchtigen Blick auf das Raumsegment erhaschen, das sich hinter Jupiter befindet, wenn auch nur für einen kurzen Moment.« Zoe legte die Stirn in Falten. »Und wenn der Sa-Benben in diesem Moment Zeit an seinem Platz ist, auf dem Ramsesstein von Stonehenge, was geschieht dann?«
    Julius sah Lachlan an. Lachlan sah Julius an.
    Dann wandten sich beide Zoe zu und zuckten gemeinsam die Achseln.
    »Das werden wir ja sehen«, antwortete Julius. Der Wagen preschte in die Nacht hinaus.

 
STONEHENGE
    5. DEZEMBER 2007, 3:22 UHR
     
    Sie stellten den Wagen etwa hundert Meter vor dem Henge am Straßenrand ab.
    Der Mond beschien die weite Ebene wie ein riesiger Scheinwerfer und leuchtete das tellerflache Gelände bis zum Horizont aus.
    Stonehenge befand sich an der Kreuzung der A 303 und einer kleineren Nebenstraße. Zwei Wachleute standen neben den großen, schattenhaften Steinen, Silhouetten im Mondlicht. Sie sahen den Honda zwar anhalten, gingen der Sache aber nicht nach. Es kam oft vor, dass Reisende aus London stehen blieben und den Anblick bestaunten, während sie sich die Beine vertraten.
    Zoe trat näher heran, bis sie etwa fünfzig Meter von den beiden Wachen entfernt war. Dann hob sie urplötzlich eine Art kastenförmiger Geschosswaffe, die einen Handgriff und einen Auslöser besaß. Sie zielte auf die beiden Wachen und rief: »He da!«
    Die Wachen sahen herüber.
    Zoe betätigte den Auslöser. Im selben Moment schoss ein Blitz aus dem Gerät, begleitet von einem dumpfen Wumm. Sofort gingen die beiden Wachen zu Boden, wie zwei Marionetten, denen man die Fäden abgeschnitten hatte. Sie rührten sich nicht mehr.
    »Was zum Teufel war das denn?«, fragte Julius und trat neben Zoe.
    »Und wo kann ich so was kriegen?«, fügte Lachlan hinzu. »Das ist eine LaSon-V-Stun- Gun«, erklärte Zoe, »eine Waffe, die den Gegner nicht tötet, aber unschädlich macht. Ein Laser in Kombination mit einer Schallwelle. Wurde ursprünglich für Sky Marshals auf Flugzeugen entwickelt, um Entführer zu überwältigen, ohne zu riskieren, dass man durchs Fenster schießt und der Kabinendruck abfällt. Eigentlich würde schon die Schallwelle allein reichen, um einen aggressiven Angreifer auszuschalten, aber der Laserstrahl blendet ihn auch noch. Keine Nachwirkungen außer höllischen Kopfschmerzen. Manche Leute glauben, dass mit so einem Ding Prinzessin Dianas Fahrer kurz vor dem tödlichen Unfall ausgeschaltet wurde.«
    »Na fein«, sagte Julius. »Und mit diesem heiteren Gedanken können wir ja jetzt an die Arbeit gehen.«
    Sie schnitten ein Loch in den Maschendrahtzaun, der den Henge umgab. Zoe und die Zwillinge schoben schnell einen Handwagen hindurch, auf dem sich ihre Ausrüstung befand, dann kamen die Kinder.
    Als sie an den Steinen ankamen, hielten sie einen Moment ehrfurchtsvoll inne.
    Im Mondlicht ragten vor ihnen die mächtigen Felssäulen in den Himmel auf - gewaltig, uralt und geheimnisvoll. Der größte Stein, die freistehende Säule des Großen Trilithen, ragte imposante 7,9 Meter hoch auf, und eine konisch geformte »Zunge« an seiner Spitze ließ vermuten, dass dort einmal ein Sturz gelegen hatte.
    »Um wie viel Uhr beginnt der Aufgang des Titan?«, fragte Zoe.
    »Der Jupiter müsste eigentlich schon am Horizont sein«, gab Alby zurück, der gerade im Gras zwischen den Steinen ein ziemlich professionell

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